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Autor: MGW51 Verfasst am: 01.02.2013, 13:44 Betreff: Analoge Me?Geräte auf Ihbee
sind in den allermeisten Fällen nur Schrott.

Der Grund ist m.E. darin zu sehen, daß die Verkäufer völlig unfähig sind, auch mal eine BDA zu lesen oder ihr Hirn - so vorhanden - zu aktivieren. Stattdessen st?pselt man einfach wild drauflos - die nächste Steckdose ist nicht sehr weit - und wenn es dann als Quittung nur mal Patsch macht, hat man wohl den falschen Meßbereich eingestellt gehabt.

So jedenfalls meine Erfahrungen und die betreffen sowohl ein UNI 7, ein Z 4317 und ein Z 4313. Alle Geräte sind als absolut funktionst?chtig angeboten worden, so auch ein UNI12 e. Dieses ist noch original verplombt, Batterie (Babyzelle) war mal ausgelaufen und entsprechend sieht das, was mal ein Kontakt war, auch aus. Selbsttest und alle anderen Bereiche absolut ohne Funktion. Da das sehr hochohmige Gerät über einen Me?verst?rker verfügt, dessen Betriebsspannung von der Babyzelle mittels Transverter erzeugt wird, ist hier eine unbedingt sichere Kontaktgabe erforderlich. Meine Befürchtung, daß der Me?verst?rker gehimmelt wurde, hat sich dann zum Glück nicht bestätigt. Nach etlichen Minuten intensiver Arbeit mit dem Dremel hat die Rundzelle dann endlich auch den notwendigen, sicheren Kontakt bekommen.
Merke: bloßes Schaben genügt dafür nicht - die Kontaktplatte muß hochfein poliert werden wenn ein dauerhafter Erfolg angestrebt wird.

Das russische Z 4317 ist ein direktmessendes Drehspulinstrument und als solches überaus robust. Wenn allerdings das Me?diodenpaar zerschossen wurde, hat es sich auch erledigt weil man solche Ge-Dioden heute bestenfalls noch ''hinterm Ural'' bekommen kann aber nicht hierzulanden. Also abgehakt der Fall - immerhin ein empfindliches Drehspulinstrument für so allerlei andere Anwendungen geeignet und zudem ein robuster Metallkoffer noch dazu.

Eines der Vorgängermodelle ist das Z 4313. Bisher glaubte ich, diese Dinger seien unkaputtbar. Ja, sind sie auch nach wie vor - ausgenommen ein Idiot kriegt sie in die Finger! Das ist bei meinem Gerät der Fall gewesen denn daß man eine massive, hartversilberte Schleifbahn samt Schleifer und dreier Gegenkontakte zum Abschmelzen bringt, erfordert mehr als sich meine Vorstellungswelt bisher träumen ließe. Da weder so ein 24-Stufenschalter noch gar Teile desselben hierzulanden auftreibbar sein dürften, hat es sich mit diem Gerät ebenfalls erledigt. Zudem ist ja nicht gesagt, was noch alles an Bauteilen bei dem Lichtbogen den Rest gekriegt hat. Wenigstens ist das sehr gute Spannbandme?werk augenscheinlich heil geblieben.

Und damit zum UNI 7. Auch das war natürlich in bestem Zustand weil es ja der Opa immer in Benutzung hatte! Leider ist auch dieses Gerät, welches einst Eigentum der Post war, in die Finger eines dieser unseligen Ebayer geraten und der hat es natürlich mal getestet - das war es dann! Ein Brandfleck im Spiegel sagt ALLES! Ob das 50?A Meßwerk selbst noch brauchbar ist, habe ich noch nicht getestet.

Eine positive Ausnahme macht ein kleines, ebenfalls russisches Multimeter vom Typ 43109 NF4,2 was aber mit seiner Genauigkeitsklasse 4,0 tatsächlich nur ein einfaches Schätzeisen ist. größtes Ärgernis bei diesem Modell sind die speziellen Buchsen, welch nur mit den eigens mitgelieferten Prüfstrippen kontaktiert werden können.

Nach wie vor gibt es bei Ihbee viele Angebote analoger Me?technik, welche qualitativ um Größenordnungen über den Allerweltsdigitalsch?tzern angesiedelt sind. Die modernen Flachm?nner haben aber neben deren Kleinheit noch den Vorteil, daß sie wirklich nahezu idiotensicher sind denn ob deren Billigkeit muß das wohl auch so sein da sich ja Hinz und Kunz sowas ins Regal legen kann. Das war früher nicht so, als ein hochwertiges Meßgerät wie z.B. UNI 12 e mit knappen 500 Mark schon einen erheblichen finanziellen Einsatz und damit auch das bewußtsein zu wissen was man tut voraussetzte.
natürlich freut man sich, wenn sich so ein Teilchen bei Ihbee für wenige Euronen mitnehmen läßt doch oft w?hrt die Freude halt nur so lange, bis das Paket ausgepackt ist! Also sollte man seine Erwartungen nicht übermüßig hoch schrauben oder eben solche Offerten suchen, in denen eine Funktionsfähigkeit ausdrücklich bejaht wird. Da ist man auf jeden Fall sicher, sein Geld nicht zum Fenster raus geschmissen zu haben.

Die Alternative besteht halt darin, aus mehreren Billigofferten zweifelhafter Geräte mit ein wenig Glück die benötigten Ersatzteile zu gewinnen um damit das am besten scheinende Gerät zu reparieren. Eichgang inklusive!

Fazit: Schrottentsorgung kann man durchaus billiger haben, doch den richtigen Kick bekommt man erst durch Ihbeek?ufe Daumen hoch !

Nun gibt es allerdings eine neuere Rechtsprechung, wonach man Ihbeeverk?ufer auch wirksam belangen kann, wenn sie unbrauchbaren Müll als funktionstüchtige Ware anbieten. Dabei spielt es keine Rolle, wenn auf die Funktion nicht extra hingewiesen wurde - der Käufer kann berechtigt davon ausgehen, eine gebrauchsfähige Ware zu bekommen. Anders allerdings, wenn der Anbieter von sich aus einen Artikel als defekt oder nur eingeschränkt brauchbar deklariert. Hier muß der Interessent seinerseits konkret nachfragen.

DAS ist mal endlich eine wirklich handhabbare Richtschnur!
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 28.11.2013, 10:00, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 05.02.2013, 20:07 Betreff:
Zitat:
Da weder so ein 24-Stufenschalter noch gar Teile desselben hierzulanden auftreibbar sein dürften, hat es sich mit diem Gerät ebenfalls erledigt.


So schrieb ich unlängst und, naja, ich wollte das so nicht akzeptieren.

Also habe ich mein Z4373 auseinandergebaut, welches hier ja auch nur als demolierter Sondermüll ankam.
Jauchzet, frohlocket - der dort verbaute Drehschalter ist mit dem im älteren Z4313 absolut identisch und, das ist ja auch entscheidend, er ist transplantierbar Smile

Also habe ich das modernere Gerät nun endgültig geopfert und werde das mir sympathischere Z4313 zu neuem Leben erwecken. Damit brauche ich mir auch den Streß des Spannbandwechsels nicht antun Smile



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