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Lieber Arno,
habe nun erstmal gesplittet und ein eigenständiges Thema dazu aufgemacht.
Was das Bandmaterial betrifft, so glaube ich bei Bobby gelesen zu haben, daß er Langspielband für die Schleifen benutzt. Kann man machen, muß man aber nicht Normales Studioband ist noch wesentlich stabiler und bietet sich bei den rel. großen Umschlingungsradien förmlich an.
Wolfener Bänder gibt es natürlich nicht mehr neu - dort wurde ja noch vor der EMTEC alles platt gemacht. Ami-Bänder kenne ich nur als übelstes Zeug - weiß aber, daß es von dort auch wirklich gutes Profiband gab. In D ist es ja seit Jahrzehnten so üblich "Professional" auf allen möglichen Krempel draufzuschreiben. Funktioniert ja auch hervorragend! ich meine den Abverkauf
Nachfolger des CPR50 ist das CPS50. Diese beiden Bandtypen sind für das Echo gleichgut geeignet. Nach der Umschlüsselung hießen die dann Typ 100 bzw. 104. Fall ich mich irre, weiß Hajo das ganz genau.
Diese zwei Typen sind nach meiner Erfahrung über alle Zweifel erhaben. Es ist mir jedenfalls kein einziger Fall bekannt. daß solche Bänder zu schmieren, kleben oder gar partieller SchichtabLösung neigen. DAs einzig beachtenswerte ist, daß sie niemals zu sehr ged?rrt werden dürfen. Dann brechen sie unvermittelt. Das heißt, diese Bänder zerrei?en nicht wie andere nach einer ellenlangen Dehnungsphase sondern machen einen glasklaren Bruch den man mit Klebeband problemlos und vor allem unhörbar wieder fügen kann. Gut, bei einem Echo ist das eh wurscht
Ansonsten hat die langzeitige Lagerung auf das Zerfallsverhalten der betreffenden Bandsorten einen eher unbedeutenden Einfluß. Mit anderen Worten: es ist so ziemlich egal, wie man Magnetbänder lagert. Entscheidend für die beabsichtigte Nutzung ist nur - ähnlich wie bei einem alten Gerät - die Art und Weise wie das Bandmaterial "ins Leben zurück" geführt wird. Einen Einfluß hat die Lagerung aber in jedem Falle auf das verblassen der magnetischen Information! Aus dem Grunde hat der Rundfunk gelaufene Bänder niemals zurückgespult sondern so wie sie von der Maschine genommen wurden wieder in die klimatisierten Archivr?ume verbracht. übermüßige W?rme beschleunigt den AusLöschungs- und den Kopiereffekt. übermüßige KÖlte, sofern es nicht in Extrembereiche absinkt, hat nachweislich auf gutes Bandmaterial keinen nennenswerten negativen Einfluß. Selbst Bandaufnahmen der RRG, welche in den Kriegswirren verlustig gingen und nach Jahrzehnten irgendwo in den Alpen aus dem Schnee gegraben worden sind, haben ihre magnetische Information erhalten und das Material ist natürlich auch abspielbar.
Soviel zur Datensicherheit eines völlig unmodernen Speichermediums
Was den Bandkontakt mit verschiedenen Materialien angeht, so ist diese Beobachtung zutreffend - nur die Schlußfolgerung nicht.
Es ist bekannt, daß problematisches Bandmaterial auf bestimmten Tonbandgeräten nicht ordentlich laufen will. Das fängt an mit jämmerlichem Wickelverhalten, setzt sich fort mit Quietschger?uschen durch mechanische Eigenschwingungen und endet damit, daß der gesamte Antrieb des TB blockiert weil sich der Senkel um die Tonwelle gewickelt hat, dabei eine immer dickere Knaule entsteht die die Andruckrolle sonstwohin wegdrückt und erst wenn dieser Knaul irgendwo an einem Gehäuseteil so stark anläuft, daß der Motor blockiert, erst dann ist Feierabend.
Aus mir nicht näher bekannten Gründen neigen einige Grundig-TB zu diesem Effekt. Daraus resultieren die vielen Motorsch?den wobei hier eine nicht r?ckstellbare thermische überlastsicherung einen wirklich ernsten Schaden verhindert.
Solche Problemb?nder kann man - wenn es sofort erkannt wird - ohne den schnellen Vor- oder Rücklauf zu schalten abnehmen und auf ein anderes TB aufsetzen. Wenn man Glück hat, dann läuft so ein Senkel dort noch ein paarmal anstandslos! Es ist in jedem Falle aber ein Zeichen, daß das Bandmaterial entsorgt werden muß denn heilbar sind solche Fehler nicht. Auf Deine EchoGeräte übertragen bedeutet das, wenn die Schleifen auf einem Typ kleben, dann können sie auf einem anderen Gerätetyp noch anstandslos laufen - es kommt auf einen Versuch an. Das gilt natürlich auch umgekehrt und nur im Umkehrverhalten macht es einen Sinn!
Du solltest also alle jene Schleifen von denen Du annimmst daß sie einwandfrei sind, auf den Geräten abspielen lassen, wo es jetzt Probleme gibt. Es ist nicht so, daß das Material der Bandführungen die Senkel verdirbt! Vielmehr ist dieses Material nur eine Art Indikator für den bedrohlichen Zustand. Jeder Indikator arbeitet ein wenig anders - das ist bekannt.
Aus welchem Zeitrahmen stammen denn Deine Geräte?
Es ist auch von meinem Standpunkt nicht einzusehen, daß neues, also frisch gefertigtes Bandmaterial besser als solches sein soll, was schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Man kann immer auf die Nase fallen, die Chancen dazu sch?tze ich bei Bändern aus laufender Neufertigung deutlich höher ein als bei der Benutzung von vierzig Jahre altem und bewährtem Material. Mein ältestes Bandmaterial von AGFA Wolfen ist fast ebenso alt wie ich selbst. Ausfallquote = 0 % in Worten: Null. natürlich Rundfunkband denn etwas anderes gab es dazumal noch nicht. für das Bandecho kann ich es aber nicht empfehlen da es noch keine kalandrierte Schichtseite besitzt.
Den von Dir genannten Bandtyp DES299 kann ich überhaupt nicht einordnen. Vielleicht soll man das auch nicht
Bei Wolfener Bändern ist das einfach und überschaubar: die Zahl steht immer für die Dicke und 50 steht folglich für Normalband mit einer Dicke zwischen 45 und 55 ?m. Langspielband folglich mit der Kennzahl 35 und Doppelspielband mit Kennzahl 25.
später, nach der Umschlüsselung, steht Typ 100 bis 109 für Normalband; Typ 110 bis 119 für Langspielband und Typ 120 bis 129 für Doppelspielband. BatterieGeräte die Dreifachspielband benötigen konnten auf PS18 bzw. später auf Typ 130 bis 139 zugreifen.
DAS ist ein logischer Schlüssel, den man sich auch so leidlich merken kann. Es ist der einzige den ich kenne und verstehe. Neues Bandmaterial zu kaufen kommt für mich nicht in Frage. Ich war da mal ganz wild drauf - das ist sehr lange her - weil ich damals noch an einige Wunderdinge glaubte die dem "Supersenkel" nachgesagt wurden. Damit kann mich niemand mehr locken. Was macht es auch für einen Sinn, auf dem besten Material aufzunehmen wenn ich stets vor Augen habe, daß vllt. in 10 Jahren der Wickel nicht mehr abrollbar ist? Nein, das lohnt die Arbeit nicht. Anders sieht das schon aus wenn man auf Senkel produziert! Da sollte es schon das bestmögliche Material sein - lagerstabil ist ja dabei kein Kriterium. Wichtig sind gute Matrizen zu schneiden und so lange hält es nun wirklich aus
Wie man in Zersetzung übergehende Bänder kurzzeitig wieder spielbar machen kann, wird in einem anderen Thread erläutert werden da es für Bandschleifen keine Bedeutung hat. |
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