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Autor: MGW51 Verfasst am: 14.04.2011, 16:15 Betreff: Service-CD Fonotechnik
Als Lückenfüller bei einer Buchbestellung habe ich auch diese CD-ROM mit geordert. Ich will mich an dieser Stelle nicht darüber auslassen, was ich von dem SÖlberling halte, nur eine Passage auf einer der Eingansseiten stach mir ins Auge:

Zitat:
Gründe liegen neben der technologischen Einfachheit einer Plattenspieler- oder Bandgerätefertigung im Vergleich mit der Fertigung von TV und Rundfunkempfängern im mangelnden Interesse der DDR Medien an diesen Geräten.


Mit "Gründe" bezieht sich der Autor auf den Umstand, daß die ihm verfügbaren Quellen im Segment Plattenspieler und Tonbandgeräte im verhältnis zur Quantität der Quellen für den Bereich Radio / Fernsehen eher dürftig sind. daß es tatsächlich an dem ist steht außer Zweifel - allein die Schlußfolgerung welche hier gezogen wird, entbehrt jeder Sachkunde.
Auf einen simplen Einfachplattenspieler der Endvierziger bezogen trifft das insofern zu, als dafür nun wirklich nicht sehr große Klimmz?ge notwendig sind. Auf einen der sogenannten Wechsler, erst recht auf einen mit beidseitigem Abspiel von maximal 13 Schellackplatten am Stück, wie er bereits 1951 vom SANAR-Werk POLTE präsentiert wurde, trifft aber genau das Gegenteil zu! Selbst so ein einfaches BandGerät wie das Bändi, was man eher schon dem Spielzeugbereich zuordnen kann, stellt weitaus höhere Anforderungen an die Technologie als das ein vergleichbarer Kleinsuper oder gar erst ein Geradeaus tun können.

An einem durchschnittlichen Radio oder Fernseher gibt es nichts, was technologisch in irgendeiner Weise schwierig wäre - ganz im Gegensatz zu einem Plattenspieler oder Tonbandgerät. Das wird auch ganz deutlich, wenn es an die Reparatur solcher Technik geht: Die Anforderungen bei der Instandsetzung eines Plattenspielers sind zumeist höher, mindestens aber gleich hoch denen welche an den Reparateur eines Radios / TV gestellt werden. Das Verständnis für Funktionsabl?ufe auf mechanischer Basis erfordert ein ganz anderes hineinversetzen in den Reparaturablauf denn da ist es nicht getan mit ein paar zerschossenen "Konzentratoren" sondern mit z.T. richtig aufwendigen Justierarbeiten ohne die nichts mehr geht.

Mit ein klein wenig Unvoreingenommenheit wäre dem Verfasser dieser Zeilen wohl selbst aufgefallen, worin die wirklichen Ursachen für diesen Sachverhalt begründet sind.


Autor: MGW51 Verfasst am: 16.04.2011, 08:50 Betreff:
Inzwischen habe ich auf meine Beschwerde hin eine Antwort vom Verleger bekommen.

Fazit: Autor der CD ist ein auch mir bekannter Radiosammler!

Was sich nun für Konsequenzen daraus ergeben wird man sehen. Ich kann nur soviel sagen, daß ich diese CD nicht empfehlen kann wenn es um den Komplex Tonbandgeräte geht.
über KassetenGeräte will ich mich nicht äußern - die habe ich noch nie wirklich ernst genommen Smile und deswegen kann und werde ich mir kein Urteil darüber erlauben.

Es wäre aber nicht schlecht, wenn sich mal jemand findet der das mit entsprechendem Hintergrund unter die Lupe nimmt. Die Scheibe stelle ich dafür gerne zur Verfügung.



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