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HTS schreibt Zitat: | Dazu braucht es eine regelbare Steuergitterspannung (die das RPG64 nicht hat). |
Wie Hans-Thomas zu dieser Aussage gekommen ist, mag sein Geheimnis bleiben. Auf alle Fälle ist diese Behauptung schlicht falsch! Alle RPG ab Modell 57 (und frühere!) bis zur letzten Ausführung des RPG 64A sind mit einer stufenlos regelbaren Steuergitterspannung von 0 bis -30 Volt ab Werk ausgestattet! Beim RPG 55 ist die Gitterspannung in mehreren Stufen schaltbar, beim 54-er modell war sie aber auch stufenlos regelbar. Das RPG70 hat dann wieder einen Stufenschalter mit dem die Gitterspannung in 1 Volt-Schritten bis - 18V regelbar ist. Mein eigenes RPG64M (für Modifikation, andere sagen dazu verbastelt) des Modelljahres 1965 kann eine Ug1 von 0 bis - 60 Volt stufenlos liefern.
Zitat: | Die beiden Widerstände ließen sich beim RPG64 über die Bananenbuchsen für die externe Sockelbeschaltung anschließen. |
Auch das ist falsch! Die in allen mir bekannten RPGs ab Modell 57 eingebauten Telefonbuchsen erlauben nichts anderes, als die Anschaltung von externen Voltmetern da sie parallel zu den Fassungsanschl?ssen geschaltet sind. Bestenfalls kann man einen Zwischensockel zusammenl?ten der dann so beschaltet wird, daß er die Konstellation im Datenblatt nachbildet. Einen praktischen Sinn kann ich ich darin aber nicht erkennen. Buchsen für eine externe Sockelbeschaltung gibt es in keinem mir bekannten Dresdener RPG und auch nicht in den Weidaer RPG66, W18K, W18N und W26. Nur von den Kiesewetter-Geräten kenne ich diese möglichke?t, welche dort zur Aufnahme von Kennlinien so vorgesehen ist.
Damals habe ich darauf nicht geantwortet weil ich es gewohnt war und bin, daß sich einige Leute Urteile über Sachen und Vorgänge erlauben, die sie bestenfalls vom hörensagen kennen. Jeder hat das Recht sich zu irren - mich eingeschlossen!
Wie es auch sei, meine Tips hier sind Hinweise für den Praktiker und erheben nicht den Anspruch Laborbedingungen simulieren zu wollen. Dafür sind die Bittdorf-Geräte wirklich nicht zu gebrauchen und dafür wurden sie auch nicht gebaut. Jacob hat das richtig erkannt und konstruktiv geantwortet - das ist hilfreich für den Leser weil ich es unterlassen hatte, auf das Gitterpotential extra hinzuweisen und ein unerfahrener Bastler, der das nicht beachtet, ggfs. sein noch gutes Auge ruiniert!
Die Problematik der Prüfung von Abstimmanzeigern hat deswegen einen so hohen Stellenwert, weil die konventionellen Röhrenprüfgeräte jedes "Magische Auge" nur statisch wie eine x-beliebige Verstärkerröhre testen. Das ist völliger Schwachsinn denn nach diesen Ergebnissen sind sogar völlig "schwarz" bleibende Augen noch "Gut"!
Funke-Logik die mir noch niemand erklären konnte. Aber offenbar ist dieser Schwachsinn so gut, daß man ihn auch hierzulanden mindestens bis zum Ende des W18N weiter gepflegt hat :
Nein, natürlich nicht wirklich wissentlich!
In der Praxis hat es sich doch stets so zugetragen, daß bei einem schwachen Auge ohne irgendwelches "Me?brimborium" einfach ein neues Rohr eingesteckt worden ist und gut. Die Preise dafür bewegten sich stets zwischen 14 und 18 DDR-Märkern; bei sehr alten Apparaten hat man freilich erstmal den Kunden befragt ob er das wünscht - oftmals gab es da eine abschlägige Antwort! Bei einer UM mit Fadenbruch machte es eben ein simpler Widerstand und gut. Arbeitszeit kostete damals (fast) nichts im verhältnis zu einer Röhre und ein Widerstand für 30 Pfennige war nicht der Hit.
Es ist also nicht so, daß es keine "grünen Lampen" gegeben hätte - nein, die Kunden wollten sie eben nur nicht weil ihnen die Funktion der Skalenbeleuchtung das gleiche signalisierte: Der Kasten ist an!
Das Thema Funktionsfähigkeit oder auch Qualität Magischer Augen hat erst in der heutigen Zeit an Bedeutung gewonnen weil es nun eine Volksbewegung gibt die sich dem Radiosammeln verschrieben hat. Damit will ich niemandem auf den Schlips treten - möchte nur herausstellen, daß das wirklich zu einem Massensport mutiert und der Bedarf an solchen Röhren nahezu explosionsartig angestiegen ist. Das alleine wäre kein Drama, wenn Ebayanbieter grundsätzlich als ehrlich einzustufen wären. Wie die Vergangenheit schon vielfach erwiesen hat, ist gerade bei solchen Röhren eher das Gegenteil der Fall. Auch ich bin mehrfach auf Betrüger hereingefallen und habe also sehr teuren Schrott angekauft. Seitdem weiß ich aber auch, worauf ich bei solchen Offerten wirklich zu achten habe.
Da sich im Laufe von Jahrzehnten doch so allerhand an Röhren angesammelt hat, auch einige weniger gute Exemplare werden ja heute nicht mehr einfach entsorgt, braucht es eine einfache aber effiziente Methode um die eigenen Bestände mal zu durchforsten und auch um die Lampe eines Reparaturgerätes extern testen und vergleichen zu können. Dieser Thread hier soll dazu entsprechende Anregungen geben. Bauartbedingt gilt das aber nur für die Dresdner RPGs ab ca.55 da ältere Modelle noch mit fester Gitterspannung arbeiten. Man sieht das auf den ersten Blick: der dritte große Drehknopf fehlt!
Damit sind diese ab 48/49 gebauten Geräte viel näher an den W18, W18k und W18N. |
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