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Autor: Holger66 Verfasst am: 18.10.2007, 17:36 Betreff: Trenn-Regeltrafo: Nordmende RT 3390 l?st Sicherungen aus
Hallo Forum,

die übliche Problematik mit den Regeltrenntrafos ist ja bekannt: rausfliegende Sicherungsautomaten der Hausinstallation wegen des hohen Anlaufstromes. OK, das hat mein Nordmende RT3390 auch immer mal wieder verursacht. Da mußte ich vom Speicher in den Keller stiefeln und wieder rauf. Naja...

Nun aber haut es immer öfter die Gerätesicherung durch, es handelt sich um eine 4 Ampere träge in der großen US-Form. Manchmal brauche ich drei Stück, ehe ich den Trafo angeworfen bekomme. Wie kommt das ? Das passiert, obgleich vorne nichts eingest?pselt ist und die Spannung auf 0 Volt steht.

Kann mir jemand einen Tip geben, wie ich das vermeiden kann ? größere Si nehmen ?

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 18.10.2007, 18:11 Betreff:
Wie ist denn die normale Ruhestromaufnahme?

Wie ist der Apparat aufgebaut - zwei separate Trafos?

Wenn das der Fall ist, dann schalte einfach den Regeltrafo auch separat ein; also mit dem "normalen" Schalter den 1:1 - Trafo und mit einem Extra-schalter den Spartrafo.

natürlich geht das auch mit einem Zweistufen-Schalter zu realisieren, ebenso wie mit einer schätzensteuerung, einfach zeitverz?gert.
Ohne die konkrete Kiste zu kennen, ist schwerlich guter Rat zu geben.

Mit meinem TRT hatte ich noch nie solche Probleme.

Ergänzung:
Im Keller eine stinknormale Schmelzsicherung statt des Automaten einsetzen und in Deiner Werkstatt einen Automaten als Vorsicherung installieren.

Allerdings - es kann sich bei deinem Fall um ein "Eisenproblem" handeln. Da bist Du sogut wie machtlos dagegen.


Autor: deltamike55 Verfasst am: 19.10.2007, 05:01 Betreff:
Hallo Holger,

das Problem ist ein häufiges und zugleich einfaches. Auch ich habe bei meinem RT das Problem (gehabt).

Jeder Trafo stellt im Augenblick des Eischaltens bis zum Aufbau seines Magnetfeldes für Sekundenbruchteile (fast) einen KurzSchluß dar, berechenbar aus dem Ohmschen Widerstand der Prim?rwicklung.

Ist deine Haussicherung schneller als das Magnetfeld, mußt du eben laufen...

Das Gleiche passiert übrigens bei starken K?rchern oder früher bei den 2 KW Flex ohne Anlaufstrombegrenzung.

Die Lösung ist ein Widerstand in der Prim?rleitung, etwa 100 Ohm/10 Watt, der den Eischaltstrom begrenzt, das Magnetfeld aber aufbauen läßt. Dieser wird nach ca. 2 Sekunden von einem Zeitrelais überbrückt. Vorbei ist es mit fliegenden Haussicherungen.

Gruß, Dieter


Autor: Holger66 Verfasst am: 19.10.2007, 09:23 Betreff:
@ Michael,

es handelt sich um einen einzigen Trafo mit darüber laufendem Regler, das Teil steht auch bei EE, da hatte ich es seinerzeit vorgeschlagen:

@ Dieter: Gilt Dein Vorschlag auch für die von mir im zweiten Absatz beschriebene Problematik, in der es weniger um den Automaten der Hausinstallation als die Gerätesicherung des Trenntrafos selber geht, die in dem Gehäuse sitzt ? Das Relais könnte ich mir ja sparen, in dem ich einen weiteren Schalter in das Gehäuse einbaue, Platz ist da ja genug. Der schaltet dann entweder über den Widerstand oder brückt ihn eben.

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 19.10.2007, 11:17 Betreff:
Nun, in dem Falle steht wohl zu befürchten, daß es mit einer Anlaufstrombegrenzung nicht getan ist. Die nimmt zwar erstmal den Induktionssto? weg, beseitigt aber nicht die Ursache.

Da, wie Holger schreibt, dieses Problem mit zunehmender Häufigkeit auftritt, sollte die Suche beim Eisen ansetzen. Leicht gesagt bei einem bewickelten Ringkern!

Es ist m.E. aber die einzige Chance, einen Fehler zu finden der von "außen" behebbar ist. Ein magnetischer KurzSchluß kann durch Spann- und Halteschrauben verurschat werden. großartige andere Möglichkeiten scheiden mangels fehlender zugänglichkeit aus.

Ein Varistor oder einfacher Ohmscher Widerstand kann nur "den Schmerz lindern" aber nicht den Krankheitsherd heilen und so wie ich Holger verstanden habe, trat die Krankheit irgendwann auf und verschlimmert sich zusehends - es handelt sich also mitnichten um einen Geburtsfehler.


Autor: Holger66 Verfasst am: 19.10.2007, 11:58 Betreff:
Hallo Micha,

ja, so ist es. Es begann vor ein paar Wochen, daß er anfing, die eigene Prim?rsicherung zu verbraten. Soll ich ihn also mal aufmachen, ob da irgendwas verkantet eingebaut ist ? Von solchen Geräten habe ich eigentlich keine Ahnung, was könnte ich da feststellen, auf was muß ich achten ?

Gruß
Holger


Autor: deltamike55 Verfasst am: 20.10.2007, 06:30 Betreff:
Na ja,

wenn die vom Hersteller spezifizierten Sicherungen fliegen, kann es schon interne Ursachen haben. Hast du denn auch das richtige Ansprechverhalten der Sicherungen gewählt? Eine flinke 4 A wird dir ständig um die Ohren fliegen, für das Anlaufen von Trafos muß das tr?gste findbare eingebaut werden.

Wenn du die Lösung mit dem Widerstand ausprobierst, denk bitte daran, vor dem Last anlegen den R unbedingt zu überbrücken, sonst geht auch der flitzen. Weil bei mir passiert, hab ichs eben mit einem Zeitrelais automatisiert.

Mi? doch mal zur Info den prim?ren Leerlaufstrom...

Gruß, Dieter


Autor: Holger66 Verfasst am: 20.10.2007, 07:55 Betreff:
Hallo Dieter,

jaja, 4A träge habe ich schon genommen, die habe ich von Reichelt, vielleicht sollte ich mal eine andere Sorte testen?

Den Leerlaufstrom werde ich gleich morgen früh messen, ich hoffe, ich kriege ihn dann nochmal an !

Das ist doch mein wichtigstes ArbeitsGerät, was soll ich ohne den machen ?

für den Widerstand hatte ich an eine Lösung mit einem Taster gedacht, erst Taster drücken für den Weg über den Widerstand, dann Einschalten, dann Taster loslassen und Last anlegen, so etwa ?

Das sind alles amateurhafte Gedanken, aber eben das bin ich ja auch !

Holger


Autor: deltamike55 Verfasst am: 20.10.2007, 15:55 Betreff:
Das mit dem Taster ist völlig in Ordnung; soll ja nur die erste halbe Sekunde wegnehmen.

Mit Teilen von Reichelt mache ich in letzter Zeit immer mehr schlechte Erfahrungen. Meine neuen Skalenbirnen sind kurzlebiger und auch verbaute Brücken, die angeblich ungek?hlt 1A aushalten haben die Gr?tsche gemacht, obwohl nur 400 mA flossen.

Hoffentlich hat dein Trafo nix Schlimmeres...

Gruß, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 20.10.2007, 16:20 Betreff:
Am besten, erstmal ein paar Bilder - das schadet nie.

Dann beschränken sich Deine Möglichkeiten darauf, festzustellen ob irgendwelche Eisenteile die den Kern im Gehäuse halten und verspannen einen magnetischen Schluß verursachen. Das kann passieren wenn durch das Kernpaket geführte Bolzen ihre dünne isolierende Hülle zerstört haben - so einfach durch W?rme + ständige Vibrationen - und nun im Kern selbst wie ein KurzSchlußb?gel wirken.

Es bleibt Dir also nicht erspart mit MaulSchlüssel und kräftigen Schraubendrehern zu hantieren um solche in Frage kommende Delinquenten zu finden. Manchmal weisen Geräusche den Weg - aber eben nur manchmal!

daß der Trafo beim Einschalten einen kurzen Grunzer macht - ist unabhängig von der Schleiferstellung völlig normal.

Sollen sich allerdings die magnetischen Eigenschaften der Kernbleche verändert haben - dann hast Du schlechte Karten. Da ist dann der h?usliche StromanSchluß überfordert.

Du kannst das feststellen, wenn Du mit einer Kompassnadel das gesamte Eisen checkst. Ein stabiler Drehteller ist dafür die ideale voraussetzung. Kann leicht selbst gebaut werden! Ganz langsames, konstantes drehen darf keinerlei Einfluß auf die Stellung der Nadel haben.

Wenn die Nadel auch nur im geringsten in Bewegung Gerät, dann ist etwas an Deinem Gerät mit in bälde letalem Restmagnetismus behaftet. Das wird von alleine nicht weniger - im Geigentel. Solange dieser vorhandene Magnetismus dem sich beim einschalten aufbauenden Wechselfeld entgegenstellt wird es Dir bald auch Tapetenstifte statt Sicherungen wegheizen.

Du hast ja selbst gemerkt, daß sich dieser Schaden stetig vergrößert.

Ein enormes Wechselkraftfeld, welches das Teil als Ganzes müssentmagnetisiert, kannst Du mit h?uslichen Mitteln nicht erzeugen.

Also bitte untersuche mal das Gerät auf banale Fehler und wenn das nichts bringt, dann baue die Instrumente aus und wende Dich an einen Elektromaschinenbauer Deines Vertrauens. Er wäre u.U. am ehesten in der Lage, Dir professionell zu helfen. Kostet vielleicht ein paar Märker - vielleicht auch nicht...

Ob der Trafo zu retten ist - das allerdings kann ich nicht sagen. Einen Versuch lohnt es aber sicherlich.


Autor: deltamike55 Verfasst am: 21.10.2007, 16:18 Betreff:
Nun packt mal den Patienten nicht gleich auf die Intensivstation !!

Selbst wenn einige oder mehrere Kernbleche Schluß haben, tut das der Funktion des Trafos keinen Abbruch; "lediglich" Geräusche und W?rmeentwicklung steigen.

Nun weiß ich nicht, welche Leistung der Trafo kann, aber die lächerlichen knapp 100 Watt unserer Röhrenradios wird er auch mit seiner Behinderung locker wegstecken.

Wenn der kleine Trick mit dem Vorwiderstand klappt und der Prim?rstrom im Limit ist, hätte ich keine Bedenken.

Gruß Dieter


Autor: Getter Verfasst am: 21.10.2007, 20:26 Betreff:
Vielleicht sollte der Holger mal zuallererst sich die Schleifbahn ansehen ?
Dort abgelagerte und zwischen die Windungen eingedrungene, leitfähige Partikel erzeugen gelegentlich Windungsschl?sse.

Das Problem beim Einschalten ist der remanente Magnetismus. Ob welcher vorhanden ist, wie stark er vorh ist und dessen Richtung richtet sich nach dem Abschaltzeitpunkt. Wenn nun beim Wiedereinschalten der Strom der ersten Halbwelle den Kern in die gleiche Richtung weiter aufzumagnetisieren versucht als dieser bereits vormagn ist, dann läuft das Eisen je nach Stärke der Vormagn sofort oder später in die S?ttigung, es baut sich kein weiteres M-Feld auf, demzufolge wird in der Primärseite ab Eintritt der S?ttigung auch keine Gegenspannung mehr induziert, also wirkt die P.-Seite nur noch mit ihrem ohmschen R dem fließenden Strom entgegen.

Gegen Einschaltstromst??e gibt's fertige Triac- Module. Habe ich lagermüßig...

NTCs sind auch gut. Wirken nur nicht, wenn man nur kurz abschaltet, da sie dann ja noch hei? sind.

Ansonsten Verz?gerungsrelais, das Vor-R brückt, wie Dieter schon schrieb. für die TasterLösung br?uchte man einen eher seltenen öffner - es sei denn, man nimmt so eine große Schaltschrank- Einbautype, die sind mit allen möglichen Kontakts?tzen zu haben.
Aber alle diese Lösungen funktionieren nur beim Einschalten ohne Last, da sich sonst keine Spg über dem Tr aufbauen kann. Dagegen hÖlfe allerdings ein Taster bzw. Relais mit einem zus?tzl. Kontakt, der die Last erst nach Ende der Anlaufzeit zuschaltet, also beim Loslassen des Tasters oder wenn das Relais zieht, um den Vor-R zu brücken. Damit hätte man aber die netzverbundene wie auch die netzgetrennte Seite in einem Bauteil vereinigt, sicherheitsmüßig nicht so schön. Beim Relais könnte man immerhin auf 2 getrennte Relais gehen.

Einen Tr-Kern mit remanentem Magnetismus, der sich nicht einfach wieder selbst entmag bei Anlegen der Nennspannung über einen entspr Vor- R habe ich noch nicht erlebt. Man kann das sogar hören. Die Kernbleche sind ja magnetisch auch so ausgelegt, dass sie keine Permanentmagnete darstellen sollen....

P.S. Besser vom TrennSTELLtrafo sprechen ! Geregelt wird da nichts - es sei denn, der Benutzer regelt nach...


Autor: Holger66 Verfasst am: 22.10.2007, 02:17 Betreff:
Hallo Leute,

kann nicht schlafen...

als Taster hatte ich an den hier gedacht:



Den Me?wert für den Prim?rstrom reiche ich nach.

Gruß
H.


Autor: Holger66 Verfasst am: 22.10.2007, 02:19 Betreff:
Hallo Freunde,

der Prim?rstrom ohne Last und mit Stellknopf auf 0 Volt liegt bei rund 100mA, bei etwa 220 Volt steigt sie auf etwa 110mA. Gemessen habe ich das mit dem 10A-Bereich eines Digitalmultimeters, dem 200mA-Bereich wollte ich den Einschaltstrom nicht zumuten, daher die müßige Genauigkeit meiner Angaben.

Nun die Bilder, zuerst von oben:


Dann von der Seite:



Ich hoffe, das sagt Euch was ?

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.10.2007, 05:20 Betreff:
Getter schrieb wie folgt:
...Einen Tr-Kern mit remanentem Magnetismus, der sich nicht einfach wieder selbst entmag bei Anlegen der Nennspannung über einen entspr Vor- R habe ich noch nicht erlebt. Man kann das sogar hören. Die Kernbleche sind ja magnetisch auch so ausgelegt, dass sie keine Permanentmagnete darstellen sollen....


Lieber Burkhard, es gibt Bleche die das nicht wissen Mr. Green

tatsächlich kommt es in der Praxis vor, daß sich die magnetischen Eigenschaften der Kernbleche verändern.
Mir sind derartige Fälle sowohl von Ringkernen als auch von EI-Kernen bekannt. Komischerweise kann ich mich an keinen derartigen Fall bei einem M-Kern erinnern. Bei den mir bekannten Fällen handelte es sich stets um Transformatoren die direkt am Stromnetz arbeiten; zum einen als Auto-Stelltrafo und zum anderen als ordin?re Anodenspannungs-Trafos, also mit separater Prim?rwicklung.

Nun hatte man sich seinerzeit nicht die Mühe gemacht, so ein "Allerweltsteil" zu zerlegen sondern dieses wurde einfach ausgetauscht da die zuunterst liegende Prim?rwicklung sowieso abgeraucht war. Das Problem mit dem Eisen wurde erst angegangen, als eben nichts mehr im Regal greifbar war. Alle Kernbleche, Fußwinkel und Spannschrauben separat entmagnetisiert, anschließend wieder sauber gestopft. Es hielt etwa ein Jahr - danach war wieder Feierabend. Mit den großen 0-250V/10A-Stelltrafos gab es das gleiche Problem - dort war freilich kein zerlegen machbar.

Da es sich in diesen Fällen nur um bestimmte Hersteller handelte, liegt es auf der Hand, daß die Ursache der Ausfälle durch eine Veränderung der magnetischen Eigenschaften der Kernbleche selbst hervorgerufen wird.


Eine erfolgte, bleibende Aufmagnetisierung zu neutralisieren ist in der Praxis nicht immer so einfach als man das annehmen möchte. Davon wissen Tonbandler ein Lied zu singen wenn sie es mit aufmagnetisierten Köpfen zu tun bekommen deren Magnetismus von eifrigem "prüfen auf Durchgang" per Ohmmeter herrührt. Oder eine heruntergefallenen Abschirmhaube aus Mu-Metall - diese wieder zu entmagnetisieren reichen die handelsüblichen SpielzeugentmagnetisierGeräte eben nicht aus ja es genügt u.U. schon ein Schlag mit einem abrutschenden Schraubenzieher um die Magnetisierbarkeit der Mu-Metallhaube herzustellen. Leider kann ein zweiter Schlag nicht das bewirken, was er bei normalen,leicht magnetisierten Werkzeugen bewirkt: Die Magnetisierung zu "löschen".


Autor: deltamike55 Verfasst am: 22.10.2007, 05:42 Betreff:
Hallo Holger,

ich habe Reichelt meine Kritik geschrieben. Insofern schwärze ich niemanden hinter vorgehaltener Hand an.

Wenn du prim?r eine 4A Sicherung hast, vermute ich mal die Leistung des Trafos bei 800 Watt. Damit ist der Leerlaufstrom in Ordnung.

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist die Änderung der Stromaufnahme im Leerlauf bei Verstellen der Ausgangsspannung. Wenn keine Last anliegt, ist dies doch lediglich ein mechanisches Verdrehen des Grafitr?dchens auf der Kupferbahn?

Habe ich jetzt einen Denkfehler oder benimmt sich Holgers Trafo anormal?

Gruß, Dieter


Autor: Holger66 Verfasst am: 22.10.2007, 08:08 Betreff:
@Dieter,

Du hast recht, mehr als daß das Graphitrad auf den Windungen gedreht wir, passiert da nicht.

Ich gehe mir jetzt mal ein paar Sicherungen eines anderen Herstellers in einem ElektroGeschäft holen, da muß ich sowieso hin.

@Burkhard,

tatsächlich war etwas schwärzlicher Graphitabrieb des Rades zwischen die Windungen geraten, das habe ich jetzt vorsichtig entfernt.

Gruß
Holger


Autor: Getter Verfasst am: 22.10.2007, 19:06 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:
Nun hatte man sich seinerzeit nicht die Mühe gemacht, so ein "Allerweltsteil" zu zerlegen sondern dieses wurde einfach ausgetauscht da die zuunterst liegende Prim?rwicklung sowieso abgeraucht war.
Alles klar, da ich sowas ohnehin ausnahmslos sofort rein wertstofflich weiterverarbeite, kann ich dann natürlich auch nicht einen veränderten Kern bemerkt haben ...

MGW51 schrieb wie folgt:
Da es sich in diesen Fällen nur um bestimmte Hersteller handelte, ...
Zwischendurch hat Michael mir mitgeteilt, dass er das ausschließlich bei russischen Trafos erlebt hat. Holger's Tr ist aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht russischer Herkunft.

Holger66 schrieb wie folgt:
etwas schwärzlicher Graphitabrieb des Rades zwischen die Windungen geraten
Vorsichtig von der Seite ausb?rsten oder ausblasen, bloß nicht in die Windungen hineindrücken ! Verbrannte Stelltrafos im Schrott (nicht selten...) sind nämlich immer sichtbar irgendwo auf der Laufbahn verbrannt...

deltamike55 schrieb wie folgt:
vermute ich mal die Leistung des Trafos bei 800 Watt
Lass' uns hier besser von 800VA sprechen !
Aber so einen Stelltrafo nur prim?r abzusichern, das bringt dem Tr ohnehin nichts - man kann ihn dann immer noch ganz elegant bei Entnahme von zB. 20V 40A in Sekunden vernichten, ohne dass die Si davon was merkt. Eine sek. Si ist hier das einzig hilfreiche.

deltamike55 schrieb wie folgt:
die Änderung der Stromaufnahme im Leerlauf bei Verstellen der Ausgangsspannung
Die mittlerweile mir von Holger zugesandten Bilder zeigen klar, dass es sich bei dem eingebauten Spannungsmesser um ein Dreheisen- Instrument handelt, dessen Stromaufnahme bei Vollausschlag üblicherweise bei 5...60mA liegen dürfte - hier dann wohl bei 10mA. Daher dann der beim Aufdrehen der Ausgangsspannung leicht ansteigende Prim?rstrom - hat nichts mit dem Tr zu tun, sondern eben mit der im Gerät bereits eingebauten Last in Form des Voltmeters.
Nebenbei kann man das DMM problemlos mal auf einen niedrigeren Bereich schalten. DMM brücken, Tr einschalten, passenden Bereich einstellen und dann Br?cke über DMM entfernen.
Ergebnis ?

Möglichkeiten, eine permanente Vormagnetisierung eines Kernes messtechnisch festzustellen, finden sich im abgeschnittenen, langen 'Anhang' zu diesem Thread - siehe Link unten.

Ich vermute hier weiterhin eher, dass Holger seit Auftreten der Probleme einen anderen Sicherungstyp verwendet hat, der nach anderer Spezifikation gefertigt wurde und schneller anspricht als der vorher verwendete Typ, also überhaupt kein Fehler vorliegt. Um das mit letzter Sicherheit festzustellen, te man nachmessen - sh. voriger Absatz.


Autor: Holger66 Verfasst am: 23.10.2007, 14:13 Betreff:
Hallo zusammen,

gestern habe ich 6 Sicherungen verbraucht, um das Ding einmal einzuschalten !!! Jetzt sind fast alle aufgebraucht. Das wird immer schlimmer, ich fürchte Michael hat doch recht mit seiner Vermutung. Ich werde nun erstmal die Lösung mit dem Taster und die Widerstand (habe mir 100 Ohm, 17 Watt besorgt) probieren, sollte das nichts helfen, so habe ich mir schon eine Fa. für Elektromaschinenbau herausgesucht.

Ich melde mich hier wieder, wenn mein Experiment geklappt hat.

Gruß
Holger


Autor: MGW51 Verfasst am: 23.10.2007, 14:27 Betreff:
Lieber entnervter Holger,

es liegt in der Natur der Sache, daß mit jedem Einschalten der dabei unvermeidliche Induktionsimpuls die dauerhafte Aufmagnetisierung verstärkt.

Die Impulsdauer ist selbst viel zu gering um eine Entmagnetisierung herbeizuführen; ich würde keinen neuen Einschaltversuch machen - es könnte definitiv der letzte sein!

Schuld der sich aufbauenden Dauermagnetisierung ist der Umstand, daß so ein Trafo einfach nur im Ein und Aus Regime betrieben wird. Um ein aufmagnetisiertes Stück Eisen zu entmagnetisieren muß das erforderliche Kraftfeld zum einen bedeutend Größer sein und - das ist von allergrößter Wichtigkeit! - und es muß mehrere Minuten in voller Stärke auf das zu entmagnetisierende Objekt einwirken, danach muß es gaaaanz langsam heruntergefahren werden. Entweder durch herabregeln der Speisespannung bis auf 0 Volt oder im einfachsten Falle durch langsames, manuelles müssentfernen der Induktionsschleife von dem Korpus Delikate? bis auf wenigstens einen Meter, besser mehr.


Eine andere Möglichkeit gibt es - wenigstens nach meinem begrenzten Wissensstand - nicht.


Autor: Holger66 Verfasst am: 23.10.2007, 14:41 Betreff:
Hallo Leute,

ich habe es nun ausprobiert, und was soll ich sagen, es geht !

Also, wie gesagt: einen als öffner ausgebildeten Taster mit 2A Schaltleistung in die Leitung nach der Prim?rsicherung gelegt, zusätzlich zu den Leitungen einen 100 Ohm 17 Watt an die Kontakte des Tasters gelegt.

Dann zum Einschalten zunächst den Taster drücken, so daß der Widerstand in Aktion tritt, dann Einschalten und den Taster loslassen. Dann Last anhängen und hochdrehen.

Ich habe den Trafo jetzt im Abstand von jeweils einer Minute einige Male ein- und wieder ausgeschaltet, ohne daß auch nur einmal der Automat im Sicherungskasten oder die Prim?rsicherung des Gerätes angesprochen hätte.

Ich hoffe, das war es jetzt.

Puh........

Holger


Autor: deltamike55 Verfasst am: 23.10.2007, 16:07 Betreff:
Hallo Holger,

selbst wenn der RT eine kleine Krankheit hat, so wirst du mit dieser Art des Einschaltens noch lange damit arbeiten können. So schnell geben Trafos nicht auf...

Viele Grüße, Dieter


Autor: MGW51 Verfasst am: 25.10.2007, 21:00 Betreff:
Diesen ziemlich weit abdriftenden Thread habe ich seinerzeit mit den primitiven Mitteln eines Razyboard rückwirkend ab dem 26. 10. 2007 in zwei Themen aufgeteilt.

Der zweite Teil, welcher neben interessanten fachlichen DiskussionsBeiträgen auch viele Grundsatzfragen der Themenf?hrung und -gestaltung sowie Aspekte der öffentlichen Wahrnehmung abhandelt ist wie bisher nur unseren Mitgliedern über den folgenden Link zugänglich:



Autor: TipFox Verfasst am: 30.10.2007, 09:22 Betreff:
Hallo zusammen,

interessant wäre es jetzt noch zu wissen, ob die Gerätesicherung nun - also nach der Entfernung der vermutlichen Kohlebrücken - immer noch durchschlägt, oder nur ab und zu die Haussicherung ausl?st, was normal wäre.
@Holger: es gibt von Elektor eine elekronische Variante Deiner Lösung: "Fuse-Protector" (gab es als Einbau- und Vorschaltversion), damit habe ich bereits einen 1KW-Trafo problemlos betrieben...

Ich gebe zu bedenken, dass es bei diesen "Stelltrafos" durchaus zu Windungsschl?ssen durch die abgreifende Kohlerolle kommt. Man erkennt das, wenn man die Ausgangsspannung mal mit einem Zeigerinstrument ansieht - die Spannung "h?pft".
Wenn nun der Abgriff in so einer ungünstigen Position steht und _zusätzlich_ im ungünstigsten Moment eingeschaltet wird - jaaa dann kann ich mir schon vorstellen, dass die erforderlichen 40..80A auftreten, die zum sofortigen Auslösen einer 4AT erforderliche wären .... aber eben auch nur dann Wink
Legt mich nicht auf die 40..80A fest, aber auf jeden Fall ist der erforderliche Strom für _sofortiges_ Auslösen um ein Vielfaches höher, als der Nennwert.

Die magnetischen Erläuterungen bisher erklären das meines Erachtens nicht vollständig...
An Einschaltimpuls + Remanenz _allein_ kann es nach meiner Meinung nicht gelegen haben.

P.S.: ich hätte keinerlei Bedenken, den Trafo weiter zu verwenden, solange das mit der Einschaltstrombegrenzung funktioniert ...


Autor: Getter Verfasst am: 04.11.2007, 18:27 Betreff:
Nach allzu gefr??igen Spam- Filtern bei mir und ähnlichen Pannen hat Holger nun dankenswerterweise die Bilder der Instrumente seines Stelltrafos in die Galerie gehängt:


Dort besehen, ergibt sich klar, dass es sich um Dreheisen- Instrumente handelt, welche als Spannungsmesser bei Vollausschlag üblicherweise 5...60mA fließen lassen, meist 5 oder 10mA.

Somit wäre auch die prim?rseitige Strom-Zunahme beim Aufdrehen der Spannung erklärt.

10mA / 250V -> 2.5W, das erklärt auch die großen Vor-Rs, die man tatsächlich für Axial- Cs halten könnte. Die sind daher so groß, damit die Erwärmung klein bleibt und sich somit der R-Wert nur möglichst wenig ändert. (Die 2.5W stimmen natürlich nicht ganz, da im Instr ja auch Spg abfällt, aber hier egal, da ja eh alles nur geschützt ist)

Dreheisen-Instr. haben allerdings den großen Vorteil, unabhängig von der Kurvenform den Effektivwert der Spannung / des Stromes anzuzeigen, selbst bei MischGrößen, also zB. AC überlagert mit DC, was fast alle -auch recht teure- Multimeter nicht können.

Klar, für den eigentlichen Thread schon wieder zu lang und zu weit weg vom Thema Wink


Autor: TipFox Verfasst am: 18.11.2007, 10:40 Betreff:
Hier möchte ich euch einen, wie ich finde genialen, Trick aus dem Netz nicht vorenthalten:

Das auslösende Gerät einfach über eine billige Verlängerungsschnur ("Gartenrolle") anschließen, das ist alles Laughing


DAS sind Lösungen! :Wink:



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