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Autor: fred †
 Verfasst am: 04.08.2007, 18:00 Betreff: Funke W16 - Fassungserweiterung für moderne Röhren
hallo leute,

auch der fred hat ein mal glück - und so bekam ich für 50 euro ein megaseltenes Wehrmachts-W16 in die Hände, mit allen Karten, Papieren, absolut funktionstüchtig und optisch auch 1A...

ich möchte aber auch modernere röhren damit überprüfen (schreib hier bewusst net "prüfen" damit HTS net mit mir schimpft *ggg*) weiss aber nicht ob ich hier so einfach wie beim neuberger adapter bauen kann, die ich dann an der oktalfassung anschliesse - funke nummeriert die fassungen anders soweit ich sehen konnte.

das nächste problem das ich sehe sind die prüfkarten die ich vom w18 für moderne röhren angefertigt habe einigermassen passen, aber beim w16 steckfeld fehlen in der unteren reihe mitte einige löcher. und dort ist auch die karte einer EL84 z.B. gelocht. das betrifft viele röhren - wo ich nicht alle systeme prüfen könnte.

andererseits weiss ich dass viele das Gerät für diese zwecke umgebaut haben. nur - ich möchte keine löcher in die platte schneiden, das wär anbetrachts der seltenheit dieses modells ein verbrechen. also zusatzkasten, der ist schon fertig, loctal, rimlock und novalfassung ist eingebaut aber noch hab ich nichts verkabelt. ich bin für jede hilfe dankbar!!

dieses modell ist ja noch nicht einmal im rmorg gelistet - ich machs nicht - aus bekannten Gründen...

jogi hat so ein Gerät im internet - hier ist der link zu einem foto, ich hab noch gar keine eigenen von dem Gerät gemacht...

Funke-W16-Wehrmacht

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Roe-Pruefer/Funke-W16-Wehrmacht/P1010042.jpg

lg
fred


Autor: fred †
 Verfasst am: 05.08.2007, 06:16 Betreff:
hallo leute,

30 zugriffe und keine antwort? ich muss mich wohl wieder in der schweiz anmelden? *grins*

gut. folgender status heute - rimlock adapter ueber oktalfassung funktioniert nicht, offenbar ist die heizung bei funke Geraeten anders belegt. instrument zeigt bei guter roehre heizfadenbruch.

viele Gruesse und danke fuer die vielen tipps und hilfestellungen!

der fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 05.08.2007, 08:02 Betreff:
Tja lieber Fred, das erscheint mir doch ziemlich mysteriös!

Die Heizung kann nicht anders belegt sein - wie sollte das denn in der Praxis funktionieren? Der Faden geht bei den mir bekannten Oktalröhren immer an Stift 2 + 7 oder 1 + 8; wie das bei Schlimmrock ist weiß ich nicht. Die Bezifferung allerdings ist bei Funke (W18) nicht für die Fadenanschlüsse vorgesehen. Die spart man einfach aus und nennt sie gleichermaßen H1 + H2. Das Kraut wird dadurch fett, daß die Bezifferung der übrigen Elektroden in keiner nachvollziehbaren Reihenfolge geschieht. Zur Verdeutlichung habe ich mal eine W18-BDA rausgekramt. Das Fassungsschema binde ich hier mal ein und das SB gleich mit dazu.


Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 12.09.2023, 05:14, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: fred †
 Verfasst am: 05.08.2007, 08:18 Betreff:
hallo michael,

die w18 unterlagen habe ich alle von jogi bekommen. das mit der bezeichnung h1 und h2 bei den funke Geräten hat mich auch stutzig gemacht.

in jedemfall funktionieren meine in bisheriger weise gebauten adapter die ich bei elektromess Geräten (rpg61 u rpg64) benutzte nicht.

aber vielleicht hat jemand hier im forum schon einmal ein W16 erweitert und weiss noch wie er das angestellt hat?

vielen dank und liebe Größe,
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 05.08.2007, 08:41 Betreff:
Ja das ist schon völlig klar!

Bei den Dresdener RPGs wurden die Kontakte der Oktalröhren in normaler Reihenfolge von 1 - 8 durchnummeriert, ebenso wurde bei den Fassungen der Miniatur- und Subminiaturrröhren verfahren. Wenn Du einen Zwischensockel 1:1 von Oktal auf Rimlock machst, dann muß der auch funktionieren, genauso wie ein solcher von Oktal aud Loctal 1:1 funktionieren muß.
Die Kunst besteht jetzt lediglich darin, die übrigen Elektroden korrekt zuzuweisen denn da kann man ja nicht einfach die Bezifferung so übernehmen. Bei vielen Fassungen hat Funke auch den kathodenanSchluß fest definiert - bei Rimlock aber ebensowenig wie bei der oberen Oktalfassung des W18. Wie es sich beim W16 verhält, müsste ich erstmal herausklaubiesern. Vermute allerdings daß es da keine großen Überraschungen gibt.


Autor: fred †
 Verfasst am: 06.08.2007, 10:05 Betreff:
danke michael,

das w18 hat 2 oktalfassungen? das könnte des r?tsels Lösung sein. wenn ich z.b. eine UM4 in meine oktalfassung stecke und mit der w18 karte prüfen möchte zeigt sie heizfadenbruch - obwohl die röhre definitiv gut ist. gibt es da eine anders beschaltete 2. fassung?

ich m?cht ja eh nur 4 adapter bauen, loktal, noval, rimlock und miniatur für die franz. radios. dann wär ich schon absolut ausreichend versorgt.

ich hab hier niemanden der ein w18 oder ein erweitertes w16 hätte - um nachsehen und mir das rauszeichnen zu können, das wär ja das einfachste...

letztes problem wird dann bleiben - was mach ich mit dem pin bei einigen karten den ich nicht stecken kann weil da beim w16 nichts da ist - das betrifft sogar dummerweise die EL84.

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 06.08.2007, 12:29 Betreff:
Lieber Fred,

in einer meiner vorangehenden Antworten findest Du die zwei Bilder - das Schema und das Schaltbild des W18. Die Fassungen sind ja ausgezeichnet, so daß die beiden Oktalfassungen gut zu vergleichen sind.

Ich gestehe, daß mir keine Oktalröhren - darunter verstehe ich halt lediglich die gängigen OSW-Röhren - bekannt sind, die den Faden an 1+8 haben. Da unser Maxe solch eine Beschaltungsvariante eingebaut hat, muß es wohl auch derartige Typen geben.

Beim verdrahten ist es halt erforderlich sehr genau darauf zu achten daß man wirklich 1:1 paart. Eine Kr?cke für etwas schusselige Leute wie mich: Ein Heftpflaster um den Oktalsockel geklebt und dort die korrekten Anschlüsse der aufgesattelten Rimlockfassung angeschrieben hilft Fehler vermeiden! Das Pflaster kann nachher leicht entfernt werden.

Die andere Geschichte kann ich jetzt mangels Kenntnissen/übersicht nicht nachvollziehen. Meine Vermutung: Die W18-Karten haben mehr Kontaktierungen als die des W16. Nun dann wird es etwas kniffelig. Im Zweifelsfalle würde ich G2 einfach auf Anodenpotential legen - das W16 hat wohl nur eine Betriebsspannung? Freilich kann man dann die Werte der W18 Karten nicht einfach übertragen. Das ist aber jetzt auch nur Kaffesatzlesen was ich hier von mir gebe; könnte sich doch mal einer unserer Spezialisten dazu artikulieren...

Nachtrag:
Eben entdeckt - Wiedersingel hat auch ein W16! Selbst wenn es nicht die Heeres-Ausführung ist, so sollte es konzeptionell doch bedeutend mehr Analogien zwischen den beiden Typen geben als zwischen Deiner Kiste und einem W18 aus 1951...


Autor: Getter Verfasst am: 06.08.2007, 19:58 Betreff:
Es gibt ein Problem mit den Geräten dieser Serien, da tatsächlich 9-polige Typen nicht richtig belegt werden können, da Funke eben nicht diese Möglichkeit vorgesehen hat. Hatte mal ein modifiziertes W17, deren Noval- Fassung war auch oft nicht zu gebrauchen, ohne dass man auf einem Zusatz eine weitere Umschaltmöglichkeit schafft.
Nachdem mir ein originalerhaltenes W17 angespült wurde, habe ich das Bastelding versenkt - schon lange her, keine Ahnung mehr, an wen. Aber der Herr Heinrich hat die gesamte Dokumentation zu dem Gerät übernommen, dort müsste ein Datenrecycling möglich sein - steht im GFGF-Heft drin.
Es gibt auch von Funke Original-Umbauanleitungen zum W16, theoretisch habe ich die irgendwo.... bei großem Interesse finde ich sie vielleicht sogar; weiß immerhin den ungeführen Lagerort. Alles Print, keine Dateien...
@ MGW51 : Doch, Oktals gibt's tatsächlich mit versch. Fadenbelegungen - UM4 zu UM34, die Batterie-Oktals usw.
---
Die Primitiv - Funkes haben alle einen Spg.-Teiler mit div. Abgriffen, somit auch versch. Spg.; aber alle (außer der einen schwach stabilisierten) 'butterweich' - nur die sog. KennlinienGeräte wie das W17 haben mehrere Spg., die allesamt einigermaßen stab. sind - ist aber wg. der Begrenzung auf 225V und der Stufigkeit (75 / 150 / 225V) heutzutage auch nur noch als Deko zu gebrauchen. G2 und G1 sind frei einstellbar - immerhin...
Die Nachkriegs-Karten zum W17 waren so ausgeführt, dass sie auch auf dem W16 brauchbar sein sollten : Angaben für Spg., die es auch auf dem W16 gibt. Somit allerdings wurde die Fähigkeit des W17, wenigstens innerhalb seiner Spg.- Grenzen im Arbeitspunkt messen zu können, weggeworfen. Funke begründete das mit der Seltenheit des W17 / 17A, aufgrund derer er keinen weiteren Aufwand extra für's 17 / 17A treiben wollte.


Autor: fred †
 Verfasst am: 07.08.2007, 04:50 Betreff:
hallo!

an diesen umbauanleitungen für das W16 wäre ich natürlich brennend interessiert, ich möchte mir nicht unbedingt ein zweites RPG kaufen müssen, nur um noval und rimlockröhren prüfen zu können.

@michael
der adapter ist 1:1 fertig, ich hab da ja schön öfter mal so einen gebaut. nur eben in diesem Gerät funktioniert er nicht und simuliert bei allen rimlockröhren die ich probiert habe fadenbruch.

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 07.08.2007, 20:22 Betreff:
Lieber Fred,

da habe ich doch eben mal was von einer "Penthodenbuchse" beim W16 gelesen - richtig Exclamation bei eben dem WehrmachtsGerät.

Das war bei Jogi - schau mal selbst da rein.

daß Dein Adapter nicht funktioniert kann eigentlich nur daran liegen, daß das Gerät keine Kathode findet. Also wenn die Prüfung mit einer Oktalröhre klappt, dann wirst Du wohl den Adapter nochmal durchklingeln müssen - vllt. hat sich da doch ein Verdrahtungsfehler eingeschlichen?

Mit 1:1 meinte ich übrigens nicht Pin 1 an Pin 1 sondern in diesem Falle wäre es Rimlock 2 an Oktal 3 - was der Funke-Nummerierung von jeweils 1 entspricht!


UM4, UM34, nee also das war lange vor meiner Zeit Laughing
Ist schon klar daß es auch bei Oktals abartige EEntwicklungen gab - die alten Pr?fer sind eigentlich oft mit mehreren gleichartigen Fassungen bestückt. Aber das ist kein Thema für mich.


Autor: fred †
 Verfasst am: 08.08.2007, 04:10 Betreff:
morg?äähn michael,

danke für deine recherchen! ich hab inzwischen rausgefunden, dass im W18 zwei oktalsockel eingebaut sind die völlig unterschiedlich verkabelt sind. einer davon ist so verkabelt dass pin 1 und 8 die heizung ist, beim zweiten liegt die heizung auf pin 2 und 7.

ich habe kein schema vom w16 - aber das w14 verwendet tlw. die selben pr?fkarten und deshalb gehe ich davon aus dass meine oktalfassung auch so verkabelt ist. das erklärt dann auch wieso meine guten röhren fadenbruch anzeigen. ich werd mir das heut mal in der praxis ansehen. ein schema vom w16 hätte mir sehr geholfen,aber ich finde das in meinen unterlagen nirgends. so muss ich mich jetzt darauf verlassen, dass das w16 gleich verkabelt ist wie das w14.

viele Grüße,
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 08.08.2007, 07:45 Betreff:
Das Problem zusammengefaßt habe ich mal in der Galerie eingebaut.



Durch anklicken öffnet sich die Seite mit der Beschreibung!


Welche der Beschaltungsvarianten auf die Oktalfassung des W16 zutrifft, sollte sich mit Hilfe eines Multimeters rel. leicht herausfinden lassen.


Autor: fred †
 Verfasst am: 08.08.2007, 20:01 Betreff:
hallo michael,

danke, das hab ich mittlerweile auch schon recherchiert, jetzt bekommt das Gerät auch eine 2. oktalfassung. bin eh schon fleissig am löten und schätze dass ich morgen mit den 4 fassungen fertig sein werde. ich hab im rpg einen platz gefunden wo ich die dazubauen kann und bei bedarf innerhalb einer stunde alles rückgängig gemacht werden kann. ich will die substanz des Gerätes original erhalten.

viele Grüße an die 130 zugriffe die allesamt inklusive dem röhrenadmin nicht wussten dass es 2 oktalfassungsbelegungen bei funke gibt...

*GRINS*

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 04:55 Betreff:
Fred schrieb wie folgt:
...viele Größe an die 130 zugriffe die allesamt inklusive dem röhrenadmin nicht wussten dass es 2 oktalfassungsbelegungen bei funke gibt...


Na na, ganz so ist es ja wohl auch nicht Wink Das hatte ich schon am 5.8. so gepostet und hättest Du mal einen Blick in die Galerie geworfen, dann wärenst Du auch dort fündig geworden. Allerdings bist Du jetzt noch die Antwort schuldig, welche Beschaltungsvariante im W16 als Standard vorliegt.

übrigens: Ich würde da keine zusätzliche Fassung einbauen sondern auch in diesem Falle adaptieren. Bitte überlege es Dir nochmal, ob das nicht die bessere Lösung wäre.

Ebenfalls gibt es auch noch eine dritte Variante bei Oktalröhren, die dem Maxe vllt. gar nicht bekannt war! Das betrifft den Zweiweggleichrichter 5Z4S der im deutschsprachigen Schrifttum fälschlicherweise sehr oft als 5Z4C betitelt wird. Das ist schlicht eine falsche "Übersetzung" aus dem Russischen denn das russische C entspricht dem deutschen S und ist nichts anderes als das Nachsetzzeichen für Glaskolben. Da diese Röhren als Reparationsleistung im OSW gefertigt wurden hatte sich das eben so eingeschlichen.

Bei der 5Z4S geht der Faden an Pin 2 + 8 wobei Pin 8 zugleich mit der Kathode verbunden ist. Bezeichnenderweise ist der Sockel dieser Röhre von Haus aus mit nur 4 Beinen ausgestattet, eine Verwechselung somit nahezu ausgeschlossen.
Damit keine Langeweile aufkommt sei nur kurz angemerkt, daß mir auch die Version mit dem Faden an 7 + 8 nicht unbekannt ist! Da versagt dann u.U. alles, was Funke bis einschl. des W18 gebaut hatte. Es betrifft u.a. die Röhren 6SL7, 6SN7 und 6SQ7 mehr fällt mir dazu jetzt nicht ein.

Zu einem Punkt wünschte ich mir dennoch etwas Aufklärung: Die "Penthodenbuchse" genannte Einrichtung des W16.

wäre schön, wenn Du das mal ausforschen könntest - sinnvollerweise noch ehe Du beginnst die Zwischensockel zu l?ten!

Vielleicht entsinnst Du Dich noch des alten Kathometer. Auch dazu habe ich einiges in der Galerie stehen. Kiesewetter hatte da einen prima Adapter dazugegeben, bei welchem die Kontaktierung mittels herausnehmbarer Steckerstifte hergestellt werden konnte. Das ist etwas mühselig zu bauen, dessenungeachtet aber wohl eine ideale UniversalLösung wenn man diese Idee etwas modifiziert...


Autor: fred †
 Verfasst am: 09.08.2007, 05:14 Betreff:
hallo michael,

also die schuldige antwort liefere ich gleich mal ab.

die im w16 verbaute oktalfassung hat heizung NICHT auf pin 1 und 8.
ich hab eine kleine holzplatte 6x11cm zugeschnitten, 4 fassungen eingebaut und die ist jetzt mit 4 stehern im kabelfach eingeschoben und schliesst dieses ab. die kabel ziehe ich dort mit durch wo jetzt die netzleitung durchgeht, somit habe ich kein loch gebohrt, es sieht richtig gut aus, ich kann jederzeit ohne werkzeug den ganzen einsatz aus dem schacht ziehen, und wenn ich die Drähte vom originalen oktalsockel wieder ablöte dann sieht man nichts mehr von diesem ganzen "umbau".

darauf habe ich schon grossen wert gelegt, d.h. wenn ich das Gerät wieder original haben möchte brauch ich einen schraubenzieher, einen lötkolben und bau das ganze innerhalb von wenigen minuten rückstandsfrei zurück.

penthodenbuchse hab ich noch nicht gefunden, am steckfeld sieht man nichts was vom zivilen w16 abweichen würde.

so - jetzt werd ich weiterlöten, und hoffe dass das ding bis zum abend so funktioniert wie ich mir das vorstelle.

dann gibts hier auch fotos davon, denn so kann man jedes w16 "unsichtbar + rückbaufähig" modifizieren

lg
fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 06:39 Betreff:
Ja gut, das ist dann freilich eine akzeptable Lösung.
Zu dieser ominösen Buchse habe ich auch nur den Hinweis auf dieser Funke-Reparaturrechnung von 1950 gefunden:



Original bei Jogi anzuschauen!


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 06:46 Betreff:
Hallo Michael,

was ist denn ein "Kratzgeräuschtrafo" ???

Oder ist damit ein defekter Trafo gemeint, der Kratzgeräusche macht - aber wieso steht er dann so in der Ersatzteilliste ?


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 07:00 Betreff:
Den Kratztrafo gibt es bei einigen Funkeprüfern. Da wird ein Lautsprecher angesteckt und durch beklopfen die Röhre auf Kracher untersucht. Bei den alten Lampen mit Außenmetallisierung gibt es ja oftmals an dieser Stelle Probleme, ebenso können natürlich lose Elektroden für eine entsprechende Geräuschkulisse bei Erschütterungen sorgen. über die Zweckmäßigkeit so einer Prüfung kann man sehr geteilter Meinung sein

Bei den Geräten ab W18K war dieser Trafo dann wohl auch nicht mehr "on Board".

Nachtrag:
Im 3. Beitrag dieses Threads findest Du u.a. das SB des W18 in der Ausfertigung vom April 1950 und dort kannst Du die Integration des "Kratztrafos" in die Schaltung gut erkennen.


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 07:22 Betreff:
Hallo Michael,

alles klar, der Begriff war mir so nicht bekannt. Na ja - halt' ich auch nicht so viel von - wie überhaupt von der externen Prüfung/Testung von Röhren mittels spezieller Geräte.

Ich persönlich habe seit "ewigen" Zeiten ein RPG hier stehen. Benutzt habe ich es nur, um es auszuprobieren. Die einzig sinnvollen Testungen, die man damit machen kann (Fadenbruch/Elektrodenschluss) erledigt mein Ohmmeter viel schneller

Die "Emission", noch dazu bei willkürlich vom RPG-Hersteller festgelegten Betriebswerten, ist, wenn sie nicht bei Null liegt - kein Kriterium für die Funktion oder Nichtfunktion der Röhre in einer bestimmten Schaltung ...


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 10:48 Betreff:
Was die Prüfkarten allgemein angeht:
wenn die Dateien dafür als Druckdateien voranden sind, kann es doch eigentlich nicht so schwer sein, einen Locher dafür zu bauen.

Ich stelle mir 2 schwere Metallplatten vor, durch das gleichzeitig ein passendes Lochraster gebohrt wird. Die Bohrungen müssen für die Stifte von Bürolochern passen. Davon muss man sich dann eben genug besorgen - 2 Stifte je Locher Wink
Dann kann man die bedruckte Karte dazwischen legen, die Stifte entsprechend von oben einführen und dann lochen - notfalls, indem man eine dritte Metallplatte d'raufsausen lässt ...

Hab ich was übersehen - oder lohnt sich so etwas einfach nicht ?


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 11:35 Betreff:
Jetzt habe ich keine Durchblick mehr Shocked

Wie kommst Du jetzt plötzlich auf die Prüfkarten? Ich besitze doch keine Funke-Kiste - da ist glaube ich was durcheinandergewürfelt, naja bei dem Glatteis draußen auch kein großes Wunder


Autor: TipFox Verfasst am: 09.08.2007, 12:49 Betreff:
OK - passte nicht ganz hier hin, eher zum Thread im Ebay-Forum über die Karten ... Wink

http://www.razyboard.com/system/morethr ? #go_162504


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 15:25 Betreff:
Alles klar, es hat Klick gemacht

So ähnlich hatte ich mal eine Latte Karten für mein W18N gelöchert.

Eine Glatt gehobelte Hartholzplatte, Anschlag, Karte drauf, darauf eine im Raster gebohrte Plexiglasscheibe und dann mit dem Locheisen und kleinem Klüpfel - es war doch recht ermüdend! Und aufpassen wie ein Schießhund musste man freilich auch.

Aber durch die Führung waren die Löcher ganz ordentlich positioniert.


Autor: fred †
 Verfasst am: 09.08.2007, 16:46 Betreff:
hallo leute,

jetzt kommt der erste bericht:

der umbau ist grundsätzlich geglückt, das Gerät ist um noval- rimlock-, eine 2. oktal- und loctalfassung erweitert.
doch gibt es sicher noch etwas zu verfeinern und zu korrigieren:

kann es sein, dass kathode nicht nur auf pin 7 - sondern auch mit der mitte der fassung verbunden werden muss? bei der prüfung einer el84 fehlt mir in der unteren reihe mitte die steckmöglichkeit für einen stift. die fehlt ja beim w16. in stellung 12 zeigt das instrument meiner meinung nach richtig an, bei prüfung auf steuerwirkung (13) steigt der anodenstrom geringfügig - anstatt zurückzugehen.

EZ80 zeigt nur das 2. system an, das erste zeigt nichts - die röhre ist aber i.o. also anzeige nur in stellung 13.
trioden zeigen nix an, ech81 oder auch uch42 o. ech21 die anderen systeme in der röhre werden angezeigt.

ansonsten bin ich im grossen und ganzen recht zufrieden, aber es war eine heidenarbeit, das ganze auf 6x11cm unterzubringen und zu verkabeln...



ich freu mich über jeden tipp,

der fred


Autor: MGW51 Verfasst am: 09.08.2007, 17:28 Betreff:
Also erstmal hast Du ja ein Schulterklopfen verdient Laughing

Zu den Problemen kann ich nicht viel sagen, nur soviel:
Bei manchen Locktals ist der Kragen beschaltet - frag mich nicht bei welchen! Auf den Prüfkarten sollte das vermerkt sein - ich glaube mich zu erinnern daß ich es auf den W18N-Karten mal gesehen habe - woher wüßte ich es sonst? Also muß das auch auf denen des W18 draufstehen denn es sind ja die gleichen Klischees verwendet worden.

Wenn der Ia bei schalten auf Stw. ansteigt, dann wird G1 nicht richtig kontaktiert oder die Stabilisierung haut nicht hin. Ich kann nur vermuten daß des Rätsels Lösung in der "Pentodenbuchse" liegt. Schraub die Kiste nochmal auf und suche im Steckfeld eine Buchse, welche einen zusätzlichen Unterbrechungskontakt besitzt.

Ich zitiere mal aus der W16 BDA:
Zitat:
In der zweiten Buchsenreihe von oben besitzt die 5. Buchse von links und die 6.Buchse von rechts einen Unterbrecherkontakt. Sollten diese Buchsen verstauben, so kann es vorkommen , daß diese Kontakte nicht mehr einwandfrei arbeiten können, was ein Nichtbrennen der Glättungsröhre zur Folge hat.

Leider fehlt mir ein Bild zu besagten Kontakten - also putze die Brille und suche danach. Das ist jetzt nur ein Anhalt - was genau das wird muß man sehen. Da auf der Funkerechnung bei der Reparatur der Wehrmachtskiste diese Buchse aber extra aufgeführt worden ist, würde ich deren Bedeutung keinesfalls unterschätzen.

Mit Gleichrichterröhren ist es ein eigen Ding. Versuch doch mal ob Du so eine Beschaltung hinbekommst, wo beide Systeme parallel gemessen und dann das eine System abgeschaltet wird. Da muß in etwa die Hälfte rauskommen bzw. je nachdem was der Trafo bringt ist es vermutl. mehr als die Hälfte.
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 19.02.2012, 18:50, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: wosi Verfasst am: 10.08.2007, 14:26 Betreff:
Hallo,

Bei manchen Locktals ist der Kragen beschaltet

z.B UEL71

Beste Grüße,
Wolfgang


Autor: Getter Verfasst am: 11.08.2007, 01:39 Betreff:
Am 06.08. schrieb ich :
Zitat:
Es gibt ein Problem mit den Geräten dieser Serien, da tatsächlich 9-polige Typen nicht richtig belegt werden können, da Funke eben nicht diese Möglichkeit vorgesehen hat. Hatte mal ein modifiziertes W17, deren Noval- Fassung war auch oft nicht zu gebrauchen, ohne dass man auf einem Zusatz eine weitere Umschaltmöglichkeit schafft.
Nachdem mir ein originalerhaltenes W17 angespült wurde, habe ich das Bastelding versenkt - schon lange her, keine Ahnung mehr, an wen. Aber der Herr Heinrich hat die gesamte Dokumentation zu dem Gerät übernommen, dort müßte ein Datenrecycling möglich sein - steht im GFGF-Heft drin.
Es gibt auch von Funke Original-Umbauanleitungen zum W16, theoretisch habe ich die irgendwo.... bei großem Interesse finde ich sie vielleicht sogar; weiß immerhin den ungeführen Lagerort. Alles Print, keine Dateien...
@ MGW51 : Doch, Oktals gibt's tatsächlich mit versch. Fadenbelegungen - UM4 zu UM34, die Batterie-Oktals usw.


Liest das eigentlich irgendwer vollständig ?
Oder steht da nicht schon diverses, was später immer noch diskutiert wurde ???
Und da die Heizungsanschlüsse bei Funke fest an die Fassungen angelötet sind, muss es natürlich auch genau soviele Fassungen eines Typs geben, wie es Varianten in der Heizungsbelegung der Sockel vom jew. Typ gibt. Musste ich das noch so explizit schreiben ? Doch wohl hoffentlich nicht.....
Die Mi-Fassung (7-pin) findet sich daher bei den post-WW2-Funkes auch immer mindestens zweimal, da ja die Batterie-Typen den Faden an 1&7 haben, die Netz-Typen bekanntermaßen nebeneinander mittendrin.
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Kratzgeräuschetrafo - den gab's auch noch bei W19,19s und W20 - bis zum Schluss also. Angesichts des Brumms und der meist nicht zur jew. R? passenden Anpassung ein Kuriosum.
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TipFox hat Recht - die meisten RPGs braucht man nicht... weil sie eben zu nix zu gebrauchen sind
Wenn aber aus dem RPrüfG ein RöhrenMESSGerät wird, man also bei H&B RMG 55s, bei Neuberger400, Tektronix 570, beim Metrix LX109 oder (mit Abstrichen) beim AVO Mk4 (und späteren) angekommen ist, dann möchte man nicht mehr darauf verzichten... ich jedenfalls nicht... wie sonst sucht man zB. 24 Stück in möglichst mehrfacher Hinsicht exakt gleiche R? für einen 100MHz- Kettenverst?rker heraus ?

Edit : Umbauanleitung wird für Fred gesucht. Wieviel Geduld ist vorhanden ?


Autor: fred †
 Verfasst am: 11.08.2007, 05:56 Betreff:
@getter,

vielen dank, diese umbauanleitung wird mir bestimmt am meisten helfen!!

dass die heizungen bei funke fix beschaltet sind hab ich schon gemerkt, deshalb hat mein Gerät nun auch 2 oktalfassungen. und das funktioniert schon mal sehr gut.
ich hab nur noch nicht herausbekommen warum ich keine trioden testen kann - egal in welcher fassung - es gibt kein ergebnis. bei den 7pol hab ich auch schon festgestellt dass ich 2 fassungen brauchen werde, die pinbelegungen hab ich schon dafür - hier möchte ich aber adapter bauen - sobald ich irgendein batterieröhren schlachtradio in die finger bekomme.

@wolfgang
das denk ich mir auch, weil in der umbauanleitung zu w18 der kragen mit "K" gekennzeichnet ist. in einer anderen war aber davon wieder nichts zu lesen. ich weiss nicht ob ich "K" an pin6 UND an den Kragen l?ten muss.
vielen dank an alle, vielleicht hat ja jemand ein erweitertes W16 und kann mal nachsehen wie die loctalfassung angeschlossen ist...

lg
fred


Autor: HTS Verfasst am: 11.08.2007, 07:30 Betreff:
Hallo Fred,
Du hast doch einen Neuberger Universalzusatz 360. Damit kannst Du jede Röhre frei beschalten. für den Anschluss an das W16 musst Du lediglich die Steckkombination finden, die den Hexodenstecker richtig beschaltet.
Das universelle Beschalten von Röhren auf dem W16 gleicht der Quadratur des Kreises. Da die Heizung (und möglicherweise auch die Kathode) fest verdrahtet sind, brauchst Du etliche Fassungen mehrfach.

Gruß, Hans-Thomas


Autor: fred †
 Verfasst am: 11.08.2007, 07:41 Betreff:
hallo hans-thomas,

streu mir nur salz in eine grosse wunde wacky ich hab vor 2 jahren in einem anfall geistiger umnachtung mein WE352 mitsamt dem UZ360 verkauft...

bis jetzt weiss ich nur dass ich oktal und miniatur 7pol doppelt brauche. ich find das ganze recht spannend und m?cht einfach da weitermachen und experimentieren, vor wenigen jahren noch h?tt ich das überhaupt net auf die reihe bekommen - aber ein wenig hab ich ja inzwischen doch gelernt - angst hab ich keine mehr Wink
ich bau ja am Gerät nichts um was ich nicht wieder rückgängig machen könnte...

danke dir auch nochmal, von dir habe ich am meisten lernen dürfen...

lg
fred


Autor: fred †
 Verfasst am: 20.08.2007, 10:49 Betreff:
ich habe von getter die umbauanleitung für das W16 von funke aus dem jahr 1950 bekommen - danke auch an dieser stelle - jedoch müsste dazu schon vorher ein umbau getätigt worden sein der 1942 bei diesen Geräten bereits vorgeschrieben wurde. mein Gerät ist zu jungfräulich - dieser umbau wurde bei meinem wehrmachtsmodell nicht durchgeführt.

hat jemand eine ahnung was da 1942 bei diesen Geräten umgebaut oder modifiziert wurde? ich müsste das auch noch vorab erledigen, dann könnte ich mit der erweiterung von 1950 weitermachen.

viele Grüße,
fred


Autor: Getter Verfasst am: 20.08.2007, 21:33 Betreff:
Hmmm- schade. Dagegen hätte Vorher-Selber-gründlich-Lesen geholfen wacky
Die 1942er-Anleitung habe ich nicht.
Aber die nach Umbau verbleibenden Probleme sind doch sichtbar - oder nicht ?
Und dann wäre Dein Gerät nicht mehr jungfräulich.... Soll es das nicht vielleicht bleiben ? MESSEN wird man damit sowieso nie können, also lieber gleich was anderes besorgen, was dann auch MISST statt Mist zu erzeugen....
Mach das Gerät zu Deko, so wie ich es vor langer Zeit schon mit dem W17A gemacht habe - mit max. 225V Ua kommt man doch bei vielen R?.-Typen nicht weiter.
Dazu dann noch die bei Funke unbrauchbare Isolationsmessung. Und so weiter... Total umbauen wollte ich das ebenfalls wunderschön originale und seltene W17A auch nicht, wobei gewisse Probleme geblieben wären.
Also gleich neu orientieren.

würde W20 oder Neuberger370 als Minimum empfehlen. Eleganter, kleiner und traumhaft ergonomisch der AVO Mk 4 (britisch), aber die Dinger zu kalibrieren ist .... nunja. Danach aber gibt man's Mk 4 nicht wieder her, auch nicht in geistiger Umnachtung
Mit Mk 3 oder AVO 160 (MIL-Kofferversion des Mk3, nicht so ergonomisch, aber eben wasserdicht eingekoffert, tragbar und ruggedized) lässt sich's auch noch leben.
Wobei das alles noch keine LaborGeräte sind - aber für den anspruchsvollen Radioschrauber genau richtig. Also lieber dort Energie & Zeit investieren.... oder ?



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