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Hallo Andre,
eine wirklich gute Bandführung verschlei?t auch nach Milliarden Kilometer durchgelaufenem C-Band in keinster Weise, wie auch?
Jedes technische Gerät wird immer zu einem bestimmten Zweck entwickelt und dieser ist immer auch ein endlicher. Im Falle eines Magnetbandgerätes wird die Endlichkeit aber nicht von der allgemeinen Haltbarkeit sondern von der fortschreitenden Entwicklung - also dem moralischen Verschleiß - vorgegeben.
Nach dem Krieg, bis in die Mittf?nfziger etwa, war UKW überhaupt kein Thema für den H?rfunk da der Kreis der Hörerschaft nahezu verschwindend gering war. Das lag einerseits daran, daß es noch längst kein fl?chendeckendes FM-Sendernetz gab und - was noch bedeutsamer ist - das Programmangebot der wenigen arbeitenden Stationen eher sehr mager war. Die Regionalen Stationen sendeten nur wenige Stunden am Tage, danach kam nichts als das Pausenzeichen. Erst später wurde dann in den redaktionsfreien Zeiten das Programm von DDR I oder II aufgeschaltet; konnte man also auch getrost vergessen. Prinzipiell könnte man das als erweiterten Versuchsbetrieb bezeichnen obwohl es nicht an dem war. Nach wie vor bestimmte die Mittelwelle die Rundfunklandschaft und es war bis in die 70-er Jahre hinein durchaus normal, daß Amateuraufnahmen in guter Qualität auf Mittelwelle gemacht worden sind. Habe ich selbst noch einiges im Archiv...
Die Qualität dieser Aufnahmen, allesamt auf C, CH und CPR 50, ist so heute einfach unerreichbar hoch! Da nutzt auch das beste Bandmaterial nichts und die modernste Aufnahmetechnik hilft auch nicht weiter weil das klassische Rundfunkband durch konsequente Hf-VermÖllung nahezu unbrauchbar geworden sind. Hinzu kommt, daß man heutzutage weder willens noch fähig ist, qualitativ brauchbare Radios zu produzieren. Bestenfalls bekommt man noch FM-EinbereichsEmpfänger, bei denen ein zusätzlicher Betrieb als "Rauschgenerator" durch Betätigung des MW-Schalter möglich ist, mit durchaus annehmbarem UKW Empfangsleistungen zu kaufen. Die Zeit bleibt nicht stehen und so ist auch der Tag absehbar, da FM zur Geschichte gehören wird. Dann wird auch eine UKW-Aufzeichnung jämmerlicher als eine um die Jahrhundertwende geschnittene Wachswalze klingen, dann wird das allerbeste Radio nur mehr ein funktionsloser Blumentopfunterbau sein. Und kein Mensch, ein paar wenige zurückgebliebenen ausgenommen, wird sich daran stören. Die Z?chtung und Dressur des Neuen Menschen ist ja seit geraumer Zeit in vollem Gange. Man hatte zuerst begonnen, dem Zweibeiner das Artikulationsvermögen abzuz?chten. Dieser Prozeß ist noch nicht gänzlich abgeschlossen. Verursacht wird das durch eine gezielte Mutation des Organes, was gemeinhin als Gehirn bezeichnet wird. Dank dem gut funktionierenden EnthÖllungsjournalismus - der aus biologischen Gründen von preisgünstig eingekauften Ausländern fortgeführt werden wird - kommt es in 11 Jahren ans Tageslicht, daß die für die Nahrungsmittelindustrie gezielt genmanipulierten Pflanzen und Tiere diesen Degenerationsproze? ausgelöst und manifestiert haben. Ziel ist, das Artikulationsvolumen auf jenes von Hunden zurückzuführen denn Hunde sind die besseren Menschen weil sie sich freiwillig anpassen und bedingungslos im Chor heulen.
zurück in die Gegenwart:
Eine gute Bandführung kann nicht verschleißen weil sie entweder mittels Rollen oder mittels keramischer / mineralischer FührungsElementen realisiert wird. Traditionell befindet sich ja die rauhe Schichtseite außen - das Band läuft also mit der immer glatten Tragseite über die Rollen und den oder die zusätzlichen Führungsbolzen zwischen den Köpfen. Der Verschleiß der Köpfe ist zwangsläufig hinnehmbar und einkalkuliert. Diese wurden generell periodisch ausgetauscht und sogar repariert. Zudem kosteten sie nur wenige Märker.
Ein Vorschub von einem Dreiviertelmeter pro Sekunde ist schon etwas beeindruckendes! Hinzu kommen echte Bandzüge die ein 50? Senkel eben benötigt um feste Wickel zu liefern denn eine mattierte Tragseite kannte man damals nicht - wozu auch sollte sie gut sein? Zu einer Zeit, als im Rundfunk noch kein Platz für st?mperhafte Frohnaturen war, als noch wirkliches cuttern von dafür ausgebildeteten SpezialistInnen betrieben wurde, zu so einer Zeit brachte ein mit 76 cm laufender Senkel die optimale Voraussetzung für unhörbaren(!) und buchstabengetreuen(!) Schnitt mit. So ein Schnitt wird freih?ndig(!) schonmal auf 10 cm - kein Schreibfehler - Länge mittels Aceton überlappend geklebt. Dem Vernehmen nach soll es Schnittmeisterinnen gegeben haben, welche selbst gut 20 cm lange Klebungen in einer nahezu affenartigen Geschwindigkeit und dabei perfekter Präzision fabrizieren konnten. Was das wirklich bedeutet, muß man selbst einmal versuchen um es überhaupr erfassen zu können. Ich bin in jungen Jahren - von Ehrgeiz zerfressen - selbst an 5 cm Schnittl?nge gescheitert! ic hwar einfach zu langsam dafür und hatte auch nicht das Verlangen, mein gesamtes Taschengeld in Senkel zu investieren um diese zu h?ckseln. Aber so zwischen 3 und 4 cm habe ich schon mehrfach hingekriegt. Dabei war der Zuschnitt noch die kleinste Hürde - die anschließende Klebung mußte auf Anhieb sitzen und dabei liegt das Geheimnis des Erfolges in der richtigen Dosierung des Klebers und eben in schnellst möglicher Audsf?hrung uum den Schnitt rasch aufzuwickeln damit er nicht verwirft. Der Scherenakrobat seinerseits hat stets mit dem Problem zu kämpfen, daß bei jeder Montage IMMER etwas verloren geht. Und das ist umso gravierender, je geringer die Tarnsportgeschwindigkeit ist. Dieses Manko beseitigte erst die Erfindung des Hinterklebeverfahrens. Allerdings lassen sich damit keine unhörbaren Schnitte herstellen! Die Einführung der schnittlosen Tonmontage kam dem Klebeband zuvor und erlaubt darüberhinaus weit mehr Möglichkeiten. für den Amateur natürlich vollkommen indiskutabel weil unbezahlbar und zudem auch unnötig. Von der erforderlichen Fähigkeit, mit solchen Gerätschaften auch wirklich vernünftig arbeiten zu können, ganz abgesehen.
völlig anders gibt sich das bei den Heimbandgeräten. Die sollten ja nicht nur besonders klein und leicht sein, sie sollten vor allem möglichst billg sein! Bandführungselemente aus Nichteisenmetallen in Form von +/- voluminsen Rollen in +/- großen Präzisionslagerungen sind da kontraindiziert. Also nimmt man einfach einen billig herstellbaren festen Bolzen, der mit einem simplen Gewindeloch als Befestigungspunkt auskommt. Die Merseburger Firma Schneider benutzte allerdings schon um 1955 Keramik-Führungsbolzen auf ihren Ton-Geräten!
Die konstruktive Ausrichtung im Gerätebau auf die Positionierung der Kopfspalte nach vorne hin hat auch keinen technischen Hintergrund sondern einen ökonomischen: Es baut sich eben bedeutend billiger da ja die Köpfe ohne einen wechselbaren Kopfträger direkt auf das Chassis geschraubt werden und dort mittels Me?mikroskop effektiv einstellbar sind. Beim BG19, MTG u.?. Geräten muß dagegen die Einstellung der Spaltstellung noch mittels einer speziellen Taumelscheibe, die der KernHöhe durch kalibrierte Unterlagen vorgenommen werden. Ein sehr umständliches, zeitraubendes Verfahren. Der Austausch verschlissener Köpfe ist bei solchen Geräten mit erheblichem Aufwand verbunden - das hält sich nur dadurch in Grenzen, daß durch die niedrige Geschwindigkeit von nur 19 cm und damit verbunden auch viel geringere Bandzüge, der Abrieb der Köpfe bedeutend geringer ausfällt als bei einer Bandmaschine. Hinzu kommt, daß die Ansprüche des Amateurs grundsätzlich geringer sind als die des klassischen Rundfunks was sich zuallererst in der möglichen Dynamik einer Bandaufzeichnung wiederspiegelt. Die absoluten Grenzfrequenzen spielen dagegen eine nur untergeordnete Rolle und wurden und werden von der Geräteindustrie der +/- einfÖltigen "Verbraucherschaft" als werbliches Argument suggeriert. Dynamik - das ist etwas, was es heutzutage im jämmerlichen Dudelfunk längst nicht mehr gibt. Dafür hat man Kompressoren den St?mpern auf den Tisch gestellt. Ein technisches Hilfsmittel, das korrekt zu bedienen eben auch ein können erfordert, welches so nicht vorhanden ist. Es wird ja auch nicht abverlangt! Der Gebührenzahler ist ja mit dem Einheitsdudelbrei völlig zufrieden und will garnichts anderes haben!
Es ist nicht so, daß mit neuerem, also modernerem Bandmaterial zwangsläufig bessere Resultate als mit klassischem C-Band erzielbar sind. Man muß schon ?pfel mit ?pfeln vergleichen und da ist der Unterschied zwischen Typ C und Typ 100 nahezu nicht wahrnehmbar! Erst wenn es auf Langsamläufern verglichen wird, schneidet Typ 100 wegen seiner kalandrierten Schichtseite deutlich besser ab. außerdem "ru?t" es auch nicht so Deutlicher werden Unterschiede hörbar, wenn man stattdessen auf den Typ CH umstellt - was ja eine Änderung im Entzerrer erfordert. Hier bewirkt die höhere Koerzitivkraft einen deutlich Größern Pegel. Und so ließe sich das fortsetzen. Es macht allerdings keinerlei Sinn, ältere Geräte auf moderneres Bandmaterial einzumessen und dazu auch noch modernere TonKöpfe zu montieren Freilich, der Bastelie sind kaum Grenzen zu setzen und wenn ich so Revue passieren lasse, was bei mir alles schon auf dem Tisch stand, dann erstarre ich schon in Ehrfurcht angesichts des schier unersch?pflichen Ideenreichtums der Leute. Klar ist oder war vieles davon absoluter Schrott - doch es gibt auch Lösungen, die mich in Begeisterung fallen ließen.
Also die Taigatrommeln der DR sind mir freilich auch noch vertraut. Ich meinte natürlich das typische Viertelspurgerät der Mittsiebziger Jahre was dazumal eigentlich das Nonplusultra der in der DDR zu erwerbenden Heimtonbandgerätetechnik darstellte. Es ist bei weitem nicht so laut wie ein Schienenwolf aber annähernd so schwer
Ach ja, Jupiter heißt das Dingens - ich habe extra nachschauenmüssen weil ich nicht mehr auf den Namen von der Transe kam. Das ist schlimm - aber ich trage es mit Fassung |
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