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Lieber Horst,
grundsätzlich muß gesagt werden, daß zu den RPGs stets nurdie passenden Pr?ftafeln verwendet werden können wenn man keinen völligen Käse messen will.
Die Pr?ftafeln sind auch aus diesem Grunde entsprechend gekennzeichnet. Das heißt, daß eine Röhre auf dem RPG70 mit einer Karte wo nicht auch RPG70 aufgedruckt ist, in aller Regel eine völlig falsche Anzeige erzeugt weil zum einen die Einstellwerte für ein anderes Modell gelten und damit eben auch ein völlig anderer Arbeitspunkt angesteuert wird.
Also nochmal: Wenn es auch an vielen Stellen im Internet die Aussage gibt, daß die Pr?ftafeln für alle Dresdner Geräte gleichermaßen passend sind, so ist und bleibt diese Aussage grundsätzlich falsch. Sie wird nicht dadurch richtiger, daß sie möglichst oft wiederholt wird
Alle RPGs von Elektrome? sind auf den ersten Blick bis auf die Fassungen nahezu identisch. Auf den zweiten Blick erkennt man danndoch, daß es da auch eine permanente ntwicklung gegeben hat. Es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob z.B. beim RPG61 die Betriebsspannung für die Röhrenpr?fung nur mit maximal 50 mA belastbar ist oder ob sie beim weiterentwickelten und mit zwei Trafos ausgerüsteten RPG64 locker 200 mA bringt. Die Stabilisierung freilich bringt das nicht - sie wirkt ja erst auf die Bereiche ab 150 Volt abwärts. Was beim RPG64 mit 200 Volt unstab. bezeichnet wird, sind im Normalfalle gut und gerne 230 Volt und die gehen erst bei wirklicher Last durch dicke Endrohre in die Knie. Das sieht beim RPG61 und dem noch älteren RPG57 gänzlich anders aus.
Hier kommt auch der Punkt, wo es heißt die Röhre schwingt - da muß das Gerät eben mit Ferritperlen nachgerüstet werden...
Nach meinem Dafürhalten absolut unsinnig. Bei der Nutzung der originalen zum Gerät gehörenden Tafeln schwingt nichts. Neuere, steile Rohre, die es zur Entstehungszeit dieser Pr?fer noch nicht gab,müssen dann eben mit entsprechenden Prüfspannungen angesteuert werden; da kann man ggfs. nicht einfach die Ub aus dem Röhrentaschenbuch übernehmen. Alternativ tut es u.U. ein simpler Zwischensockel mit ein paar kleinen C?s drin.
Ich habe nun ein bissel weit ausgeholt - das Problem liegt in der unterschiedlichen Geräteasuf?hrung.
Es ist nicht richtig, mit dem Regeltrafo auf exakte Fadenspannung einzustellen. Korrekt wäre einfach mit dem Regeltrafo oder Spannungskonstanthalter eine Betriebsspannung von 220 V~ zu liefern. Dafür sind diese Geräte gebaut. Die Heizspannungen sind nicht immer wirklich auf 6,3V festgenagelt! Besonders bei den älteren Geräten die nur einen einzigen Universaltrafo hatten.
Noch etwas: Bitte klammere Dich nicht an absolute "Me?werte". Diese Kisten sind Pr?fGeräte und als solche gut zu gebrauchen. Mann kann da recht simpel seine Bestände selektieren und auch leistungsmüßig nah beieinanderliegende Exemplare herausfinden. Auch Kennlinien kann man mit etwas Mühe aufnehmen. Viel mehr ist darüberhinaus an einer ansonsten intakten Röhre mit diesen Geräten nicht festzustellen.
Etwas darf auch nie vergessen werden: Es gibt auch bei den Pr?ftafeln ein paar Fehler! Wenige zwar, aber immerhin findet man sie ein bissel leichter als bei LochkartenGeräten.
Noch ein Nachtrag:
Diese Geräte wurden ja zur Prüfung von den in der DDR gefertigten Röhren gebaut. Es ist durchaus damit zu rechnen, daß Röhren anderer Hersteller z.T. einen gravierend anderen Systemaufbau besitzen und daß dadurch eine Schwingneigung noch unterstützt wird. Ob das jetzt so auf die EL84 zutrifft vermag ich mangels Kenntnis nicht zu sagen. |
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