Lieber Tonbandfreund!
Bitte lesen Sie die folgenden Zeilen genau durch BEVOR Sie die Demontagearbeiten an Ihrem Diktiergerät in Angriff nehmen!
Sie benötigen für die anstehenden Arbeiten neben etwas handwerklichem Geschick auch verschiedene Standardwerkzeuge wie Schraubendreher, Pinzette und einen MaulSchlüssel SW 7. Als Reinigungsmittel für Lauffl?chen, Bandpfad, Köpfe und Bremsbeläge benutzen Sie bitte ausschließlich Brennspiritus! Die elektrischen Kontakte können mit Isopropylalkohol gereinigt werden. Eine alte Zahnbürste ist dafür sehr hilfreich. Hände weg von diversen Kontaktsprays! Sie kosten viel und helfen nur für kurze Zeit, einige richten sogar Schaden an elektrischen Bauteilen an. Es gibt weit billigere und vor allem besser wirkende und unschädliche Mittel. Als erstes werden die 4 Schrauben der Lautsprecherblende herausgedreht und dieser am besten abgelötet. Danach die 4 Schrauben der Gehäuseschale herausdrehen und diese vorsichtig nach oben abheben. Jetzt können die beiden Arretierhebel des Kofferbodens nach hinten gedreht, das Gerät ein Stück vorgezogen und dem Koffer entnommen werden. Das Laufwerk ist nun für alle anfallenden Arbeiten frei zugänglich. Evtl. noch auf dem Gerät befindliche por?se Altriemen werden einfach durchgeschnitten. Zuerst werden die beiden Spulenteller abgenommen wobei der jeweilige Bremshebel zurückzudrücken ist. Die Peese der Banduhr kann nun unter der Antriebsglocke hindurch ebenfalls herausgenommen werden und ebenso sind die beiden Mitnehmerscheiben beiseite zu legen. Mit dem kleinen 7-er MaulSchlüssel wird die unter dem Chassis befindliche Mutter der Umlenkrolle gelöst, die Rolle ganz nach innen geschoben und in dieser Stellung wieder festgeschraubt. Jetzt sind die 2 kleinen Zylinderkopfschrauben die den Kontaktsatz, der r?ckwärtig am Andruckrollenzugmagneten befestigt ist, herauszudrehen und dann noch die 4 Senkschrauben der kompletten Kopfträgerbr?cke. Diese Baugruppe ist nun soweit beweglich, daß sie ganz vorsichtig über die Tonwelle gehoben werden kann. Achtung! Die unterseitigen Anschlüsse der Magnetköpfe sind zwar relativ robust, für die feinen Litzen der Kompensationsspule trifft das aber keineswegs zu. Hier hilft nur behutsames Vorgehen. Jetzt ist einigermaßen freier Zugang zum Schwungrad möglich und das sollte genutzt werden, um dieses gründlich - besonders in den Spurrillen - zu reinigen. Anbackungen, gleich welcher Art, werden mit einer kleinen Messingb?rste und einem Holzspan entfernt. Niemals Werkzeuge wie Schraubendreher u. dgl. dazu benutzen. Die Tonwelle kann, falls sie wirkliche Roststellen aufweisen sollte, mit feinstem 800-er Schleifleinen poliert werden. Ist alles ges?ubert, wird die Br?cke wieder zurück über die Welle gef?delt. Auch die Kupplungsscheiben, Umlenkrolle und der Triebling sind von anbackenden Gummikrümeln zu befreien. Den Kunststoffteilen aber nur mit einer Zahnbürste und Spiritus zu Leibe rücken. Prüfen Sie jetzt nochmal Motor, Kupplungsscheiben und Umlenkrolle auf Leichtlauf. Auch das Kunststofflager der Tonwelle kann jetzt mittels Spiritus und Ohrstäbchen leicht gereinigt werden. Gleiches gilt für alle frei zugänglichen Teile, besonders die des Bandpfades. Sollte eine Kupplung schwergängig sein, dann erfolgt deren Reparatur erst, nachdem die neuen Gummis eingefädelt und die Br?cke wieder montiert worden ist.
MONTAGE:
Nehmen Sie die erste Peese zur Hand und f?deln Sie diese - durch geringes wechselseitiges Anheben der Br?cke - über die Auflager zwischen Schwungrad und Br?cke ein. Bitte nur soweit anheben, daß der Gummi problemlos durchpaßt. Danach wird die Peese in unterster Position vollständig aufgelegt. Gleiches wiederholt sich mit den beiden darüber laufenden Riemen. Nun wird die Br?cke wieder festgeschraubt. Es ist zu beachten, daß zuerst die Pa?schraube - die mit dem kurzen Hals - zusammen mit der ?senscheibe in das Langloch, hinten links handfest eingedreht wird, dann die drei restlichen Zylinderkopfschrauben eindrehen und alle 4 Schrauben ordentlich festziehen. Die drei Litzen des Zugmagneten werden von der ?senscheibe festgeklemmt. Als nächstes ist der Kontaktsatz wieder so anzuschrauben, daß der Pimpel mittig vom Schaltbolzen getroffen wird. Die Umlenkrolle kann bei Bedarf so eingestellt werden, daß die drei Peesen ganz ruhig laufen. So, daß bei direkter Aufsicht kein Schwingen oder Flattern erkennbar ist. Dazu wird die Rolle in ganz kleinen Schritten, jeweils nach lösen der SW7-Mutter, nach außen verstellt. Je geringer die Riemenspannung, umso länger leben die Gummis und umso geringer werden Motor und Lager belastet. Der Motor wird weniger warm und die elektrischen Bauteile danken dies mit längerem Leben. Wenn ungleichmäßige Flatterbewegungen auftreten, dann dürfen diese nicht durch eine Erhöhung der Riemenspannung bekämpft werden! Hier gibt es nur einen Weg: Den Flatterkandidaten austauschen. Es ist leider nicht zu verhindern, daß es zuweilen auch bei neuen und äußerlich völlig identischen Peesen einen Blindg?nger gibt. Das ist Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Um Ihnen diesen Ärger zu ersparen, werden alle für Diktina von uns ausgelieferten Riemen auf einem speziellen Versuchslaufwerk gepaart, so daß diese in der rechten Anschlagstellung der Umlenkrolle einwandfrei laufen. Achtung! Soll das Gerät noch ohne aufgesteckte Spulenteller probelaufen, muß das Bremsgestänge von Hand zurückgedrückt werden. Anderenfalls schleifen die Peesen am Gest?nge. Beachten Sie dazu auch unbedingt die umseitigen Sicherheitshinweise für den offenen Betrieb netzspannungführender Geräte. Wenn nun abschließend die Kupplungsoberteile wieder aufgesetzt werden, müssen die Bremsbacken auch wieder abgehoben werden. Es ist noch darauf zu achten, daß die drei Zapfen genau in die Bohrungen der Mitnehmerscheibe greifen. Das erreicht man am einfachsten, indem das Gerät senkrecht gestellt wird. So kann der Mitnehmer in das Oberteil eingesetzt und mit diesem zusammen aufgesteckt werden. Der Riemen der Banduhr wird vor dem Aufstecken des Spulentellers auf diesen aufgelegt und danach erst wieder auf die Glocke gezogen. Nach einem kurzen Probelauf, das Gehäuse wieder aufsetzen, festschrauben und den Lautsprecher montieren.
Achtung! Wenn Sie das Diktina zur optischen Kontrolle ohne schätzende Abdeckung in Betrieb setzen wollen, schließen Sie das Gerät unbedingt über einen Trenntrafo an. Bedenken Sie, dass Teile des Gerätes unter gefährlicher Spannung stehen, im Fehlerfalle kann das gesamte Chassis Netzpotential führen. EIN STROMSCHLAG KANN T?DLICH SEIN! Vor Justier- und Montagearbeiten ist immer der Netzstecker zu ziehen. Bei Arbeiten an den elektrischen Teilen sind zusätzlich die HV-Elkos über einen Widerstand gegen Masse zu entladen.
Die Bilder können aus PlatzGründen nur eine zusätzliche Orientierung sein. Wenn Sie verschiedene Dinge im Detail sehen möchten, dann ist das ohne weiteres möglich, da von allen Ansichten hoch auflösende Bilddateien vorhanden sind. Sie können mich bei Problemen zu (fast) jeder Zeit telefonisch erreichen. Werktäglich meist bis gegen 20.00 Uhr. |