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Autor: MGW51 Verfasst am: 15.09.2011, 05:59 Betreff: Sicherungen - wie substituieren?
Das Thema an sich ist heiss - viel heisser, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
Alten Hasen ist es durchweg(?) bekannt, daß eine schwächere Sicherung durchaus einen höheren Strom leiten kann als eine stärker gewählte; daß eine flinke statt einer trägen Sicherung keine Gewähr für optimalen Geräteschutz darstellt. Der Grund dafür liegt im teils extrem unterschiedlichen Auslöseverhalten.

Es ist somit kein Marketingeinfall, daß es Feinsicherungen in Flink , Mittelträge und Träge gibt. Auf den Verpackungen mit f, mt, t gekennzeichnet; ggfs. sind auch Großbuchstaben gebräuchlich. Die einzelnen Sicherungen selbst sind an ihren Kappen entsprechend geprägt oder auf dem Glasrohr bedruckt. Feinsicherungen für Hochstromeinsatz sind oft auch in Keramikhülsen mit Farbencode markiert.

Seit kurzem ist mir eine neue Ausführung für 25 mA KT bekannt. KT steht nicht für Kristall Tetektor Wink sondern logischerweise für Kiloträge. Dies bedeutet, daß die im Normalfalle höchst zulässigen 25 mA mit maximal 25 A dauerbelastbar sind ehe nach 1.000 Stunden ununterbrochenen Betriebes Sicherung oder Gerät abgeschmolzen sind. für diese Anforderungen braucht es eine spezielle Ausführung. Glas würde nicht halten und Keramik ist ungeeignet weil undurchsichtig. Also verzichtet man auf jegliches Gehäuse und auch auf die viel zu sensiblen Kappen weil die Halter hier den Dienst versagen würden. Dennoch ist diese Sicherung überaus montagefreundlich, wie das in den folgenden Bildern erkennbar wird:




daß das kalte Ende der Sicherung mit dem Gerätechassis und damit den Erdbuchsen verbunden ist, stellt keinen Fehler dar! Die Sicherung schützt so die Anodenwicklung des Netztrafos vor einer möglichen überlastung durch Defekte in Gleichrichter, Siebkette oder anderswo.

Soweit die lustige Seite der Angelegenheit - lustig deswegen, weil ja nichts passiert ist! Mal abgesehen vom zerschossenen Trafo.
Solche Geräte bekommt man zuweilen auf den Tisch - ich habe noch mehr Individuallösungen in meinem Gruselkabinett gebunkert, die ich gelegentlich - so sie mir wieder vor die Füße rollen - hier mit zum Besten geben werde.

Der Hintergedanke dieser Aktion ist aber ein anderer:
Oftmals ist es tatsächlich so, daß der Bastler vor dem Problem steht, eine defekte Sicherung zu ersetzen und natürlich hat er dann gerade diesen Wert nicht in der Schublade.
In der Praxis wird nicht selten nach bzw. während einer Reparatur statt der vorgeschriebenen Sicherung eine Übergangslösung gewählt und erst wenn die Reparatur als erfolgreich abgeschlossen feststeht, setzt man die korrekte Sicherung ein.

Was also gibt es für wirkliche Alternativen? Wer dazu etwas schreiben möchte - nur zu!
Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 17.02.2014, 18:43, insgesamt einmal bearbeitet


Autor: TipFox Verfasst am: 15.09.2011, 08:47 Betreff: Re: Substituierung einer Feinsicherung
Zitat:

daß das kalte Ende der Sicherung mit dem Gerätechassis und damit den Erdbuchsen verbunden ist, stellt keinen Fehler dar! Die Sicherung schützt so die Anodenwicklung des Netztrafos vor einer möglichen überlastung durch Defekte in Gleichrichter, Siebkette oder anderswo.


Hallo Michael,

mag ja sein - aber dass sowohl Zuführung als auch die Brücke zum Chassis am selben Lötstift liegen, wohl eher doch. Ich frage mich, wozu dann die Brücke noch dient ? Wink


Was die Frage zu "Alternative" angeht: ich denke es gibt keine wirkliche, gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.

Mein erster Rat: man besorge sich je ein Sicherungssortiment für "Flink" und "Träge" für den Ersatz. Ich habe solche Sortimente, die enthalten 10 Stk/Wert, das reichte schon viele Jahre jetzt ...

Mein zweiter und wichtigerer Rat: bei der Reparatur nie die Sicherung ersetzten oder kurzschließen, sondern statt dessen ein Strommessgerät einschleifen. Digi-Multimeter gibt es oft für 5€ - von denen besitze ich drei Exemplare, die reichen dafür völlig ...

P.S.: ich sehe gerade, es gibt gar keine Zuführung, ist wohl noch abgelötet ?
Zuletzt bearbeitet von TipFox am 21.10.2024, 08:02, insgesamt 2-mal bearbeitet


Autor: MGW51 Verfasst am: 15.09.2011, 10:47 Betreff:
Die Zuführung habe ich abgelötet weil ich die gesamte Strebe herausnehmen mußte. Der Trafo war ja im Himmel - da half nur noch eine Rosskur.

Es sind bei diesem Gerät noch mehrere Lötstellen auf die gezeigte Art und Weise angelegt worden. Es ist wirklich schon sehr krass!



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