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Nun, diese Frage kann ich nicht beantworten, weder negativ noch positiv!
Was ich kann ist, einen Erfahrungsbericht zu dem im gleichen Stil unter dem Namen AEG gehandelten Kistchen abzugeben. Dazu erstmal hier ein Foto:
Klar zu erkennen, daß die Optik mit der des Tivoli weitgehend identisch ist. Ob es das Innenleben auch ist, vermag ich nicht zu beantworten.
Als ich diese Kiste in der K?che unserer Ferienwohnung stehen sah, hatte ich sogleich das hier im Forum seinerzeit abgehandelte TIVOLI vor Augen. daß beim AEG die rechtsseitig angeordneten kleinen BedienKnöpfe am Tivoli in der Mitte sitzen, wurde mir erst hier beim neuerlichen durcharbeiten des Themas bewußt. Die Gestaltung des Senderwahlknopfes ist nun auch ein bissel anders, aufgemotzter mit dem ach so kuuhlen Blaulicht
Um es gleich vornweg zu nehmen: ich habe mir nicht die Mühe gemacht, das Gerät zu öffnen. Weder hatte ich einen Schraubenzieher dabei, noch würde ich einen Apparat, der mir weder gehört noch zur Reparatur übergeben worden ist jemals einfach zerlegen! Deswegen kann ich nur die Leistungsfähigkeit und die Bedienbarkeit einschätzen wobei auch das sehr subjektiv ist denn ich selbst benutze seit Jahren ein Radio nur noch äußerst selten!
Zuerst einmal die Ergonomie:
Positiv ist mir der große, gut griffige Drehknopf der Senderwahl aufgefallen. Die eher kindische Knopfbeleuchtung ist aber wie zu erwarten völliger Mumpitz. Wer glaubt, daß sich damit bei Dunkelheit die Frequenzmarkierungen ablesen lassen, der irrt. Das Foto läßt es nicht erkennen: der äußere Ring ist aus transparentem Kunststoff, hinter dem die beiden Zeiger in Strichst?rke für MW und UKW laufen. Man muß auch tagsüber sehr genau hinschauen wenn man da etwas erkennen möchte. Ich denke, daß es im Foto gut zu sehen ist, wie die hochglänzenden Teile sich selbst und die Umgebung - mich eingeschlossen - widerspiegeln.
Die zwei kleinen Drehknöpfe für Lautstärke und E-A kombiniert mit dem Wellenschalter sehen optisch schick aus, sind aber miserabel zu handhaben weil sie wirklich aalglatt und kein bisschen griffig sind. Mit leicht feuchten Fingern - wie es in der K?che nunmal nicht so ungewöhnlich ist - wird das überhaupt nichts.
Die matte Lautsprecherblende aus Lochblech mit der hochglänzenden Chromeinfassung macht auch einen soliden Eindruck und ist absolut fest, klappert / klirrt kein bisschen.
Gut ist die geb?rstete Front; sie wirkt wertig, ist aber hier auch schon verkratzt, was ich allerdings nicht dem Apparat anlasten möchte sondern eher dem Umstand zuschreibe, daß sich die wechselnden Nutzer einer Ferienwohnung nicht so groß darum sorgen was mit dem Inventar passiert
Die Hülle drumherum scheint aus einem holzartigen Werkstoff gefertigt zu sein. Sie ist recht fest und optisch ansprechend verarbeitet. Hinten sitzt eine typische schwarze PappRückwand, die ich aber nicht fotografiert habe. Auch eine Klemmhalterung für die zusammengeschobene Teleskopantenne ist dort vorhanden. Das Gerät wird direkt am Lichtnetz betrieben, die Strippe bammelt hinten einfach lose raus.
Nun zu der Bedienbarkeit:
Es ist für mich sehr gew?hnungsbedürftig, daß der Ausschalter statt mit dem Lautstärkeregler hier mit dem Wellenschalter kombiniert wurde und zu allem Elend auch noch an oberster Position angeordnet wurde. Gleichwohl, der Schalter funktioniert wenn man denn mit trockenen Fingern richtig fest zugreift. Trotz des kleinen Schaltwinkels - oder gerade deswegen - ist diese rastende Funktion unerwartet schwergängig. Auch der Lautstärkesteller ist nur mit einem gewissen Krafteinsatz drehbar. Aber bitte nicht falsch verstehen, das werte ich nicht als Fehler sondern es ist wirklich nur den überaus unvorteilhaften, fast schon glitschigen Drehkn?pfchen geschuldet.
Der Senderwahlknopf mit integrierten Frequenzzeigern läßt sich sehr gut fassen und drehen. Mit der Hand am Knopf kann man aber die Zeigerstellung nur in den seltenen Fällen sehen, wo sich die Finger "auf der anderen Seite" befinden. Eine Untersetzung ist eingebaut - von der Idee her gut. Die Ausführung allerdings ist miserabel - ein intaktes Gerät angenommen! Es ist - ich schrieb schon an anderer Stelle darüber - ein Art Gummiwelle dazwischengebaut welche das zielgenaue Einstellen auf einen Sender zum nervenden Geduldsspiel werden läßt. Man ist also gezwungen, mehrere Male hin und her zu pendeln, ehe die Mitteneinstellung wirklich stimmt. Das ist schlicht eine Zumutung.
Der Lautsprecher scheint nicht das schlechteste Modell zu sein - vom Klang des kleinen Gerätes war ich durchaus positiv überrascht. Sicherlich haben daran auch die Gehäusematerialien und deren gute Verarbeitung eine Aktie.
Die Empfangsleistung an der Teleskopantenne genügte um den NDR bzw. Schwerin in brauchbarer Feldstärke zu empfangen. Auf dem Mittelwellenbereich waren auch vllt. zwei oder drei Stationen zu finden - aber nichts um es anzuhören! Das habe ich tagsüber getestet - sicherlich ist mit Einbruch der Dunkelheit im oberen MW-Bereich deutlich mehr zu finden. Wie es mit der Trennsch?rfe etc. dabei aussieht, steht auf einem anderen Blatt und konnte nicht untersucht werden. Ich gebe zu, daß ich auch keinerlei Interesse daran versp?rt habe!
Es ist halt so gewesen, daß ich den m. E. etwas euphorischen Bericht hier aus dem Forum noch im Hinterkopf hatte und somit eine maÖlose Enttäuschung erlebte. Der hier von einigen Usern für das Tivoli gezahlte Preis würde von mir für dieses Gerät nicht ansatzweise in Betracht kommen; wie ich schon schrieb, Preiskategorie Werbegeschenk.
Ist dieses "AEG" nun ein bloßer Abklatsch des Tivoli? Ich weiß es nicht, befürchte aber eher nicht. Es gibt ja auch Leute die mehrere hundert Euro für eine Steckdosenleiste zu zahlen bereit sind - von daher halte ich alles für möglich. Doch nochmal: Ich weiß es nicht!
Es soll nicht der Eindruck erweckt werden, daß ich das TIVOLI hier verrei?en will. Nur warnen, nicht allzu große Erwartungen an solche Gerätschaften zu Knöpfen. Und ja, der Preis sollte dem Zweck schon angemessen sein und damit sind wir wieder am Punkt! |
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