Treffpunkt der Interessengemeinschaft Übersicht -> Diskussionsboard Magnetton
Autor: schmerztablette Verfasst am: 20.02.2012, 13:01 Betreff: BG20/5 Smaragd in neues Kleid
Hallo an alle,
es ist nur eine Idee, aber vielleicht setze ich sie um, wenn genügend positve Meinungen vorhanden sind.
Das ist das erbarmungswürdige Gerät, falls man es noch so nennen kann.





Ich möchte dem Edelstein komplett neue Elektronik verpassen, sprich Widerstände und Kondensatoren, die Röhren aber beibehalten ggfs. mit Ersatzschaltungen experimentieren. Sollte das von Erfolg gekrönt sein und das Gerät läuft wieder in allen Belangen, möchte ich einem auch schrottreifen BG20 Koffer eine persönliche Farbnote geben. Deckel und Boden in dem braun wie eine vorhandene Abdeckplatte und Bauchbinde in Beige. Lautsprecherblende, die Umrandung wie Deckel + Boden und Gitter in Beige.
Es wäre mal eine Sache wie ein Smaragd ganz schick werden kann.
Was haltet Ihr davon?
Es soll nicht in den Handel Mr. Green sondern nur ein Experiment werden.

LG Andre


Autor: TipFox Verfasst am: 20.02.2012, 14:20 Betreff:
Hallo Andre,

ich beziehe mich jetzt nur auf die Elektronik, von TonbandMechanik habe ich keine Ahnung Wink

Also ich halte das für ein sehr ehrgeiziges Vorhaben mit unsicherem Ausgang -aber warum nicht, wenn es andernfalls nur im Schrott landen oder bestenfalls in einer Ecke weiter vergammeln würde ...

Ich würde an Deiner Stelle genau darauf achten, an den Drahtf?hrungen und -Längen nichts zu verändern und jede einzelne Änderung auch einzeln zu prüfen.
Wenn Du das "in einem Rutsch" machst und es gibt dann Probleme, ist die Sache praktisch aussichtslos.

Altes L?tzin möglichst vollständig entfernen (Entl?tpumpe). Wenn sie nicht säurehaltig sind, dann sind sie kr?melig, also weg damit.

Und natürlich VORHER Fotos, Fotos, Fotos ... aus allem erdenklichen Richtungen und Blickwinkeln.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg, wenn Du das angehst Wink
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 21.02.2012, 15:40, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 20.02.2012, 15:31 Betreff:
Der Ersatz von Widerständen ist bestenfalls bei 3% aller verbauten Rs notwendig. Beim Typ 5 wie hier im Bild betrifft das zuweilen die SiebWiderstände. Ansonsten sind ja mit einer Ausnahme allesamt Borkohle-SchichtWiderstände verbaut, die eine enorme Lebensdauer besitzen. Trockene Lagerung vorausgesetzt! Schwachpunkte wie aufgerissene Schellen sieht man oder stellt sie me?technisch fest.

Das Problem, was von einigen West-Geräten her bekannt ist, gibt es beim Smaragd nicht: Es nennt sich Massewiderstand. Diese auch abwertend als Pre?kohlen bezeichneten Bauteile produzieren nach vielen Jahrzehnten stromlosen herumliegens ein wunderbar gleichmäßiges Rauschen. Sie muß man immer wechseln. Die Eigenart von minimalbelasteten SchichtWiderständen, nach geraumer Zeit einfach hochohmig zu werden ist auch nur dort gegeben, wo tatsächlich wenig Stromflu? herrscht. Die Messung des Spannungsabfalls schafft Klarheit.
Ein pauschales Wechseln gegen neue Bauelemente würde ich, genau wie Jürgen, nie empfehlen! Du wärest nicht der erste Experimentator, der nach endloser Arbeit entnervt die Waffen streckt und die Kiste auf den Schrott tut. Wie es Jürgen schon schreibt, die Einhaltung der Verdrahtung einschl. der Länge und Lage der AnschlußDrähte der Bauteile ist bei einem totalen Teileersatz kaum machbar. Das liegt schon daran, daß die Geometrie heutiger Bauelemente eine andere ist. Und nochwas darf nicht übersehen werden:

Die Toleranzen der Bauelemente lagen auch aus Gründen niedriger Gestehungskosten zumeist bei 20 bis 30%! Das wurde dann im Pr?ffeld geradegebogen - diese Möglichkeiten und Kenntnisse stehen Dir aber nicht zur Verfügung! Wenn Du erstmal einen satten Brumm eingebaut hast, dann grenzt es an einen Lotteriegewinn den zu beseitigen. Seinerzeit machte man das mittels einer oder soger zweier "Kompensationsspulen" welche ein annähernd gleichgroßes Brummfeld aufnehmen das dann phasengedreht dem Verstärker zugefüttert wird. So löschen sich beide Brummpegel aus.

Ohne Dir die Freude am Basteln nehmen zu wollen: überlege mal, wie hochempfindlich der Verstärker ab KopfanSchluß arbeitet. L?te mal ein Stückchen Draht an den heißen KopfanSchluß und dann drehe den Lautstärkeregler voll auf. Statt ein Band einzulegen kannst Du jetzt Radio hören!

An Deiner Stelle würde ich etwas anderes tun: Baue einfach einen eigenen Verstärker, nur für Widergabezwecke auf. Dafür kannst Du die vorhandenen gegebenheiten wie Fassungen, Trafos, Schalter etc. hinzuziehen und umgehst zugleich die Klippen welche mit dem HF-Generator lauern gekonnt. Einen Löschgenerator kannst Du späterhin noch separat da hinein basteln und somit erhÖlst Du eine L?sch- und Wiedergabeapparatur. Sinnvollerweise würde ich dabei auf einen Vollspurl?schkopf abstellen. Der erlaubt es dann, JEDES Band, egal in welchem Spursystem es aufgenommen wurde, optimal zu löschen!

Wenn man dann als nächste Stufe die VM auch noch auf den Kombikopf aufschaltbar macht, kann mit der Kiste sogar aufgenommen werden - wenn der Verstärker für die entsprechende Verzerrung bemessen wird. Der Löschkopf muß dabei natürlich abgeschaltet bleiben! Das Ganze Gemache bietet einen nicht unerheblichen Vorteil: Der separate Löschgenerator, selbstverständlich mit einer eigenen Röhre oder auch als Sandprojekt Exclamation blockiert fortan nicht mehr die ECL81 und damit ließe sich auch eine Hinterbandkontrolle realisieren.

Das ganze klingt ehrgeiziger als es wirklich ist! größte Herausforderung ist der entsprechende unumgängliche Umbau des Bandpfades, es müssen ja dann drei Köpfe justierbar untergebracht werden wobei der Umschlingungswinkel jedes einzelnen Kopfes auch stimmig sein muß! Das ist u.U. mit einem geraden Einf?delschlitz nicht mehr machbar, muß wirklich genau geprüft werden. Es stellt sich die Frage, ob das dann auch alles Röhren sein en? Moderne, niederohmige Kleinköpfe lassen sich sinnvoller mittels Sandverst?rker händeln. Macht auch weniger warm und weniger Masse...

Zum Koffer:
Es gibt eine Möglichkeit, solche alten Holzkoffer neu beziehen zu lassen. Ein alter Handwerksmeister in Magdeburg macht sowas. Noch! Ansonsten würde ich zum Tischler raten. Holzarbeiten sind - wenn sie ansprechend aussehen sollen - recht anspruchsvoll. Aber die Hülle drumherum sollte das letzte Kapitel sein!

Mut hast Du ja Smile


Autor: schmerztablette Verfasst am: 20.02.2012, 16:21 Betreff:
Hallo, erstmal danke für die Tips im Vorfeld. Ich muss da noch etwas richtig stellen. Gewisse Dinge sind klar Grundvorausetzung. Ich will keine Leiterplatten bauen, sondern nur die Bauelemente so tauschen wie sie im Gerät verbaut sind, d.h. die DrahtLängen bleiben auch so wie sie sind Mr. Green Die Elkos sollten alle auf 300V getrimmt werden, die Fahrrad Daumen hoch Zahl sollte auch gleich bleiben. Die Widerstände wollte ich auf alle 2W setzen bzw. auf 14W und auch keine Ohm Änderung vornehmen. Beim direkten Vergleich sind Netzteile und Entzerrer baugleich, so dass man beim verbrummten Scheitern entweder weitersucht oder doch den Elektroschrott bem?ht. Auf alle Fälle sollte das doch alles ein bissel leichter werden, gewichtstechnisch gesehen und für mich fast ein bissel wie Elektronikbaukasten. Ganz so dumm wie früher, stell ich mich nicht mehr an. Und wer einen Schaltplan lesen kann, ist klar im Vorteil Mr. Green
Michael, die Idee mit dem Koffer ist die Seidenmattlackierung und ich denk von der Farbe her mal stimmig. Holztechnisch alles kein Problem, die Bez?ge sind farblich aua, aber nur an den N?hten etwas lose. Holzleim, Zwingen, glattes Brett haben eine gelöste Stelle schon wieder bombenfest fixiert. Vielleicht rechnet sich das auch einfacher als komplett neu beziehen und wenn der Seidenlack noch gut gewachst wird sollte das auch beständig sein. Probiert hab das auch schon. Wenns nicht geht, dann reist der Koffer eben nach Magdeburg. Eins d?rft Ihr wissen: Ich zieh nicht wieder das 4 beinige Huftier von hinten auf. Sonderen diesmal Schritt für Schritt! Das ist auch diesmal zwingend notwendig.


LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 20.02.2012, 19:56 Betreff:
Also da lege ich noch einen nach!

Bei den Netzelkos sind 300 Volt zu niedrig angesetzt! Wenn Du unbedingt neue Elkos nehmen willst, dann wähle Typen die für 400 Volt zugelassen sind.
Wenn das erkl?rungsbedürftig sein sollte, bitte neue Frage im Bauelementebereich stellen.

Irgendwie habe ich noch nicht gerafft was Du damit bezwecken willst, die bestehende Struktur kpl. mit neuen BE aufzubauen. Vielleicht kannst Du das nochmal für einen alten Sack etwas beleuchten;-) Eine Gewichtsersparnis ist so doch überhaupt nicht möglich - eher, in Summe aller Teile, das Gegenteil!
Ansonsten schreibst Du, daß die DrahtLängen alle gleich bleiben - das ist mir etwas r?tselhaft, wie soll das gehen?

Heute übliche Bauelemente sind allesamt kleiner. Gut, wenn Du für die Widerstände halt vielfach höherbelastbare Typen hernimmst, dann lassen sich ggfs. gleiche Längen bei der Bedrahtung einstellen. Die Widerstände sind dann allerdings völlig unterfordert, werden ggfs. nichtmal mehr lauwarm. Das kann Vorteilhaft sein, muß es aber nicht! Widerstände und Kondensatoren besitzen einen sogenannten Temperaturkoeffizienten. Simpel ausgedrückt stellt der Tk die Abh?ngigkeit der Körpertemperatur von den jeweiligen elektrischen Werten dar; also der Widerstand bzw. dessen Kehrwert der Leitwert ändert sich mit steigender Körperwärme. Unterschiedliche Werkstoffe reagieren auch ganz unterschiedlich! Wie es sich mir?t MetallfilmWiderständen verhält weiß ich nicht weil ich die eigentlich nie benötige (habe genug Reserven) und Kondensatoren ändern ihre Kapazität bei entsprechender Erwärmung und mehr noch, auch ihren Blindwiderstand. Das ist ziemlich komplex!

Doch der Hammer kommt noch: Was für Kondensatoren willst Du statt der jetzigen einbauen?
Bitte untersch?tze diese Problematik im Signalweg nicht! Es sind nicht nur Kapazitäten, es sind zugleich auch Widerstände und Induktivitäten - so wie jeder herkömmliche Widerstand auch eine Induktivität besitzt.
für simple Sieb- und Abblockzwecke sind Kondensatortypen, also Material und Aufbau, nicht von übermüßiger Bedeutung für die Funktion. Bei Koppelkondensatoren wird es aber schon kritisch und bei solchen im HF-Teil ganz besonders.

Klassische Rollkondensatoren bekommt man nicht aus neuer Fertigung zu kaufen. Wenn die Dinger rund sind und axiale Drahtenden besitzen, dann stimmen sie also nur von der Geometrie her. Wie ihr Aufbau ist, entzieht sich den Blicken und folglich steht man auf dem Schlauch wenn man den Au?enbelag sucht - diese Dinger haben keinen definierten Au?enbelag! Die sonst teils sehr langen kalten Drähte können sich so ganz schnell als "Fangspule" entpuppen - Du hast einen Brumm, obwohl Du alles genau nach Plan und Foto verbaut hast.

Und hier zitiere ich mal was Jürgen schrieb:
TipFox schrieb wie folgt:
Ich würde an Deiner Stelle genau darauf achten, an den Drahtf?hrungen und -Längen nichts zu verändern und jede einzelne Änderung auch einzeln zu prüfen.
Wenn Du das "in einem Rutsch" machst und es gibt dann Probleme, ist die Sache praktisch aussichtslos.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Ein Praxisbeispiel vergangener Jahre:
Ein Tonbandfreund, den ich mit meiner Körting-Macke erfolgreich infiziert habe, war an seiner MT118 schier verzweifelt. Die Ursache lag im Ausgangstrafo eines Kanales.
Er hat im Zuge der Reparatur sämtliche Kondensatoren und Widerstände (Pre?kohlen) auf der Hauptplatine gewechselt. Mein Abraten nicht ernst genommen und letztlich die Gurke verschrottet. Er kann Schaltpläne gut lesen, ist gelernter Elektriker - diese TB-Aktion hatte ihn aber geschafft.

Bei einer Leiterplattenkonstruktion gibt es nur eine eindimensionale "Verdrahtung" und die kann man gut gegen Brummeinstreuung immunisieren.

Also, ich will Dir nicht den Spaß verderben! Wen nDu so ein Projekt angehst steht schonmal fest, daß Du dabei keinesfalls d?mmer wirst! Wenn Du dies stets vor Augen hast, dann ist die Enttäuschung eher zu akzeptieren als bei übertriebenen Erwartungen. Der Selbstbau eines einfachen NF-Verstärkers ist vom Schwierigkeitsgrad nicht mit einem so hochempfindlichen Verstärker zu vergleichen, wie er in einem Heimtonbandgerät über dutzende Umschaltkontakte für verschiedene Betriebszustände gleichermaßen korrekt funktionieren muß. Studiotechnik ist auch deutlich einfacher weil geradliniger! Da muß jedes Teil nur die ihm speziell zugedachte Aufgabe erfüllen. Das ist die Grundlage für hohe und höchste Betriebssicherheit.

Nicht ohne Grund sind die meisten SelbstbauVorschläge für Heimtonbandgeräte auf separate Funktionsbaugruppen ausgerichtet. Das erfordert einen deutlich höheren Materialaufwand - die Freude am Ende ist aber auch wesentlich langanhaltender Smile

Also, mach Dein Ding und sammle dabei viele wertvolle Erfahrungen. Wir wollen es Dir nicht ausreden, nur die Euphoriebremse einlegen um eine spätere Enttäuschung leichter nehmen zu können denn eines steht doch fest: Jeder von uns, der bei irgendeiner Aufgabe nicht zum gewünschten Ergebnis kommt, erfährt eine Enttäuschung! Selbst wenn man von vornherein abschützt, daß es wohl nichts werden wird, glimmt irgendwo noch sowas wie eine mickrige Wunderkerze. Auch noch nach Jahrzehnten des Berufslebens ist die Freude - gerade bei hoffnungslosen Fällen - über die erfolgreiche Umsetzung einer Idee oder eine gelungene Reanimation immer gegeben, sie sorgt u.a. auch dafür, daß ich nach Jahrzehnten mal wieder ein Radio angefa?t habe. für mich, nicht als Auftragswerk. Und schon wieder könnte ich Knochen kotzen aber das ist eine andere Geschichte an der ich euch auch noch teilhaben lassen werde Smile

Ich wünsche Dir jedenfalls keinen Hals- und Drahtbruch, letzteres kennst Du ja nun zur Genüge Mr. Green

Vielleicht noch ein Tip zur Vorgehensweise:
Versuche erst einmal, das Dingens auf einfachste Weise so zu reparieren, daß es funktioniert. Also systematisch erst die Stromversorgung samt aller Kontakte und Verbinder und danach die Wiedergabefunktion. Den Netzblock kannst Du ja in einem anderen Gerät überprüfen. Hier solltest Du wirklich ganz penibel auf Brumminimum hinarbeiten was bei aufgerissenem Regler und ohne Signal gut feststellbar und auch dokumentierbar ist. Diesen Wert muß Dein Neuaufbau auch erreichen - danach kannst Du das alles zu optimieren versuchen. Die Konstruktion des Gerätes erfordert allerdings einen Satz Verbindungsleitungen um vernünftig arbeiten zu können.


Autor: TipFox Verfasst am: 21.02.2012, 06:29 Betreff:
Da fällt mir noch ein, dass es HIER einige Hiweise gibt, was die Problematik der Rollkondensatoren angeht.

Ich kann die Idee schon nachempfinden - ich habe das vor Jahren einmal bei einem Radio versucht. Es hat schon einen Reiz, die Bauteile auf "neu" zu machen und zu erleben, wie es den Entwicklern seinerzeit gegangen sein muss. Der Lerneffekt ist enorm Wink

Es gab jede Menge "Überraschungen" und zum Ende hin unlösbare Beschaffungsprobleme, d.h. ich musste meine Ansprüche senken und einige Teile alt lassen Wink
Das Radio steht heute noch in meinem Esszimmer und wird benutzt, hat also keinen Schaden genommen. Trotzdem muss ich diese Erfahrung nicht unbeding noch einmal machen...


Autor: schmerztablette Verfasst am: 21.02.2012, 12:15 Betreff:
Hallo @ All,

Ich fange erst mal ganz klein mit dem NT an, da ist ja noch alles im überschaubaren Bereich. Dort liegt ja auch manchmal der Hase im Pfeffer, das eine EM11 nicht mehr besonders hell ist und die Spannungsversorgung gerade noch so geschafft wird. Dort fange ich an Bauteil für Bauteil zu ersetzen. Die 300V Kondensatoren waren jetzt mal ein blödes Beispiel. Wie die Gleichrichterbr?cke aufgebaut wurde hab ich mit Semih am BG20 durchexerziert. Die Verstärkereinheit, ist mir schon bewusst, ist nicht in einem Rutsch machbar und will ich auch nicht. Sondern einzeln jeden Zweig nachverfolgen ggfs. durch gute alte Kondensatoren und Widerstände ersetzen. Die BauLängen einzuhalten dürfte so schwierig nicht werden, da ja auch teilweise wirre Schaltungen praktiziert wurden. Wenn irgendwo dann Verluste auftreten, muss man eben vielleicht gar Deinen vorgeschlagenen Weg gehen, Michael. Da läuft aber nebenher so ein Projekt welches sich BG20/5 STEREO nennt und das ist fast schon eine Steilvorlage. Mir ist schon klar auf was ich mich da einlasse, aber irgendwann soll man seinen Traum träumen auch wenn der Edelstein nicht unbedingt leichter werden wird. Mr. Green Es ist ja auch nur ein Versuch, ich könnte Entzerrer und NT auch in die Tonne kloppen.... hab ja nun mittlerweile alles doppelt und dreifach und glaubt mir die eine Kiste sieht wirklich schlimm aus. Jeder! der's bis jetzt live gesehen hat, gibt dem Teil keine Chance mehr. Genau wie Du richtig sagst, Jürgen, wird das garantiert ein Einzelfall. Es sei denn, es geht besser als erwartet. Mir tut es nur immer um meinen Schwarm leid, wenn er so vor mir liegt. Dank eines dummen q?kenden Kleinkindes, hab ich ja nun noch einen funktionierenden Edelstein da, bei dem nur die EM11 Voll-Leuchtschirm hat. Das ist das kleinste Problem.
Hier z.B mal eins der bekannten Bauteile, aus der aktuellen Baustelle, die gern ihren Geist aufgeben.



um durch das ersetzt zu werden. Ist halt nicht mehr original funktioniert aber bei allen BG's bis jetzt sehr kraftvoll Wink und ohne Ausfälle.



Ach :Wink: da gibt es noch so einiges an Erfahrungen die schon machen durfte, bis jetzt keine negativen, wenn mal besonnen rangeht und nicht wie Ludwig Hirsch aufdentischhau:

LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 21.02.2012, 15:26 Betreff:
Zitat:
Hier z.B mal eins der bekannten Bauteile, aus der aktuellen Baustelle, die gern ihren Geist aufgeben.


Ja, das ist ein Gewaplast - diese Kacke hatte man mal in Görlitz fabriziert. Einfache Papierkondensatoren ohne Gehäuse, deren Enden mit einem hartwachsähnlichem Kunststoff verschlossen wurden.
Die Dinger hielten locker 10 Jahre und mehr bei normalem oder auch Nichtgebrauch Daumen hoch Nur in Fernsehern die tagtäglich bis zum SendeSchluß heiÖlaufen mußten, gab es haufige Ausfälle. Vorteilhaft waren dazumal die kleinen Abmessungen und das sehr geringe Gewicht was zusammengenommen freilich auch einen entsprechend kleinen Verkaufspreis realisieren ließ. Es ist absolut untypisch, daß solche Kondensatoren in einem Smaragd verbaut sind.

Die Funktion dieser Teile sollte klar sein:
Beim Anschalten an die Versorgungsspannung gibt es einen Stromsto? der den C auflädt. Dieser Stromsto? sorgt dann auch dafür, daß die Magnetspule kraftvoll anzieht. Jetzt fließt nur noch der geringere, normale Haltestrom durch die Spule. Wird der Stromkreis geöffnet, dann entlädt der Parallelwiderstand den Kondensator sehr rasch und das Magnetfeld bricht zusammen - die Spule gibt den Zuganker frei.

Normalerweise sitzen an der Stelle immer Sikatrop- oder wenigstens Duroplastkondensatoren. Auch mit letztgenannten gibt es altersbedingte Probleme weil sie eben auch nur Gehäuselose Papierkondensatoren sind, welche allerdings mit einem Gie?harz hermetisiert wurden. Das Harz kann Haarrisse bekommen, häufiger hingegen ist eine chemische Zersetzung des Papieres. Alle Duroplast sind davon betroffen, die mit Rotdruck für HF-geschweißte Anschlußfahnen ebenso wie die mit Schwarzdruch für einfache Druckontaktierung der Fahnen auf den Bel?gen.

Tja, und dann bastelst Du da zwei Dioden rein? Das verstehe ich nicht so recht. Nicht alles was man machen kann ist auch empfehlenswert.


Ach ja, von dem "Stereo-Smaragd" spinnt unser Gerald schon seit Jahren Daumen hoch Ich habe es ihm immer wieder auszureden versucht.

Aber wenn es hier nun schon so eine Smaragdverrückten gibt, dann werde ich mal eine Umbauanleitung für Zweiriemenantrieb hochladen. Damit soll das Smaragd dann klavierfest sein.

übrigens, für solche und andere Versuchsnummern würde ich nie etwas anderes als ein BG20-6 hernehmen! Das nur so am Rande.

Als ich eben nach Drehknöpfen und Bandfiltern suchte, viel mir auch ein kleiner Abhörverstärker in die Hände. Den habe ich mal vor Jahrzehnten gebaut um hochohmige Köpfe direkt anschalten zu können. Werde mal paar Bilder machen damit Du siehst wie klein man das hinbekommt. Ohne Leiterplatte und natürlich mit zwei Röhrlis.


Autor: TipFox Verfasst am: 21.02.2012, 16:03 Betreff:
Hallo Michael,

bist Du sicher , dass das so funktionieren soll mit dieser RC-Kombi?

Bei der BauGröße würde ich auf Werte im Nanofarad-Bereich tippen. Das kann also niemals den Anzug eines Magneten beschleunigen oder ermöglichen.

Aus dem Ersatz durch (vermutlich) Zenerdioden schließe ich da eher auf eine FunkenLöschung ... obwohl, da würde eine einfache Diode auch reichen Wink


Autor: schmerztablette Verfasst am: 21.02.2012, 16:15 Betreff:
Zitat:
Tja, und dann bastelst Du da zwei Dioden rein? Das verstehe ich nicht so recht. Nicht alles was man machen kann ist auch empfehlenswert.

Der Versuch machte kluuch und es funktioniert auch, seit dem spult auch mein 5er wieder richtig Mr. Green Das ist auch nicht, soweit ich das bis jetzt sehen konnte die einzige Kombi in den Smaragd's. Ob es da auch so funktioniert glaub ich jetzt erst mal nicht..... aber auch da gilt wieder .....
Zitat:
Ach ja, von dem "Stereo-Smaragd" spinnt unser Gerald schon seit Jahren Daumen hoch Ich habe es ihm immer wieder auszureden versucht.

Am 28.7.2012 werde ich mir das Gerät anschauen, bis dahin soll es laufen. Allerdings ein BG20 wie soll es anders sein Daumen hoch /5. War auch ein Kellerfund und hat schon dies und jenes Spenderorgan bekommen en.

LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 21.02.2012, 17:06 Betreff:
Jürgen schrieb wie folgt:
Bist Du sicher , dass das so funktionieren soll mit dieser RC-Kombi?


Ja, ich bin mir da schon sehr sicher - obwohl ich es auch nicht erklären kann, daß oder warum das mit so einer kleinen Kapazität funktioniert.

Bei einem defekten C zieht der Magnet nicht oder nur mit kleiner Nachhilfe an. Ist der R im Eimer, dann dann funktioniert es ebensowenig. Knackschutz ist an der Stelle eher sinnfrei weil es dort keinerlei Kontakte gibt und eine Entstörung m.W. nicht funktionieren kann wenn sie so weit von der St?rquelle entfernt ist.

daß die Spule mit der Diode gut anzieht stelle ich nicht in Frage - nur ob ihr das auf Dauer gut bekommt weiß ich nicht! Und bei solchen Dingen die ich nicht weiß, bin ich nunmal seit meiner Geburt ziemlich skeptisch Smile

Nun ist es ja so, daß eine der beiden Spulen immer stromlos ist - auch logisch weil es sich ausschließen muß, daß die Andruckrolle zugleich mit eingelegten Bremsen eingerückt wird. Die Bremsen beim Smaragd sind legendär undmüssen unbedingt "zehntelgenau" justiert werden, wozu auch die Schaltpunkte gehören. Sonst gibt es gnadenlosen Bandbruch oder schlimmer noch, unbrauchbare weil überdehnte Polyesthersenkel.

Wenn nun einer der Kraftmagnete nicht korrekt anzieht weil die RC-Kombination im Eimer ist, passiert folgendes:
Bei schalten der Wiedergabe werden die Bremsen abfallen und die Andruckrolle "kriecht" an die Tonwelle - aber nicht bis zur letzten Konsequenz! Das heißt, daß das allbekannte "klatschen" des Kernes ausbleibt weil da noch ein paar Zehntel zu überbrücken wären die aber das schwache Magnetfeld nicht schafft. Ein kurzer manueller Stupser beweist das und kreist den möglichen Fehler ein. Die Andruckrolle wird also bestenfalls von der Tonwelle mitgenommen, transportiert auch so leidlich den Senkel aber man kann ihn Mühelos festhalten.

Sollte auch der Bremsmagnet "kleben", also mit Verz?gerung abfallen, dann beginnt eben das Band auch erst mit ein bisschen Verspätung zu laufen. Dem Senkel passiert nichts, der hält das locker aus.

Der ungünstigste Fall wäre gegeben, wenn die Bremse klebt und der Rollenmagnet voll reinfällt. Dann kann es Bandri? geben.

Da nun aber die Betriebsdauer der Andruckrollensteuerung weitaus Größer ist als jene der Bremsensteuerung, ist davon auszugehen daß dieser Fall nicht eintreten wird. Bezogen auf das erste Leben so einer Kiste!
Nach mehr als einem halben Jahrhundert kann man diese Wahrscheinlichkeitstheorie aber getrost an der Garderobe abgeben. Gelebte Praxis war es stets, bei Ausfall einer der beiden Zugmagnete beide RC-Kombinationen genau zu untersuchen und in jedem Falle beide Cs zu wechseln. Die Widerstände sind dort durch den rel. hohen Stromflu? nicht von Hochohmigkeit bedroht - nach so vielen Jahrzehnten sind aber die Messingschellen versprödet und rei?en nicht selten bei einem lauten Husten auf. Deswegen wechselt man sie einfach mit wenn schon daran herumgelötet werden muß. 20 Pfennige - die tuns wirklich nicht Smile Naja, waren damals halt so die Preise.

Andre schrieb wie folgt:
Allerdings ein BG20 wie soll es anders sein Kugel /5.

Eines pr?destiniert die 5-er Kisten zum Bastelobjekt vor allen anderen Typen: Es gibt sie zu Hauf weil sie in rauhen Mengen gefertigt worden sind. Ich hatte manchmal den Verdacht, daß die Meßgerätewerker das aus Rache gemacht haben, um den Handel damit zuzuschmeißen = abzuwatschen. schließlich wurde man ja gezwungen sich dem Verlangen des staatlichen Einzelhandels zu beugen und die ungeliebte Serie wieder neu anlaufen zu lassen. Aber das ist natürlich Quatsch, es hat halt nur so ausgesehen. Fakt ist hingegen, daß der Typ 5 konstruktiv deutlich vereinfacht und somit preiswerter montiert werden konnte. Die Telegrafenrelais welche noch im Typ 4 die A-W Umschaltung besorgen mußten konnten zu Gunsten eines um ein Vielfaches billigere Schiebeschalters entfallen und statt der EL84 und der zweiten Doppeltriode tat es nun die nicht unkritische aber preiswerte Verbundröhre ECL82. Der Frequenzgang wurde dabei auch gleich ein wenig verbessert, bekam aber erst mit dem Typ 6 seine Reputation.

Naja, ich gleite mal wieder aus. . .


Autor: TipFox Verfasst am: 21.02.2012, 18:45 Betreff:
Hallo Michael,

also dass der Magnet nicht anzieht, wenn der C schlecht ist, also Reststrom hat , ist ja wohl logisch, da er parallel zum Magnet liegt. Daher werden hier auch 2 Dioden eingesetzt, eben für 2 Magnete. Die Gegen-EMK wird nach Masse geleitet.

Ich gebe zu bedenken, dass diese Art der "FunkenLöschung" zu einer erheblichen Abfallverz?gerung führt, nicht "führen kann"!

Warum das allerdings bei defektem R nicht funktioniert, ist mir noch schleierhaft.

Ich beziehe mich auf den Schaltplan des BG20/5 ...


Autor: MGW51 Verfasst am: 21.02.2012, 20:01 Betreff:
Es ist nur irrigerweise so, daß die Spule auch nicht sauber anzieht wenn gar keine Kapazität vorhanden ist. Das passiert manchmal beim Riemenwechsel wenn der Kunde unachtsamerweise einen Anschlußdraht abbricht. WIE die Leute das hinbekommen ist mir ein Rätsel! Fehlerbeschreibung in etwa: Vor dem neuen Riemen ging alles - außer die Spulen. Jetzt gehen die Spulen aber nur im Schnellauf.
Es hat aber noch niemand gewagt, dafür den Riemen verantwortlich zu machen Daumen hoch

Jürgen schrieb wie folgt:
Daher werden hier auch 2 Dioden eingesetzt, eben für 2 Magnete.

Das habe ich nicht so in Erinnerung - der zweite Magnet hat eigentlich eine separate Anschlußplatte - oder ich bin etwas verwirrt . . .

Die Steuerung ist ja bei allen Seriengeräten ab dem BG20 nahezu gleich geblieben. Lediglich ab dem Typ 4 gab es Vereinfachungen durch Wegfall der zwei Telegrafenrelais. Das ist aber marginal. Die Schaltkontakte aller Zugmagnete und der Magnetkupplungen sind immer nur die Kontakte des Tastenschalters bzw. die der Fernbedienung welche per Trennklinke nur noch beim Typ 4 anschließbar war. Das betrifft die Funktionen Vorlauf, Rücklauf und Wiedergabe.
Es gibt in der galerie noch ein SB vom Typ2 - da kannst Du das allesin größerer Auflösung sehen.

http://galerie.ig-ftf.de/data/media/286/SB-BG20-2m.png

Tja wie gesagt, erklären kann ich es auch nicht warum es so funktioniert; 50nF sind ja wirklich "nichts"! Doch vielleicht ist gerade das des Rätsels Lösung? größere Kapazitäten haben merkbare Ladezeiten und würden deswegen den Anzug eher verzögern weil sie das Potential herunterziehen bis sie ges?ttigt sind. Zwischen der Spule und dem jeweiligen Schaltkontakt liegen gut ein halber Meter Draht, eingebunden in einem schönen Kabelbaum der rundherum um das Chassis reicht und an mehreren simplen Novalsockeln endet. Die Gegenstücke, also die Fassungen, führen nochmal ca. 20 ...30 cm Draht bis zum Ladeelko auf dem Netzteilblock. Die Leitungen zu den Schaltkontakten könnten ohne weiteres an den jeweiligen Kontakten selbst mittels RC-Kombi auf die am Tastensatz durchgängig vorhandene Masseleitung gelegt werden. Da die Steuerspannung aber unter 20 Volt= liegt und der fließende Strom auch nicht eben üppig zu nennen ist, gibt es an den großen Kontaktpillen des Tastensatzes auch keinerlei Feuerwerk oder gar Kontaktabbrand festzustellen. Die Bemessung der Kontakte würde auch locker für 220V/6A ausreichen, also kein Vergleich mit dem was man von den Telegrafenrelais her kennt.
Das erwähne ich nur weil ich weiß daß Du weißt wie so ein Relais beschaffen ist, aber nicht unbedingt eine konkrete Vorstellung vom Tastenschalter des Smaragd haben wirst.


Die üblichen Fehlerkandidaten des Steuerstromkreises sind die Sicherungshalter und der Radiator, der aber sehr üppig ausgelegt ist und äußerst selten getauscht werden muß - zumindestens habe ich keine Erinnerung daran, wann ich den letzten wechseln mußte. Schlechter Kontakt des Ladeelkos mit seinem Becher auf dem verzinkten Chasisblech ist auch nicht gar so selten ohne daß der Becher irgendwann man sichtbar gesabbert hat. Das sind so die Dinge, welche bei einem generellen Mucken der Steuerung abzuhorchen sind.

Also, wenn es nun gelungen sein sollte Dich für so eine Gurke ernsthaft zu interessieren, dann bin ich darob sicher nicht böse Smile
(Obwohl ich selbst garnicht mal so ein Smaragdianer bin - wohl weil man diese Dinger ständig um sich hatte und genugmal in die Regale rein und wieder raus wuchten mußte. Da ist mir eben das KB100 viel lieber.)


Autor: TipFox Verfasst am: 21.02.2012, 20:35 Betreff:
MGW51 schrieb wie folgt:


Jürgen schrieb wie folgt:
Daher werden hier auch 2 Dioden eingesetzt, eben für 2 Magnete.

Das habe ich nicht so in Erinnerung - der zweite Magnet hat eigentlich eine separate Anschlußplatte - oder ich bin etwas verwirrt . . .



Da kennst Du Dich sicher besser aus, aber bei Andre's Foto erkenne ich 2 solcher RC-Kombis, die er dann durch jeweils eine Diode gegen Masse ersetzt hat.

Der R liegt im Original auch parallel zur Spule, verringert also den Strom durch die Spule - also das ist schon sehr merkwürdig Wink


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.02.2012, 08:12 Betreff:
Lieber Jürgen,

es muß nicht so sein, daß ich mich zwangsläufig besser mit den Kisten auskenne - ich schreibe das alles fast immer aus dem Gedächtnis und wenn so ein Patient hier einkommt, dann denke ich darüber auch nicht großartig nach sonder tue einfach das was ich immer getan habe; reine Feinmotorik + stupide Gewohnheit Laughing Eine Form von Betriebsblindheit will ich da keineswegs ausschließen.

Auf dem Bild mit den Dioden ist der Bremsmagnet zu sehen. Der Andruckrollenmagnet hat seine eigene Anschlußplatte direkt parallel neben sich auf dem Chassis. So ist es ab Werkl (und in meiner Birne) Smile

Nun sind wir hier über die Beschaltung / Funktion von Teilen der Steuerung gestolpert weil es für mich einfach ein Unding ist, eine seit Jahrzehnten funktionierende Lösung - hier mit R + C realisiert - durch einen simplen Halbleiter zu ersetzen.

Fakt ist: 1954, als diese Gurke entwickelt worden ist, war an solche Halbleiter in keinster Weise zu denken! Da mußte man sich auf Selen und Kupferoxydul beschränken und lediglich für kleinste Spannungen und Str?me gab es Germaniumdioden; von Valvo wurden solche für höherfrequenten Einsatz in TV-Geräten importiert. Das HFO sollte erst noch entstehen...
Da die Smaragdbaureihen bis 1963, das auf gleichem Laufwerk basierende BG22 gar bis weit in die Mittsechziger gefertigt worden sind, entsprechende Modifikationen an dieser Stelle aber zu keiner Zeit ein Thema waren, galt für mich die Sache als gegessen. TiefGründige Gedanken über Sinn oder Unsinn - nee, nicht bei mir; da hätte es schon eher eines Anstoßes in Form typischer Ausfälle geben müssen.

Da kommst Du daher und stellst "mein Weltbild" auf den Kopf Daumen hoch
Aber das ist gut so und freut mich, vor allem da ich Deine profunden Kenntnisse als "alter Relaisfritze" sehr zu schätzen weiß.
Was Du nicht unbedingt wissen wirst: Hier sind die Daten der Magnet- und Relaisspulen:

SpuleFunktionWiderstandWickeldatenparallel
Kraftmagnete 1+2Umspulkupplungen36Ω ?10%1.000 Wdg. 0,25mm CuLje 1k+50nF
Kraftmagnet 3Andruckrolle38Ω ?4Ω2.700 Wdg. 0,32mm CuL 1k+50nF
Kraftmagnet 4Stahlbandbremsen38Ω ?4Ω2.700 Wdg. 0,32mm CuL 1k+50nf
RS1 + RS2A-W Relais84Ω ?10%4.000 Wdg. 0,2mm CuL
Ansprechstrom 50mA
-


Die Daten des kleinen Bremsmagneten habe ich hier ausgespart da dieser Magnet nur in wenige VorserienGeräte montiert wurde.
Die zwei Telegrafenrelais sind bereits in der 4-er Serie durch einen speziellen Schiebeschalter ersetzt worden; die Schaltung erfuhr aber keine grundlegende Änderung. Erst ab Typ 5 verzichtete man auf die EF86 und ersetzte die EL84 durch die ECL82.

Da die Relais nie größeren Anlaß zu Beanstandungen gaben, sind alle diese Maßnahmen unter dem Blickwinkel der Verringerung von Materialverbrauch, Montagezeit und Energieverbrauch zu werten.


Autor: TipFox Verfasst am: 22.02.2012, 10:09 Betreff:
Hallo Michael,

also das ist schon vertrackt Wink


Also bei einer Spule mit 36 Ohm bei 12V bewirkt sowohl der R als auch der C rein gar nichts für die Funktion _des Magneten_ ...

Bleibt also wieder nur FunkenLöschung, aber die l?ge normalerweise parallel zum zu schätzenden Kontakt - hamm'wer hier aber auch nicht ????

Da die Gleichrichtung davor nur simpel ist, kann es auch sein, dass damit "Schnarren" verhindert oder vermindert werden soll, das te man mal testen. Das würde mit der Diode natürlich auch funktionieren (wegen Abfallverz?gerung)...


Was bleibt: ich habe keine Erklärung, warum ein defekter Widerstand an der Stelle Probleme macht.


Rätsel über Rätsel Wink


P.S.: also nach einiger Überlegung und Rechnerei bleibt nur dass "Verbrauchen" der Gegen-EMK beim Abschalten des Magneten. Die hohe Induktionsspannung könnte andernfalls für einen Lichtbogen im Kontakt sorgen - unabhängig davon, wie robust er aufgebaut ist. Der Magnet würde nicht oder sehr spät abfallen.


Autor: MGW51 Verfasst am: 22.02.2012, 18:49 Betreff:
So, jetzt mache ich hier mal einen R?cksprung - ohne die Problematik abhaken zu wollen! Ich meine, hier kommen wir am ehesten weiter indem ich mal so eine Kiste auf den Tisch packe und ein paar praktische Übungen zelebriere. Insbesondere was das mysteri?se Verhalten des Widerstandes betrifft, haben wir allen Anlaß, dieser Sache auf den Grund zu gehen.

Jetzt erstmal zu der Geschichte mit dem Neuaufbau:
Wie ich weiter vorn schrieb, kann man das sehr klein gestalten, womit sich dann auch entsprechende Möglichkeiten erschließen die ein Seriengerät nicht haben kann. Hier also mal ein Foto von einem Magnettonverstärker den ich in der Form mehrfach zusammengelötet habe.
Wie es dazu kam, ist eine andere Geschichte; erst das Bild!

Wie zu erkennen ist, Eingangsstufe mit EF86 und danach folgt die ECC83. Nichts besonderes also. Die Bauteiel hier stammen alle aus den 50-er und 60-er Jahren - dementsprechend groß sind die Elkos. Auch der MP ist nach heutigen Maßstäben ein Kolo?. Die Röhrenfassung rechts im Bild ist die Schnittstelle zur Versorgungsspannung, also Anode, Heizung ECC und Gleichstromheizung EF. Das Ausgangssignal liegt ebenso an dieser Fassung was mich jetzt doch arg verwundert! Naja, ist etwa 40 Jahre her . . .

Wie gesagt, das ist nur ein simpler Abhörverstärker und er ist weder besonders sorgfältig aufgebaut noch irgendwie herausragend getrimmt. Mir standen eben jede Menge Phonoentzerrer zur Verfügung und die lieferten neben den ECC83 auch die Gehäuse und noch etliche andere Bauelemente. übrigens gehören die roten Widerstände zur 1 Watt Klasse - nicht weil das nötig wäre sondern weil ich die eben hatte. Will sagen, man kann hier noch viel Raum durch optimierte Bauelementeabmessungen gewinnen. Der größte Vorteil dieses Aufbaues ist die r?umliche Nähe der beiden Röhren was zwar eine Frickelei bedeutet die ich mir heute nicht mehr antun kann und möchte, aber dafür sind eben auch keine zusätzlichen Verbindungspunkte und Leitungen nötig. Da so ein Verhau im Fehlerfalle ggfs. irreparabel ist, habe ich hier sowohl Styroflex- als auch Polyesther- und keram. Rohrkondensatoren verbaut. Diese dürfen als unkaputtbar gelten, genau wie die roten Widerstände, welche der damaligen sowjetischen Militärspezifikation entsprechen. Zum Größenvergleich: Der grüne 500k hat 0,25 Watt! über die monströsen Kathodenelkos in den gelben Schläuchen braucht man sich ja nicht weiter auslassen Smile Mit entsprechend optimalen Bauelementen kommt man mit der halben Baul?nge gut zurecht.


Autor: schmerztablette Verfasst am: 08.04.2012, 12:35 Betreff:
Hallo an alle,

nun hab ich doch schon mal den Anfang gemacht und bin gespannt auf Eure Meinungen.
Inspiriert wurde ich von einem Bild eines BG20/6 welches Michael Hochzeits Edition nannte.
Die Idee war geboren Mr. Green Der erste Zufall wollte es, das ein Kleinkind sein Gerät nicht wollte und ich eh 1000 Teile über hatte. Der zweite Zufall war Michaels Thread über die Bakelit Aufarbeitung und eine alte vergessene braune Bakelitabdeckung, die ich nie mochte. Der dritte Zufall war ein Motor um das ein Gerät musste. Und der vierte Zufall waren 3 total schrottige Koffer die im Prinzip abgezogen in den Ofen gehörten. So hab ich erst mal aus dem Motor und dem übrig gebliebenen Gerät und den 1000 Ersatzteilen die Basis geschaffen. Dabei ich mich doch an Michaels Tip gehalten und nur angefangen das Netzteil mit neuen Elkos zu versehen. Das *Huch* beim einschalten hat meine Frau bis sonstwohin gehört, denn die doch vorher schwache EM11 brÖllte mich giftGrün an. Auch Verstärkertechnisch war auf einmal alles lauter und ohne nennenswerte Fehler. Mechanisch war auch alles im grünen Bereich und sogar die Geschwindigkeiten stimmten aufdentischhau: Nun hatte ich einen super gereinigten Original Koffer gegen die 3 schrottigen stehen. Ja und nun? Du wolltes was eigenes und kreatives. Also hab ich mich der Hochzeits Edition entsonnen und gedacht, vielleicht kriegst Du ein mal ganz anderes Ergebnis hin. Eines das mal so richtig zusammenpasst. Also einen der 3 Kandidaten her und los gings. Erstmal alles an Scharnieren, Schlössern und die total gammeligen Klappen ab. Koffer reinigen und alle Schadstellen neu verkleben und überschleifen. Letzteres im Kreuzschliff um annähernd die Kofferstruktur beizubehalten. Tja und nun die Farbwahl und einen Lack der was kann. Der vorgeschlagene Neubezug kam vorerst nicht in Frage. Ab in den hiesigen Baumarkt und nach kurzem FachGespräch wurde auf Acryllack gesetzt, weil der sehr hart wird und gut lackierbar ist. Also legte ich los, wenn auch mit zittrigen Händen. Der Lack ließ sich sehr gut händeln und somit fiel jeder Schwung leichter aus. natürlich hab ich vorher alles abgeklebt was abzukleben war. Dann die Klappen entrostet und jedes Teil einzeln seiner Farbe zugeordnet. Die total zerkratzte Lautsprecherblende fiel auch dem Schleifpapier in die Hände. Das Vorlackierergebnis sagte mir, Du bist auf dem richtigen Weg. Also die Fertiglackierung und gut ist. Schlösser, Scharniere mit Never Dull ( Polierwatte ) aufgefrischt und alles abgeklebte enth?utet. Neu abgeklebt für die Bauchbinde und die Vor-, und Fertiglackierung gemacht und ein leises O....kay rutschte mir raus. Alles wieder an seinen Platz gebracht und Nichtfachleuten gezeigt. Von den jungen Leuten die meine Tonbandmacke kennen kam, *VOLL FETT KRASS* und von den älteren *JA TOLL*
Und jetzt fällt mir spontan ein Lied von Frank Zander ein, indem eine Textzeile kommt:
*Und hier ist das Ergebnis*















Und hier beim 12 Std Testlauf



Keine Sorge. Es ist alles vorhanden um das Gerät ohne großen Aufwand wieder in seinen Originalzustand zu versetzen. Mich interessiert nur A was Ihr von der Farbkombi haltet und B vom generellen Aufwand der getrieben wurde.

Nur mir stellt sich die Frage: Wie soll das Smaragd denn nun heißen? Es ist ja weder ein Original noch ann?henderweise eine Anlehnung an die gegebenen Kofferfarben.
Ich nenn es mal *Creme Waffel* BG oder BG20/7 .... war'n Scherz :Wink:

LG Andre


Autor: minka58 Verfasst am: 08.04.2012, 15:23 Betreff:
Hallo Andre
Ich persönlich halte diese weise der Sanierung des Gehäuses für sehr gelungen und werde mir das mal notieren und ebenfalls einen Schrottkoffer auf diese weise behandeln.
Allerdings werde ich, soll keine Kritik sein, die Seitenklappen in einer anderen Farbe gestalten. Da es ja im original je auch so ist.

Den Namen für dieses Gerät würde bei mir als Vorschlag Smaragd BG20/5-2 lauten.

Beste Gr?0e
Andreas


Autor: schmerztablette Verfasst am: 08.04.2012, 15:47 Betreff:
Hallo Andreas,

ja nee is klar Mr. Green Selbst beim Ur BG 20 ist die Farb Abstimmung nicht ganz so gut. Bei der Beige/Braunen und auch der Grün/Beigen Kofferverion die Michael wohl hat, da hat mal alles soweit gepasst und dann beim grauen BG20/5 Koffer sowieso. Es gab ja alle möglichen Farbvarianten und das in Hammerschlaglack. Hammerschlag ist bei *DER* braunen Abdeckung wohl falsch am Platz. Aber immerhin ein Urteil, was ich gern so hinnehmen werde, weil, BG20/5-2 ??? Herrlich. Wie kommt man denn darauf?

LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.04.2012, 08:15 Betreff:
Lieber Andre,

das optische Erscheinungsbild des BG20-Export ist nahezu atemberaubend! Ja, Export oder Luxus oder auch Sondermodell, hier kann man die Fantasie ins Kraut schießen lassen Smile Eine bestimmte Ziffer in der regulären Typennomenklatur zu verwenden, sollte sich schon aus dem Grunde verbieten daß man bei den zusammengewürfelten Ingredienzien nicht auf einen bestimmten Typ abstellen kann; es sollte also schon eine Bezeichnung gewählt werden, die sich auch deutlich vom Standard abhebt um nicht unlauterer Methoden verdächtigt zu werden.

Was jetzt noch einen draufsetzen würde: Ein goldfarbener ''Smaragd Luxus'' Schriftzug vorne am Deckel. Aber nicht die Aluschrift, die ist zu mickrig dafür sondern etwas als Eigenkreation, gedruckt auf transparenter Selbstklebefolie. natürlich Spiegeldruck und als solcher an einen Streifen glasklares Polycarbonat von hinten aufgeklebt und das nun ''massive'' Schild zwischen den Schloßhaken angeschraubt.

Und dann das Teil im Ihbee für 180 Ocken eingestellt - es finden sich garantiert ein paar Bieter die da drüber gehen Smile Freilich sollte man im Text schon darauf hinweisen, daß es sich um eine SonderAusführung der Manufaktur Roth handelt Laughing

Die Klappen sind immer in Metallic-Hammerschlag lackiert weil normale Lackfarbe eine zu große Schichtdicke haben muß. Das ist bei den eng laufenden Scharnieren hinderlich bzw. nicht lange haltbar. Nach meiner Erinnerung gibt es nur drei FabTöne: Silber, Gold und Kupfer.

übrigens, die grünen Koffer sind nicht beige sondern, ähnlich wie die graue Ausführung, in HellGrün abgesetzt. Der Kofferdeckel innen mit hellgrünem Filz ausgeschlagen, die ''Hosenträger'' braun und die Gummis in ähnlich braunem Farbton, Bleche in Goldton und die LP-Blenden in Elfenbein gehalten; aus dem Gedächtnis heraus. Andere Ausführungen sind mir jedenfalls nicht erinnerlich. Die Lüftungsrosetten im Kofferboden gab es m.W. nur in rotbrauner Ausführung. Es sind Standardteile, die natürlich nicht extra für das Smaragd entwickelt wurden sondern lange vorher schon für diverse Zwecke gefertigt wurden. U.a. auch für den Panke.

Auf jeden Fall finde ich die Lösung mit dem Farbauftrag wirklich gut gelungen. Es ist einfacher als neue Pappen zu schneiden und mit Leinwand zu bekleben. häßliche Koffer habe ich auch noch ein paar herumstehen wobei mir die Kombination Kaffeebraun - Beige nicht erinnerlich ist, nur Weinrot mit Beige. Doch das wäre nur bei einer wirklichen Restaurierung von Belang.
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 09.04.2012, 09:06, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: schmerztablette Verfasst am: 09.04.2012, 08:54 Betreff:
Hallo Michael,

das nenn ich auch ein interessantes Statement. Export? Hatten wir das nicht schonmal? De Luxe würde mich irgeendwie an den Trabbi erinnern aber die Idee ist gar nicht so schlecht. Ich hab die kupferenen Klappen mal drangehalten, sieht doof aus. Das abbl?tteren der Farbe im Scharnierbereich, hab ich schon mit in Erwägung gezogen. Die Klappen sind 3x lackiert. Der Koffer nur 2x... Mit dem Schild vorn dran ist nicht schlecht. Ich wollte es unten rechts oder links auf den Kofferdeckel klatschen, wie bei Grunzig oder Philips. Aber wie ich sehe, fällt nicht nur mir was ein.

LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.04.2012, 09:16 Betreff:
Habe meinen vorigen Beitrag noch mal ergänzt.

Nicht ''de Luxe'' schrob ich, sondern - wie beim BG26 auch - ''Luxus''!

Eine wie auch immer unsymmetrische Anbringung gleich welcher Elemente im Sichtbereich verbietet sich allein auf Grund der ausgewogenen symmetrischen Gesamtgestaltung dieses Gerätes. Ausnahmen davon sind freilich nicht unbedingt tabu, sollen sich aber auf technisch notwendige Lösungen beschränken oder nur in dezenter Art, etwa wie der Ton in Ton Schriftzug auf den Klappdeckeln von KB100 oder BG23, ausgeführt sein.

Eine fette Goldschrift auf tiefbraunem Grund ist aber alles andere als dezent Smile
Sie soll ja ins Auge fallen!

Zu den wirklichen ExportAusführungen kann ich nichts sagen. Es wurden zwar beträchtliche Stückzahlen ausgeführt, da man aber frühzeitig schon die Beschilderung der Deckplatten auf internationale Symbole umgestellt hatte, erübrigte sich da wohl eine besondere Variante. Die Dokumente allerdings sind deutlich von den InlandsAusführungen zu unterscheiden: besseres Papier, zellophanierte Umschlagseiten, separater Bildteil . . .


Autor: snzgl
 Verfasst am: 09.04.2012, 14:03 Betreff:
Eine sehr schöne und saubere Arbeit, sieht wirklich toll aus.

Ein Vorschlag, bzw. Gedanke von mir: Die seitliche, braune Klappe weglassen, sodas die Anschlüsse frei zugänglich sind. Den Rand um das Anschlußfeld könnte man dann ja mit dem goldenen Zeirstreifen verkleiden, wie er auch beim 20/6 verwendet wurde. würde auch gut zu den restlichen Kofferbeschl?gen und den Aplikationen auf der Deckplatte passen.
So ganz nebenbei fällt die mechanische Belastung der Kabel weg, die ja durch die Klappe am Knickschutz gedrückt werden.


Autor: schmerztablette Verfasst am: 09.04.2012, 15:03 Betreff:
Hallo an alle,

das wird ja immer besser. Langsam finde ich Eure Ideen als sehr gut und bestimmt auch umsetzbar. Wer liefert einen 20/6 Koffer und wer kreiert den Schriftzug *L u x u s* ? Ich find es wirklich sehr interessant was von Euch kommt. Ich hätte mehr erwartet...... *Sag mal spinnst Du?* oder so in der Form. Nee freut mich das das LUXUS BG20/5-2 doch so positive Meinungen hervorruft und auch noch die Ideenkiste aufgeklappt wird. Mir selbst gefallen die doch heftig kommenden Messing N?gel am Kabelfach schon nicht mehr.

LG Andre


Autor: snzgl
 Verfasst am: 09.04.2012, 15:26 Betreff:
Gibt es dieses "Goldband" nicht als Meterware? Dann müßte man dafür kein 20/6 opfern. Aber für eine weitere Idee kann es durchaus herhalten.

weiß jetzt nicht genau, ob es beim 20/6 oder BG26-Luxus war. Auch diese Klappe am Kabelfach könnte wegfallen und ein goldener Rand dafür angebracht werden. Zum Verschließen des Kabelfaches gab es so ein Schiebet?rchen (war auch an manchen Kofferplattenspielern zu finden) Ob man dafür noch Fertigteile bekommt oder sich sebst was erschaffen muß, kann ich nicht sagen. Zumindest das Prinzip läßt sich ja von derartigen Geräten abgucken.

Zum Beispiel ist beim 20/5 mit festem Netzkabel ja auch das Problem mit dieser "Quetschklappe". das Kabel steht irgendwie "unkultiviert" aus dem Gerät.


Autor: TipFox Verfasst am: 09.04.2012, 17:00 Betreff:
Ich kann mich nur anschließen, das Gerät sieht wirklich gut aus.

Die Schrauben der Ls-Abdeckung musst Du aber auf jeden Fall noch gegen Messing auswechseln ... Wink


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.04.2012, 17:10 Betreff:
Die Klappe an der linken Seite hat neben der ''Zumachfunktion'' noch zwei andere Aufgaben zu erfüllen. Der Unkundige erfährt nur so - falls keine BDA vorhanden ist - von der Anschlußbelegung und den betreffenden Pegeln. außerdem ist so auch die Funktion der Erdbuchse eindeutig benannt.

Und weiters dient die Klappe zum kaschieren des wenig passgenauen Sitzes des eigentlichen Anschlußfeldes in Bezug zum Kasten resp dem Durchbruch. Da würde ich mir wirklich dreimal überlegen, ob ein Verzicht auf dieselbe den optischen Gesamteindruck nicht eher negativ beeinträchtigt.

Ansonsten ist dieses Kantenband, eine dünne Alubahn auf Pappkern, in verschiedenen Breiten im Handel zumindestens gewesen! Ob es das noch ist, wage ich zu bezweifeln denn dessen Herstellung ist recht aufwendig, da es an den Seiten eingerollt werden muß. Die fachgerecht pa?genaue Verarbeitung ist im übrigen ohne spezielle Werkzeuge nicht gerade als einfach einzustufen. Das gilt ganz besonders für Innenb?gen in so kleinen Radien wie sie bei den Kofferl?chern vorkommen.

Den Spiegeldruck auf selbstklebende Transparentfolie kann man nicht selbst herstellen. Davon mal abgesehen, daß es keine Goldtinte / Goldtoner im Handel gibt, können die üblichen Hobbydrucker das auch nicht wirklich verarbeiten. Die Druckseite muß ja auch nach dem bedrucken mit glasklarem Kleber beschichtet werden. Das ist was für professionelle Werbefritzen, die haben auch entsprechend passende Schriften zur Verfügung. So ein rel. kleines Objekt ist durchaus aus der Kaffeekasse bezahlbar. Ein passendes Stück Piacryl oder Polycarbonat findet sich im Baumarkt. Auf gar keinen Fall darf man sich Polystyrol aufschwatzen lassen! Das Zeug zerkratzt ganz schnell und was schlimmer ist, es erblindet mit der Zeit, wird schlimmstenfalls sogar milchig tr?b. PC ist nicht umsonst deutlich teurer - ggfs. bekommt man aber ein so kleines Stück in der Zuschnittabteilung gratis - aus dem Abfallbehälter Smile Da die Schutzfolie meist noch dran ist, hat das Material selbst meistens keine Kratzer abbekommen.

Die Schrauben- und NagelKöpfe lassen sich doch mit Farbe unAuffällig gestalten. Das hat man sowohl beim BG26 als auch bei den TFK-Kisten der M70-Baureihen (und anderen ebenso) schon erfolgreich praktiziert.


Autor: minka58 Verfasst am: 10.04.2012, 07:21 Betreff:
Hi Andre
Versuch mal für einen Schriftzug unter rathgeber.eu/produkte/ nachzuschauen. Da wirst du schon fündig. Die bieten in allen möglichen Materialien und die Möglichkeit der Befestigung von Selbstklebend bis Schrauben. übrigens würde vielleicht auch DELUXE oder Exklusiv gut dazu passen.

BG20/5-2 DELUXE
BG20/5-2 LUXUS
BG20/5-2 EXKLUSIV


oder
BG20/5 DELUXE
BG20/5 LUXUS
BG20/5 EXKLUSIV


Oder auch BG20/5 Roth-Sonderedition.

LG Andreas


Autor: snzgl
 Verfasst am: 10.04.2012, 08:05 Betreff:
BG20/5 limitid edition


Autor: MGW51 Verfasst am: 10.04.2012, 16:44 Betreff:
Liebe Leute,

verge?t mal das mit der 5 denn es trifft ja nur auf ein paar Teile zu und suggeriert, alleine durch die Top-Optik eine tatsächliche SerienAusführung, MessemusterGerät, wie auch immer. Ich denke, man sollte da keine "Schlafenden Hunde" wecken Wink

Solange das alles hier hinter verschlossenen Türen abgeht, ist man natürlich vor jeglichen Angriffen sicher. Ich meine aber, daß es so eine gute Arbeit verdient, öffentlich präsentiert zu werden; wozu haben wir unsere Galerie? Und in dem Falle gilt es jeglichen Stolperstricken geschickt auszuweichen.


Autor: schmerztablette Verfasst am: 11.04.2012, 09:48 Betreff:
Hallo an alle,

Michael.. Mr. Green seh ich genauso. Es ist ja prinzipiell alles gesagt und ich bin mehr als zufrieden mit Euren Antworten und Ideen. Was ich letztendlich umsetze oder nicht, werde ich mir überlegen. Lohnenswert seh ich lediglich den eventuellen Luxusschriftzug, der Rest will wohl überlegt sein. Letztendlich wird es ja nur einen kleinen Kreis Verrückte treffen und die Marschrichtung für eine richtige Restauration ist das sowieso nicht. Dieses Experiment kann jeder für sich nachmachen und ggfs. für eine gescheite Ihhbee Verarsche verwenden. Letzteres ist nicht so mein Ding.

LG Andre


Autor: MGW51 Verfasst am: 11.04.2012, 20:14 Betreff:
Betreffs der farblichen Abstimmung klinke ich hier mal den Scan eines Exportprospektes ein.



Es handelt sich wie unschwer erkennbar ist um die erste Ausführung des Smaragd, der Druck erfolgte 1956. Unter dem Aspekt des damaligen Zeitgeschmack sollte man auch
Achtung Ironie:
die überaus hochwertige Blattgoldauflage
auf der Deckplatte und den Seitendeckeln sehen. Diese Goldlackierung war auch ursächlich der Auslöser für die Fertigung der Deckplatten in ''weißer SÖlze''.

Wenn man heute so eine farbliche Gestaltung als scheuÖlich oder abartig - ich spreche da nur für mich - empfindet, dann verkennt man eben den Geschmack der Käufer jener Zeit.

Als Vergleich folgt hier mal ein Foto des aus der gleichen Ära stammenden SPALIS:


In Natura schauen die Bronzierung der Spulenaufnehmer und des Lautsprechergitters zum fürchten aus; das Bild hier schönt also ungewollt diese Möhre.

Doch auch westliche Geräte der Mittf?nfziger erscheinen heute zuweilen wie der Racheakt eines beleidigten Designers. natürlich nicht alle! Es gibt sowohl hüben wie drüben herausragend gutes Design - oftmals scheiterte dieses aber bei der Markteinführung an der Ablehnung durch die Käuferschaft. Es brauchte viele Jahre, Jahrzehnte, ehe die Menschen begriffen hatten, was sie damals aus dem Bauch heraus ablehnten.
Hierzulanden kann das FLOHR, bereits Jahre vor Beginn der Smaragdfertigung, mit einem hervorragenden, richtungweisenden Design alles was davor und danach an Heimtonbandgeräten aus Industriefertigung kam mit Leichtigkeit in den tiefsten Schatten stellen.


Leider hatte sich Bodo Hempel nicht mit der Magnetbandtechnik eingelassen. Wer die Firma kennt, weiß was uns da entgangen ist!



© 2005 print topic mod