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Autor: wiedersingel Verfasst am: 22.04.2006, 12:00 Betreff: Kondensatorproblem beim W16
Hallo Röhren Freunde.
Zu Hause habe ich den kleinen Tester W16 von Funke.

Zum Gerät hätte ich noch paar Fragen.
Als ich den Tester gekauft habe, waren schon paar neue Fassungen dabei gewesen und auch ein kleiner schwarzer Knopf.


So richtig weiss ich nicht, wofür der Knopf ist. Rausgefunden habe ich aber schon, dass er nur in Stellung 12 eine Funktion hat und bei Röhren, wo ich noch die Steuerwirkung testen muss in Stellung 13.
Wenn ich jetzt zum Beispiel eine KT88 teste und warte, bis der Wert ablesbar ist, dann dr?cke ich den Knopf und das Messinstrument zeigt einen kleineren Wert an. Das ist aber von Röhre zu Röhre unterschiedlich, auch bei gleichen Typen mit gleichen mA wert. Beispiel: Mein Amp spielt mit 4 KT88er, alle haben den gleichen mA wert aber nicht bei gedrückten Knopf. Der Unterschied ist zwar nicht gross, aber immerhin..

Vielleicht weiss ja ein Funke Profi hier, was das bedeutet...

nächste Frage.. :
Mit einer Gitterbatterie kann ich das Kennlinienfeld einer Röhre bestimmen. Eine Gitterbatterie habe ich nicht. Kann ich stattdessen nicht ein Netztrafo mit einstellbarer Spannung nehmen um die Gittervorspannung zu wählen ??

So das wäre es erstmal. Ich hoffe, dass ist nicht zu viel....

Danke erstmal an alle hier...
Gruss Dennie


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.04.2006, 15:18 Betreff:
Eine Batterie hat den unschätzbaren Vorteil, daß sie absolut keine Restwelligkeit hat - woher auch - und zudem einen sehr niedrigen Innenwiderstand aufweist.

Zu Zeiten des W16 war es nicht eben einfach diese Forderungen mit möglichst wenig Aufwand zu erfüllen. Sowas hätte merklich auf den Preis durchgeschlagen.
Eine Batterie - das war ein Block mit mehreren Anzapfungen - kostete dagegen nur sehr wenige Märker.

Der Druckknopf könnte - vermute ich nur mal - zum Vakuumtest dienen.


Autor: wiedersingel Verfasst am: 22.04.2006, 15:23 Betreff:
Hallo... Danke für die schnelle Antwort..
Wo gibbet denn solche Batterie zu kaufen? wäre ja super... Smile
Ich habe mal geschaut, wohin die Kabel vom Knopf hingehen.. Sie gehen zum grossen Drehschalter. Irgentwo sind die zwei Kabel da an Pins gelötet..
Gruss Dennie


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.04.2006, 15:25 Betreff:
Ohje, da wirst Du wohl vergeblich suchen.

Normalerweise baut man sich sowas heute selbst zusammen, aus normalen Rundzellen, in ein altes Gehäuse hineingefrachtet.


Autor: HTS Verfasst am: 22.04.2006, 15:44 Betreff:
Hallo Dennie,

zur Frage 1:
beim Taster vermute ich hier die Vakuumpr?fung. Wenn gedrückt, wird ein Widerstand mit ca 500kOhm in die Steuergitterleitung eingetastet. Da die Röhren leistungslos gesteuert werden, dh. ohne Gitterstrom arbeiten, ändert sich die negative Gittervorspannung nicht und der Anodenstrom bleibt (fast) unverändert. Tritt jedoch infolge Ionisation durch schlechtes Vakuum ein positiver Ionenstrom auf, erzeugt der Widerstand einen Spannungsbfall, der naturgemäß auch die Gittervorspannung verändert. Sie wird positiver. Infolge dessen steigt der Anodenstrom an.
Ein ungewöhnlich starker Anstieg des Anodenstroms ist ein sicheres Zeichen für schlechtes Vakuum (oder thermische Gitteremission).
zur Frage 2: Prinzipiell lassen sich die Funkeprüfer auch mit einer kontinuierlichen Gleichspannung des Steuergitters nachristen. Ich rate davon aber ab, weil alle Spannungen gleichzeitig kontrolliert werden müssen, um Kennlinien aufzunehmen. Das geht besser mit einem eigenen versuchsaufbau.
übrigens muss die negative Gitterspannung nicht aus einer niederohmigen Spannungsquelle kommen, da ausser für die Regelung kein Strom fließt.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.04.2006, 16:03 Betreff:
HTS schrieb wie folgt:
übrigens muss die negative Gitterspannung nicht aus einer niederohmigen Spannungsquelle kommen, da ausser für die Regelung kein Strom fließt.


Das ist natürlich vollkommen richtig, in diesem Falle ist das belanglos.


Autor: wiedersingel Verfasst am: 22.04.2006, 23:17 Betreff:
Hallo.. Danke für die schnellen Antworten..
@Hans-Thomas...
Deine Antwort zur zweiten Frage habe ich nicht ganz so verstanden.. Also was kann ich machen oder was kann ich benutzen zur aufnahme der Kennlinienfelder?? Eine selbstgebaute Batterie oder nen Netztrafo.. ??

Danke für die Auflösung der ersten Frage... Thanks..
Gruss Dennie


Autor: wiedersingel Verfasst am: 27.04.2006, 08:34 Betreff:
Hallo Röhrenfreunde...Seit gestern habe ich ein Problem mit meinem W16. Komischerweise testet er nicht mehr richtig und das bei keiner Röhre. Wir wollten hier mal paar Röhrenbest?nde durchtesten und da fiel es uns auf. Egal welche Röhre, ich bekomm nur Werte kurz vor dem Braucharen-Bereich oder mitten drin. Bei einer KT88 viel uns auch auf, dass sie garnicht richtig heiss wird. Dir richtige Uf liegt aber an. Den If weiss ich nicht, wo ich den messen kann. Hat vielleicht einer einen Tip??? Die Röhren haben wir natÖlich parallel am RPG70 getestest mit guten Werten.

Gruss Dennie Sad

PS.: Wie kann ich die zweite Triode der ECC808 am W16 testen..??? Habe nirgens ne Info gefunden. Die erste Triode bekomm ich noch richtig eingestellt, dass es geht..


Autor: HTS Verfasst am: 28.04.2006, 14:42 Betreff:
Hallo Dennie,

Dennie schrieb wie folgt:
Seit gestern habe ich ein Problem mit meinem W16. Komischerweise testet er nicht mehr richtig und das bei keiner Röhre. Wir wollten hier mal paar Röhrenbest?nde durchtesten und da fiel es uns auf. Egal welche Röhre, ich bekomm nur Werte kurz vor dem Braucharen-Bereich oder mitten drin. Bei einer KT88 viel uns auch auf, dass sie garnicht richtig heiss wird. Dir richtige Uf liegt aber an. Den If weiss ich nicht, wo ich den messen kann. Hat vielleicht einer einen Tip???

Da musst Du mit dem Schaltplan auf Fehlersuche gehen. Stimmen die Spannungen? stimmt das Anzeigeinstrument? Funtionieren die Schalter und der Stabi? Gibt es Kabelbr?che?

Dennie schrieb wie folgt:
Die Röhren haben wir natürlich parallel am RPG70 getestest mit guten Werten.

Die Pr?faussagen von W16 und RPG70 sind nicht direkt vergleichbar, weil die Geräte unterschiedlich arbeiten.

Dennie schrieb wie folgt:
Wie kann ich die zweite Triode der ECC808 am W16 testen..??? Habe nirgens ne Info gefunden. Die erste Triode bekomm ich noch richtig eingestellt, dass es geht..

Da das W16 nicht für solche Röhren gebaut ist, hast Du hier ein Problem mit der Sockelbeschaltung. Die Systeme der ECC808 sind gleich, haben aber naturgemäß eine unterschiedliche Stiftbelegung. Da hilft nur der Bau einer Fassungsbox oder eines Sockeladapters.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: wiedersingel Verfasst am: 28.04.2006, 18:08 Betreff:
Hallo..
Danke für die schnelle Antwort..
Leider verfüge ich nicht über einen Schaltplan. Sad
Das das Anzeigeinstrument vielleicht kaputt ist, könnt man schon ausschliessen, daran, dass die Röhren beim Testen nicht mehr richtig heiss werden sondern nur noch warm... Vorher konnte man eine EL34 zum Beispiel nach einem längeren Test nicht so einfach rausziehen.
Wie teste ich denn am besten die Stabi Röhre??? Ist das denn überhaupt mit einem Tester möglich..?

Das ist schon richtig, dass man die Werte nicht von den beiden Testern vergleichen kann. Bloss beim Funke ist die KT88 unbrauchbar und beim RPG weit über gut.
Das gleich Spiel ist auch bei den anderen Röhren zu sehen.. Egal, welche wir testen, der Wert geht nicht über brauchbar...
Kabelbruch werden wir durchchecken...
Danke erstmal, wir testen weiter..
Gruss Dennie


Autor: MGW51 Verfasst am: 28.04.2006, 18:18 Betreff:
Hallo Dennie,

mit dem Stabi hat das erstmal nix zu tun.
Ohne das SB des W16 zu kennen, kannst Du davon ausgehen, daß der Apparat auch ohne Stabi funktioniert .......nur eben nicht korrekt weil die Betriebsspannung dann eben hochläuft und je nach Röhre in die Knie geht.

Auf die Heizspannung hat das überhaupt keinen Einfluß, die ist nicht extra stabilisiert.

Da kannst Du wirklich nur prüfen, ob die Steckstifte richtig kontaktieren bzw. ob irgendwo bei den Fassungen eine Brückenbildung durch Fremdkörper (Zinntropfen, einzelne LitzenDrähte etc.) vorliegt.

Mit einem einfachen Voltmeter schalte mal die Heizspannungen durch, ohne eine Röhre zu stecken. Auf dem Steckerfeld sollte die Belegung erkennbar sein.


Autor: wiedersingel Verfasst am: 28.04.2006, 21:02 Betreff:
Hallo Röhrenfreunde...
Wir kommen der Sache näher. Die Anodenspannung ist immer um 50% weniger. Wenn ich also eine KT88 messe wo 200V Ua anliegt, kommt nur 110V an. Bei einer anderen Röhre mit zum Beispiel Ua=100V, kommt nur 50V an....
Das würde auch erklären, dass die Röhren beim Testen nicht mehr richtig heiss werden...
Hat da jetzt jemand nen Tip oder vielleicht schon die Erklärung für das Problem??
Danke und nächtliche Grösse, der Dennie


Autor: HTS Verfasst am: 30.04.2006, 17:38 Betreff:
Hallo Dennie,

falls Du noch keinen Schaltplan hast, findest Du ihn hier:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Roe-Pruefer/Funke-W16/W16.htm

Ich hoffe dass der Tarfo noch in Ordnung ist, und auch nicht hei? wird. Messe mal die Spannungen prim?r- und sekundärseitig.
Ferner kommt noch ein tauber Siebelko und eine ausgelutschte AZ12 in Frage.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: wiedersingel Verfasst am: 30.04.2006, 17:45 Betreff:
Hallo Hans-Thomas... !!!!
Danke schonmal für Deine Antwort.. Wir werden jetzt erstmal den Elko messen. Wie könnte man das am besten machen??
Ob die AZ12 hin ist können wir leider nicht messen, da der RPG70 leider die richtige Fassung nicht hat..
An die AZ12 kommt zum Glück die richtige Spannung an..
Gruss Dennie


Autor: HTS Verfasst am: 30.04.2006, 17:53 Betreff:
Hallo Dennie,

den Elko zuerst entladen, einseitig abl?ten, dann auf Isolation und Kapazität prüfen. Falls keine Kapazitätsmessung möglich ist, probeweise austauschen.
Die AZ 12 kann auch fliegend angeschlossen werden. Als Einstelldaten für Heizung und System l?ssen sich die der AZ4 verwenden. Der Sockel ist halt anders.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: MGW51 Verfasst am: 30.04.2006, 18:28 Betreff:
Wenn die Spannungen soweit eingebrochen sind, aber anfangs das Gerät noch zufriedenstellend arbeitete, dann denke ich mal, daß der Elko zu hohen Reststrom zieht, er wird dabei merklich warm. Das passiert immer dann, wenn ein Gerät was lange nicht in Gebrauch war, wieder unter Spannung gesetzt wird. Während der Stehzeit hat sich die Isolation innerhalb des Kondensators stark verschlechtert weil zur Aufrechterhaltung der Formierung ein geringer Stromflu? erforderlich ist. Fehlt dieser, dann setzen chemische Prozesse ein und die isolierende Oxidschicht baut sich ab. Durch ein sachgerechtes formieren vor der Inbetriebnahme können ca. 80% aller äußerlich intakten Elkos gerettet werden.

Warum ich das schreibe?
Weil ich diese Teile liebe Laughing Nee, Quatsch! Aber mir tut es in der Seele weh, wenn solche alten Bauteile unüberlegt geopfert werden - gleichwertiger Ersatz ist nahezu kaum mehr möglich. Wenngleich auch heute noch oder wieder Aluminiumelkos produziert werden, so sind allein deren Abmessungen weit geringer als das bei 70 Jahre alten Teilen der Fall ist. Hinzu kommt noch, daß es einige alte Bauformen einfach nicht mehr gibt. Und das ist schade, denn damit geht immer ein Stückchen Geschichte den Bach runter.

Genug gejammert - nu macht mal hin, daß es was wird und denk mal drüber nach, wenn Dein nächstes Altert?mchen auf dem Tisch steht.

würde mich freuen Smile


Autor: Belzebub Verfasst am: 01.05.2006, 17:06 Betreff:
Hallo Michael..

Ich klink mich mal eben hier ein, Dennie ist derzeit auf dem Heimweg..
Dennie?
Dennies Funke ist von 1939, so wie der Kondensator (eckig) aussieht ist er noch immer der Erste. Vom Neuformatieren haben wir zwar schon gehört, nur wie?s vernünftig und sicher funktioniert wissen wir leider nicht.
Einig sind wir uns aber sofort gewesen was den Austausch angeht, lieber den Orginalen neu formatieren und versuchen ihn zu retten. Ein Austausch gegen einen anderen Kondesator wäre nur die letzte Alternative, wenn der Orginale gar nicht mehr zu retten ist.
Alles weitere wird Dennie dann berichten.

Gruß Ralph


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.05.2006, 18:10 Betreff:
Hallo Ralph,

formatieren ist nicht ganz zutreffend - wenngleich eigentlich klar ist, was damit gemeint wird.

Ihr könnt es versuchen, allerdings wird es dazu vermutlich zu spät sein.
Nach dem hier dargelegten Fehlerbild, wonach das Gerät zu Anfang ja funktionierte, gehe ich davon aus, daß der Elko an ein oder mehreren Stellen durchgeschlagen ist. Das ist eine Folgeerscheinung bei Betrieb von lange stromlos gelagerten Elkos.

Mit der Formierung, die im Werk als letzter Produktionsschritt automatisch durchgeführt wird, bekommt der Kondensator seine korrekte Polarität. Das ist vergleichbar mit dem Prozeß wie er bei Akkus abläuft.

In einem Elko ebenso wie in einem Akku fließt stets ein geringer Strom. Ist das Teil durch lange Lagerung soweit erschöpft, daß kein Strom mehr fließen kann, dann beginnen chemische Prozesse im Verlaufe derer bei einem Aluminium-Elko die "isolierende" Oxidschicht abgebaut wird. Damit einhergehend verliert der Kondensator seine Polarität. Wird er in diesem Zustand an seine normale Betriebsspannung gelegt dann zieht er, je nachdem wie weit der Zerfall schon fortgeschritten ist, einen stark überhöhten Strom, in dessen Folge wiederrum erwärmt er sich und kann schlimmstenfalls extrem hei? werden und sabbern. Aluelkos haben ein überdruckventil, als Folie oder als Gummistopfen ausgebildet, um ein bersten zu verhindern. Eine der Ursachen tauber Elkos ist die Inbetriebnahme nach zu langer Lagerung. Das Ding wird hei?, das Ventil spricht an und der Elektrolyt sabbert raus und beginnt sein zerstörerisches Werk. Eine Weile bleibt das meist unbemerkt. Irgendwann ist der C knochentrocken, da geht dann nichts mehr.

So ein Teil kann m.W. auch nicht mehr reanimiert werden.

Darum pl?diere ich ja seit jeher, alle diese alten Kondensatoren einzeln zu formieren, bevor man erste Versuche mit seinem neuen Schätzchen anstellt.

übrigens, im ungünstigsten Falle trägt man mit einem defekten Elko den Gleichrichter wegen überlastung zu Grabe.


Autor: Endpentode Verfasst am: 01.05.2006, 18:21 Betreff:
Hallo Michael,

nur zur Ergänzung....so ein Gleichrichter ist verhältnissmüßig "einfach" zu ersetzen...ernst wird es, wenn durch einen defekten Netzteilelko die Sekund?rwicklung des Netztransformators zerstört wird...bei einem sehr alten Gerät eine mittlere Katastrophe.....darum immer zuerst Augen und Meßgerät an die Elko's!

Viele Grüße

Olaf


Autor: MGW51 Verfasst am: 01.05.2006, 19:11 Betreff:
Ja freilich Olaf, da hast Du leider vollkommen recht.

In meiner Elkomanie hatte ich das völlig vergessen zu erwähnen. Wink


Autor: wiedersingel Verfasst am: 03.05.2006, 15:17 Betreff:
Hallo Röhrenfreunde...
Vielen Dank erstmal für die ganzen Antworten.
Die AZ12 ist schonmal nicht schuld... Cool
Ich glaube nun auch mehr an dem Kondensator..
Ich habe hier noch eine AZ12 gefunden und sogar mit dem W16 getestet. Da ich bei der Röhre keinen Anodestrom einstellen musste, kamen auch super Werte dabei raus..
Wo bekomme ich denn jetzt so einen Kondensator, wie der im W16. Soll ja alles am besten original bleiben.
Danke Dennie


Autor: MGW51 Verfasst am: 03.05.2006, 15:49 Betreff:
Gute Frage Dennie!

Es gibt, wie immer, mehrere Möglichkeiten.

1. Du besorgst Dir einen x-beliebigen neuen Elko der dann mittels zu bastelnder Schelle anstelle des jetzigen Originals montiert wird. Freilich sollten die elektrischen Werte übereinstimmen, d.h. die Kapazität des Ersatztyps kann geringfügig über der des Originales liegen da diese Bauteile sowieso eine Toleranz von 20% besitzen. Die Spannungsfestigkeit muß mindestens genauso groß wie die des Originls sein, darf aber ohne weiteres unbegrenzt darüber liegen.

Nun kannst Du die Kiste erstmal wieder benutzen und eventuelle weitere Reparaturen vornehmen. Das defekte Ausbauteil steckst Du in einen DruckverSchlußbeutel und deponierst es an oder in dem Pr?fer. Mit Glück kommt Dir dann irgendwann mal so ein alter prismatischer Elko zwischen die Finger. Dann kannst Du diesen vor dem Einbau schön behutsam formieren und mit etwas Glück klappt das auch.

2. Du popelst das Innenleben aus dem Becher heraus und setzt dort entsprechend Neuteile ein. Dann schaut es wieder aus, als ob es noch original wäre.
Ich meine aber, daß das bei einem Arbeitsmittel nicht angebracht ist. Da würde ich eher auf General Zufall vertrauen


Autor: wiedersingel Verfasst am: 07.09.2007, 20:52 Betreff:
Hallo Röhrenfreunde..

Ich bringe den Thread mal wieder zum leben. Nachdem ich ja letztes Jahr meinen Tester wieder heil gemacht habe(es war der grosse alte Kondensator schuld), musste ich vor kurzen den Tester wieder heil machen. Und wieder war es der Kondensator(neuer von Conrad).
Jetzt ist mir aufgefallen, dass mein Tester immer bei einem Freund, wo ich einmal im Jahr längere Zeit bin, kaputt geht. Am Anfang funktioniert er noch und dann nicht mehr. Und jedes mal(also die letzten beide male) ging der Kondensator kaputt....

Woran kann das liegen? Ist das Zufall oder könnte da mehr hinter stecken? Ist vielleicht das Stromnetz da vom Kollege schädlich für den Tester?

Gruss vom Den


Autor: Getter Verfasst am: 07.09.2007, 21:59 Betreff:
Naja, bei Teilen von Unrat-Electronic sollte man sich über gar nix wundern... Evil or Very Mad

Der erneut ausgefallene - welche Spannungsfestigkeit hatte der denn ?
Fabrikat ?

Und war er bis vor dem Ausfall regelmäßig alle paar Wochen in Betrieb ?

Die Netzspannung beim Bekannten dürfte doch wohl auch bei 230V liegen, oder hat der vielleicht seine Steckdosen an zwei Au?enleiter des 3~ - Netzes angeschlossen Shocked Question Question Das hättest Du wohl sehr schnell nach dem Einschalten intensiv gerochen...

Eine Möglichkeit zu hoher Spg wäre noch ein Zwischentrafo, zB ein großer Trenntrafo, der im Fast-Leerlauf dann schnell mal 240V statt 230V abgibt - aber das sollte noch nicht schaden.

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Kennlinien kann man mit dem ganzen Funkemurks außer mit dem W17/17a oder dem W20 sowieso nicht aufnehmen. Wie soll das gehen, wo diese Geräte keine frei einstellbaren Spannungen haben ?
außerdem ist die Ug2 auch noch butterweich, bei Belastung meist weit weg von dem Wert, den Funke behauptet.Ua ist auch nur pseudo-stabil bei allen anderen Spannungen als der Stabi-Brennspannung (150V).
Obendrauf muss man für fast alle moderneren R? Anoden- und Schirmgitterspg von 250VDC erreichen können - da kommt Funke nie hin. Dafür sind dann auch die W17/17a aus den 30ern viel zu alt - alles nur noch schöne Deko-Stücke...
Mit 3 sep. NetzGeräten geht's : eines für die -Ug1 mit min. 0...30V und zwei weiteren für Ua und Ug2, einstellbar min. bis 250VDC - dann bleibt vom Funke aber nur noch die Fassung und die Heizungsversorgung übrig, ggf. noch das mA- Meter. Also, dazu braucht man den Funke wirklich nicht.
Passende, historische NetzGeräte sind das Rohde& Schwarz NGU oder das WaGo NE-171. Es gibt aber auch zB. von HP deutlich modernere Geräte, gleich HPIB/GPIB (IEEE488) steuerbar - und schon kann man gleich noch alles vom PC aus automatisch durchlaufen lassen - ok, geht vielleicht ganz etwas über Deine Bed?rfnisse hinaus... Wink


Autor: HTS Verfasst am: 08.09.2007, 06:55 Betreff:
Hallo Dennie,

falls genügend Platz im Gehäuse ist, möchte ich Dir empfehlen, einen passenden MP-Kondensator zu verwenden. Die sind bei Durchschlag selbstheilend, und der Netztrafo wird nicht gefährdet.

übrigens kann der Grund für eine Durchschlagen des Elkos auch ein Vakuumfehler der AZ12 sein. Da wäre dann ein Fehlstrom, der dem Elko schaden kann.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: Getter Verfasst am: 10.09.2007, 20:21 Betreff:
HTS schrieb wie folgt:
Hallo Dennie,
.......
übrigens kann der Grund für eine Durchschlagen des Elkos auch ein Vakuumfehler der AZ12 sein. Da wäre dann ein Fehlstrom, der dem Elko schaden kann.

Gruß, Hans-Thomas

So, wie's hier scheint, leiden seine Elkos aber eher an Unterbrechungen, nicht an Durchschlägen !

MP ist natürlich besser - oder auch MK.
Auch würde ich gleich mehr Kapazität einbauen - gerne 16µFF statt 8; Funke war da arg sparsam...
16µFF / 450VAC lässt sich gut ausbauen aus jeder Waschmaschine am Straßenrand oder im E-Schrott, sofern dieselbe keinen Kollektormotor hat.


Autor: MGW51 Verfasst am: 11.09.2007, 06:29 Betreff:
Liebe Freunde,

bei Euren Tips an Dennie habt Ihr leider nicht ber?cksichtigt, daß Dennie diese Kiste möglichst im Originalzustand erhalten will.

Es spricht m.M. nichts gegen die Nutzung eines klassischen Aluelkos. Entsprechende Altexemplare sollten nicht unbeschaffbar sein - eine saubere Formierung muß natürlich dem Einbau vorangehen.

Wichtig ist halt eine ausreichende Spannungsfestigkeit und damit wird es dann auch keine Durchschläge mehr geben. Die rasche Todesfolge der Substitute schiebe ich auch nur deren Qualität in die Wickel


Nachtrag:
Weil es Burkhard eben ansprach: Sekund?rrohstoffe - Altteile aus HaushaltsGeräten - sind eine nicht zu verachtende Alternative. Allein die BauGröße dieser Teile wirkt vertrauenerweckend und das nicht grundlos!

Dennie mu0 abw?gen was für ihn Priorität hat: Die stilechte Restaurierung oder die fachgerechte Reparatur zur Wiederherstellung der ständigen Einsatzbereitschaft. persönlich würde ich Variante Eins den Vorzug geben und einen etwas moderneren Pr?fer für das TagesGeschäft bevorzugen. Dem W16 sollte die gelegentliche Nutzung zur Demonstration seiner begrenzten Fähigkeiten vorbehalten bleiben. So halte ich es mit meinem Kiesewetter und dem W18N auch.


Autor: wiedersingel Verfasst am: 11.09.2007, 11:07 Betreff:
Hallo..
Vielen Dank für die ganzen Antworten.
Als mir letztes Jahr der original Elko kaputt gegangen war, konnte ich so schnell keinen originalen Ersatz finden und habe mir dann bei Conrad einen 10µF 450V gekauft. Ich habe den Tester fast einmal die Woche benutzt. Gerade da, wo der Elko letztes Jahr defekt ging, ist der neue Elko dieses Jahr(genau nach einem Jahr) wieder kaputt gegangen. Evil or Very Mad
Jetzt habe ich erstmal Übergangsweise einen Kondi mit 15µF 400V von meinem Röhrenamp genommen. Werde jetzt mal ausschau halten nach einen originalen Kondensator.

Gruss vom Den



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