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Bausatz: Retro-Radio von Franzis
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TipFox
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Beitrag1/15, Verfasst am: 28.01.2009, 20:58   

Betreff:   Bausatz: Retro-Radio von Franzis
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Liebe Bastelfreunde,

vor einiger Zeit habe ich bei ELO - Das Magazin an einem Schaltungswettbewerb teilgenommen. Aufgabe war es, auf einem kleinen Steckbrett aus einem vorgegebenen Bauteilepaket etwas Sinnvolles aufzubauen und zu dokumentieren.

Das Reizvolle für mich war die feste Bauteilvorgabe Wink

Nun - das habe ich getan und einen kleinen Piezo-Summer mit einem "DIAC" aus 2 Transistoren zusammengefrickelt und als Beitrag an Elo geschickt.

Weil das Steckbrett dann schon mal auf dem Tisch stand, habe ich damit noch etwas herum gespielt und es entstand noch eine weitere Schaltung - 7 blinkende LED's - allerdings benötigte ich da mehr, als die vorgegebenen Bauteile.
Deshalb habe ich die Schaltung an B.Kainka geschickt, für seine Bastelecke.

Nun - B.Kainka hat auch mit ELO zu tun und so kam es, dass die Schaltung auch dort beim Schaltungswettbewerb landete, allerdings "ausser Konkurrenz".

Vor einigen Tagen erhielt ich nun die freudige Botschaft von B.Kainka, dass ich ein "Retro - Radio" (Bausatz von Franzis aus Anlass des 60. Jubiläums) gewonnnen hätte, und einen Link auf die Gewinnerliste.

Als ich mir diesen Link hocherfreut ansah, fand ich mich auf Platz 7 von 10 (na ja Wink ) - aber der 10. Platz war mein Beitrag "ausser Konkurrenz". Jedenfalls bekam jeder Teilnehmer einen solchen Bausatz zugesprochen.

Heute kam nun das Paket und ich fiel aus allen Wolken:


Gleich zwei der Bausätze - also auch einen für die Schaltung ausser Konkurrenz!
Damit hatte ich nicht gerechnet...

Eigentlich hatte ich vor, den gewonnenen Bausatz ungeöffnet einzulagern - um ihn irgend wann an einen echten Interessenten weiterzugeben.

Nun kann ich natürlich Beides haben: einer kommt in den Schrank (natürlich sichtbar) und der zweite wird jetzt hier aufgebaut Wink

Also hier noch einmal der einzelne Bausatz in seiner Umverpackung:


Nach Entfernung der Umverpackung erkennt man das zukünftige Gehäuse des Retro-Radios.
Es ist zwar nur aus Pappe, macht aber einen stabilen Eindruck und sieht ansprechend aus.

Holzdesign und die aufgedruckte Frontseite eines alten Röhrenradios machen den Gesammteindruck aus:


An der vorderen, unteren Kante ist das Gehäuse mit einem Magnetverschluss versehen - durch einen leichten Zug nach vorne kann man ihn öffnen und das Gehäuse dann wie ein Buch aufklappen:


Anmerkung: Der Magnetverschluss ist einerseits genial - nur: wenn ich das nicht schon vorher gewusst hätte ...

Zum Vorschein kommt ein Anleitungsbuch und die Bauteile für das Radio, die fein säuberlich in einer etwas "frickelig" herauszunehmenden Kunstoffverpackung liegen:



OK - gehen wir es also an.

Ein Blick in die auf der Rückseite des Anleitungsbuches abgedrucke Schaltung zeigt, dass es sich um einen GeradeausEmpfänger mit dem Empfängerchip TA7642 handelt.

Dem Empfänger folgt dann noch eine NF-Verstärkerstufe mit Transistor (BC547) zur Ansteuerung eines 32-Ohm Lautsprechers.

Die Stromversorgung übernimmt eine 1,5V - Mignon Batterie (AA), deren Zustand laut Handbuch auch über das Anzeigeinstrument beurteilt werden kann.
Der Aufbau ist im Anleitungsbuch bestens beschrieben und daher erspare ich mir hier die Einzelheiten.
Als Anmerkung erlaube ich mir nur: die Lötfahnen der größeren Bauteile (Ls, Poti usw.) sollte man _vor_ der Montage gut verzinnen.
Ausserdem bin ich der Meinung, dass Halbleiter an den Schluss der "Montagekette" gehören, wenn nicht mechanische Gründe dagegen sprechen...

Hier die fertig bestückte Platine:


Der Drehko wird mit der Platine verlötet und hält später die Platine auf Abstand zur Ferritantenne:




Und hier noch fertig eingebaut in das Gehäuse:



Nach Montage der erstaunlich robusten BedienKnöpfe ist das Radio fertig - und spielt auf Anhieb Wink


Ein paar Hinweise und Erfahrungen habe ich noch:

- es empfiehlt sich, die Lötpunkte der Platine vor der Bestückung zu verzinnen. Eventuell dadurch verschlossene Bohrungen kann man mit Lötkolben und angespitztem Bleistift problemlos wieder öffnen. Unbehandelt verläuft das Lötzinn nur schlecht und es bilden sich "Knubbel"

- immer mal wieder in die Anleitung schauen - sie ist nicht schwer, hat aber hier und da kleine Tücken, wie z.B. der Anschluss und die Montage der Ferritantenne. Da die Anschlussreihenfolge auf der Platine nicht mit der physikalischen Anschlussreihenfolge der Antenne übereinstimmt, ist hier schnell etwas vertauscht - auch mir passiert so etwas Wink. Das Gleiche gilt für den Lautstärkeregler ...

- die Empfangsspule habe ich gemessen mit 220µH (Spule am Ende des Ferritstabs) bis 390µH (Spule in der Mitte des Ferritstabs). Der verwendete Anteil des Drehkos hat maximal 280pF. Wer also auch das untere Bandende erreichen will, muss die Spule in die Mitte des Ferritstabes legen.
Der kleinste Wert des Drehkos liegt mit 7pF so niedrig, dass man den dazugehörigen Padding-Trimmer dann auf den Maximalwert einstellen kann.
So verteilt sich das Band besser auf die ohnehin knappen 180° des Drehkos ...

- der Lautstärkeregler ist mehr oder weniger überflüssig. Sollte der also irgend wann "kratzen", kann man ihn einfach überbrücken. Die Lautstärke ist nur in Maximalstellung ausreichend.

- Der Empfang ist bereits am Tag gut, gegen Abend wird es schwierig mit der Selektion, aber es sind jede Menge Stationen zu hören...

Hier noch ein Bandscan - ca. 21:30 UTC (ca. 1MB)


Also mir hat der Aufbau Spaß gemacht Wink
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Gruß TipFox

Zuletzt bearbeitet von TipFox am 18.08.2022, 18:20, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag2/15, Verfasst am: 30.01.2009, 08:17   

Betreff: Der Retro-Radio Bausatz von Franzis
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Hallo Jürgen,

vielen Dank für die detaillierte Beschreibung. Ich habe gerade 30 Geräte mit einer Jugendgruppe gebaut. Der Bausatz wird mit anderem Frontplattendesign bei CONRAD für 9,95 EUR angeboten; deine Ausführung kostet beim DARC-Verlag 14,95 EUR. Es ist wirklich ein unschlagbarer Preis und ein schönes, überschaubares Bastelprojekt. Bei unseren Bausätzen waren alle Drehko-Befestigungsschrauben zu lang. Selbst mit einer Unterlegscheibe drangen sie zu tief in den Drehko ein und er lies sich nicht mehr über den gesamten Winkel drehen. Eine zweite Unterlegscheibe beseitigte das Problem.

Auf jeden Fall hat es allen Spaß gemacht und viele der Kids entdeckten zum ersten Mal die Mittelwelle.

Gruß
Werner
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Viele Grüße aus dem Odenwald
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TipFox
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Beitrag3/15, Verfasst am: 30.01.2009, 15:37   

Betreff: Der Retro-Radio Bausatz von Franzis
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Hallo Werner,

das finde ich klasse, dass Du so etwas mit einer Jugendgruppe aufbaust. Mein 2. Bausatz ist auch dafür vorgesehen, "Nachwuchs" für Technik zu interessieren Wink

Das Problem mit den Drehkoschrauben ist wohl auch beim Hersteller bekannt - jedenfalls findet man in der Anleitung einen kleinen Hinweis, dass die Schrauben aus dem Grund nur leicht angezogen werden sollen. Ich fand sie auch sehr lang, hat aber keine Probleme gemacht.


P.S.: schau mal ins Datenblatt - da ist eine etwas andere Schaltung mit einer AGC drin. wäre doch eine schöne Modifikation für "fortgeschrittene Bastler", das Retro-Radio so umzubauen.
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Gruß TipFox

Zuletzt bearbeitet von TipFox am 22.10.2014, 23:23, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag4/15, Verfasst am: 18.06.2011, 00:51   

Betreff:
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Es gibt diesen Bausatz immer noch. Mein Sohn (11) hat ihn vor kurzer Zeit von seinem Opa geschenkt bekommen. Vorletztes Wochenende nun haben wir das Werk mit einem Lötkolben in Angriff genommen.
Ich habe nur mit Rat und (kaum) Tat bei Seite gestanden, die Arbeiten selbst hat Junior ausgeführt. für Kinder ein sehr geeignetes Lernobjekt!
Enttäuschend aber war dann der Test, denn es war absolut nichts zu empfangen. Ein Vergleich mit einem anderem Radio brachte die Gewissheit: Es gibt in Istanbul und Umgebung keinen MW-Sender mehr!
Der Junge war natürlich sehr enttäuscht, denn eine Aufschrift auf der Verpackung lautet: "In 20 Minuten die Welt empfangen".
Erst in den Abendstunden wurden sehr leise weiter entfernte Stationen hörbar. U.a. die gute alte BBC.
Wir werden das Radio jetzt mit in den Heimaturlaub nach Deutschland nehmen. Und ich hoffe, daß mein Sohn da sieht, daß sich das Basteln gelohnt hat und er den Spaß an weiteren Projekten nicht verliert ...

Viele Grüße
Hajo
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Beitrag5/15, Verfasst am: 18.06.2011, 11:43   

Betreff:
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Zitat:
Enttäuschend aber war dann der Test, denn es war absolut nichts zu empfangen. Ein Vergleich mit einem anderem Radio brachte die Gewissheit: Es gibt in Istanbul und Umgebung keinen MW-Sender mehr!


Achtung Ironie:
Was bin ich froh, daß ich kein Radiosammler geworden bin!


Nein, keine Häme gegenüber der anderen Fraktion, nur blanke Wut darüber daß die Politmafia systematisch das zerstört, was eine weltweite Kommunikation überhaupt erst möglich machte. Angetrieben von maßloser Gier und politisch hofiert von hirnlosen Korumpeln ist man bedingungslos bereit, den Vorteil einer sicheren Drahtlosverbindung gegen sämtliche nur denkbaren Nachteile einzutauschen und das beginnt beim bedeutend teureren Betrieb einer Digitalsenderkette allein schon durch den erheblichen Mehrverbrauch an Elektroenergie.
Klar, UKW ist gut für Musik - für reine Information, die durchaus lebenswichtig sein kann, ist UKW nicht nur völlig entbehrlich, es ist auch völlig untauglich, was auf der sehr begrenzten Reichweite und den prinzipbedingten Ausbreitungsbedingungen beruht.

Einen einzigen tatsächlichen Nutzwert der Abschaffung des analogen Rundfunks für den Hörer konnte noch nie jemand definieren! Wie auch, Schwachsinn kann nunmal zu nichts nützlich sein. Es ist wohl wahr, daß die Menschheit auch vor der Erfindung des "Radio" irgendwie überlebt haben muß - es ist aber auch bekannt, wieviele Tausende Schiffbrüchige alleine bei einer einzigen Katastrophe sterben mußten. Und das nur weil es noch keine generell funktionierenden KommunikationsMöglichkeiten gab. Es nutzt eben nicht viel, wenn ein Havarist über den technischen Höchststand auf einem Gebiete verfügt, der Rest der Welt dagegen nur sporadisch sich diese Technik erschließen kann. Primitivste Vorsorge wie sie mit simplen Signalraketen möglich gewesen wäre hat man in grenzenloser überheblichkeit nicht erst in Erwägung gezogen, stattdessen bunte "Leuchtreklameböller" zu Hauf abgeschossen was von denen die hätten helfen können logischerweise nicht als das verstanden werden konnte was es wirklich war! Die Ursache für den sinnlosen Tod von 1.500 Menschen ist aber nicht in der mangelhaften KommunikationsMöglichkeit zu sehen sondern - wie kann es auch anders sein - in der maßlosen Profitgier der Eigner die sich bekanntermaßen schon beim Bau des Pottes aus rein monetären Gründen nicht an die Baupläne gehalten hat. Kommt uns das irgendwie bekannt vor?

Dieses Drama liegt nun gleich 100 Jahre zurück und die Zeit ist reif, daß sich derartige Szenarien in immer kürzer werdenden Abstunden wiederholen mögen. Tschernobyl hielt man noch für eine Ausnahmesituation die durch "typisch russische Schlamperei" eingetreten war. Zugegeben, es mag so gewesen sein, vielleicht war da auch jemand entscheidendes gerade total besoffen, weiß ich nicht, möglich ist alles! Der Untergang der Kursk - noch sein Ding was mir eben einfällt und freilich der Ausbruch des Krakatoa und die Tsunamis der letzten Jahre und richtig, fast schon "vergessen": Fukushima.

Gegen den Krakatoa konnte kein Mensch etwas tun, ebensowenig gegen die Seebeben der Neuzeit. ES sind Naturkatatstrophen, die in ihrer Art unabwendbar sind, nicht jedoch in ihren Auswirkungen! daß es so verheerende Folgen hat, ist nahezu vollständig der unermesslichen Profitgier Einzelner zu danken. Unglücke mit verheerenden Ausmaßen wird es wohl immer geben weil das in der Natur der Erde begründet ist. Technisch basierte UnFälle sind ebenso ein Naturgesetz, denkt man nur mal an Otto Lilienthal dessen Tod auch nur eine Folge von Nichtwissen war. Es ist gut und richtig, wenn man sich nicht scheut den steilen Weg der Erkenntnis zu gehen und dabei billgend auch inkauf nimmt, schlimmstenfalls mit dem Leben zu bezahlen. Das muß es einem Forscher immer wert sein! Verbrecherisch handeln nur jene, die billigend den Tod von Unbeteiligten in Kauf nehmen - egal ob 1, 10 oder 10.000e Menschen dabei zu Schaden kommen.

Ich bin kein grundsätzlicher Atomkraftgegner - ich bin nur strikt dagegen, daß solche technischen Einrichtungen dem Profitdenken privater Betreiber unterstellt werden dürfen. Unzweifelhaft ist das Privateigentum an Produktionsmitteln eine der Haupttriebkräfte bei der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft; eine noch größere Triebkraft ist allerdings die ungezügelte Profitgier. daß sie zu jeder Zeit bereit ist wortwörtlich über Leichen zu gehen, ist eine der unwiderlegbaren Erkenntnisse eines gewissen Karl Marx.
Es fehlt ein Regularium, solange es das nicht gibt - wobei ich selbst nicht recht weiß wie das beschaffen sein sollte - müssen wir damit rechnen, daß das nächste AKW in der Vulkaneifel gebaut wird. Weil dort die GrundStückspreise so niedrig sind und für Industrieansiedlungen fließen ja auch jede Menge Millionen aus dem Steuertopf in die privaten Taschen. Gibt es was Verlockenderes?

Was hat das mit dem Rundfunk zu tun? Nun, es ist kein Geheimnis daß man auf jeder Müllhalde genügend Teile finden kann um daraus in wenigen Minuten einen Empfänger für herkömmliche amplitudenmodulierte Rundfunkwellen zusammenzukloppen - da muß ja nichtmal gelötet werden, verrödeln genügt vollkommen. Um selbst etwas senden zu können bedarf es zwar weitaus größerer Voraussetzungen die schon an der nötigen Energiequelle zu scheitern drohen. Lesern unseres Forums, welchen die "TipFoxeschen Zinnbatterien" erinnerlich sind, werden aber auch da den Mut nicht sinken lassen und eine geeignete Quelle erschließen können. Was ich jedoch in Abrede stellen muß ist der Bau einer digitalen Empfangs- oder gar Sendevorrichtung unter Feld-, Wald und Wiesenbedingungen, selbst ein FM-Empfänger ist völlig unrealistisch. Sofern derartiges Gerät aber gar funktionsbereit verfügbar sein sollte, wird es nicht viel nutzen da in einem Katastrophenfall die Sendeanlagen garantiert ausfallen und die Reichweite der nächstgelegenen Stationen viel zu gering ist.

Wer eine seit Jahrzehnten erwiesenermaßen funktionierende Technik ohne zwingenden Grund zerstört, ist ein Krimineller denn er weiß genau was er tut. Wenn in einer Millionenmetropole wie Istanbul kein einziger AM-Sender empfangbar ist, dann muß man sich über eine kommende Katastrophe keine großen Gedanken machen.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

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(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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TipFox
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Beitrag6/15, Verfasst am: 19.06.2011, 00:47   

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Also ich beobachte die "Verarmung" der Mittelwelle schon eine ganze Weile - aber ich muss sagen, _bisher_ mangelt es zumindest in den Nachtstunden nicht an Stationen. Die deutschsprachigen werden halt weniger ...

Nun ja - ich denke wir müssen einfach akzeptieren, dass die Mehrheit kein Interesse an dieser Art Rundfunk mehr hat, insofern kann man die Schuld nicht einseitig auf die Politik schieben, wenn man überhaupt von "Schuld" sprechen kann. Techniken kommen und gehen ... Niemand kann es sich leisten, ein Programm für "Niemand" zu produzieren. Nachdem auch DRM kläglich scheitert, weil man es dilettantisch eingeführt hat, ist das Ende wohl kaum aufzuhalten.

Da man bei der Einführung des digitalen UKW-Radios ebenso dilettantisch vorgeht, sage ich vorraus, dass auch dieser Rundfunkbereich aussterben wird. Niemand kauft sich ein teures Digitalradio, nur um damit das Selbe wie vorher zu hören. Ohne die Notwendigkeit von Autoradios wäre es vermutlich schon heute zu Ende mit dem "Radio". In dem Augenblick, in dem es für Verkehrsinfos Alternativen gibt, ist es vorbei!

@Hajo:

Was das Retro-Radio angeht: am Ausgang des IC's ist noch genügend HF vorhanden. Wenn man dort einen Draht anlötet und das Ende mit 3...5 Windungen um die Ferritantenne wickelt, erhöht sich die Empfindlichkeit gewaltig - halt eine Rückkopplung Wink
Mit der Position auf der Ferritantenne muss man etwas probieren, aber dann geht es wirklich gut.
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Gruß TipFox

Zuletzt bearbeitet von TipFox am 18.08.2022, 18:28, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Beitrag7/15, Verfasst am: 19.06.2011, 12:54   

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Es ist natürlich richtig, daß es hierzulanden wirklich kaum noch Interesse an der klassischen Mittelwelle seitens der Hörerschaft gibt; wie das in anderen europäischen Ländern aussieht weiß ich nicht.

Aus meiner Sicht begann der gezielte "Totschlag" des Hörfunks aber schon wesentlich früher als die Versuche mit diversen digitalen Formaten und zwar sehe ich den Fernsehfunk als hauptsächlichen Totengrüber. Das mag falsch sein, doch ich empfinde es nunmal so und es ist für mich auch eines der ungelösten Rätsel dieser Welt, daß sich immer mehr Menschen von den vollkommen schwachsinnigen Sendeinhalten angezogen fühlen.

natürlich ist das Medium Fernsehrundfunk aus unserer Zeit nicht mehr wegzudenken! Es ist ja auch grundsätzlich eine gute und sinnvolle Informationsquelle, wenigstens dann wenn man von der Seriosität der Berichterstattung ausgehen darf was aber auch nicht zwingend vorausgesetzt werden kann! Insofern kann man mit vermeintlich oder tatsächlich echten Bildern und entsprechend "angepaßten WortBeiträgen" die Zuschauer weitaus perfekter manipulieren als es der Hörfunk alleine könnte. Beweise dafür daß das praktiziert wird gibt es weltweit ja reichlich. Von diesem Sichtwinkel aus scheint es mir schon politisch gewollt, daß der Hörfunk systematisch niedergemacht wird. Aber es gibt auch einen anderen Aspekt: Eine Fernsehsendung ist weitaus teurer zu produzieren als eine Hörfunksendung und damit schrumpft der Kreis jener privaten Gruppierungen die sich den Luxus eines eigenen, unabhängigen Lokalsenders, Bürgerfunk oder wie auch immer genannt leisten können; es kommt zu einer zunehmenden Monopolisierung auf dem Gebiet der Informationsweitergabe.

Musikgedudel zu verbreiten ist ja nicht das vordergründige Anliegen eines solch mächtigen Mediums sondern nur Mittel zum Zweck. Das schwindende Interesse an der Mittelwelle iegt natürlich nur zum Teil auch darin begründet, daß es keine populären Angebote dort gibt - einer der HauptGründe dürfte aber nach meinem Empfinden sein, daß es seit Jahrzehnten keine ordentlichen EmpfangsGeräte mehr gibt! Es drängt sich der Schluß auf, daß die Entwicklung der AM-Empfänger systematisch rückwärts gelaufen ist. Heutiges Gerät kann mit dem was vor einem halben Jahrhundert als guter Mittelsuper über den Tisch ging nicht mal ansatzweise mithalten; für den FM-Bereich ist freilich gegenteiliges festzustellen. Klassische Autoradios schneiden hierbei nicht ganz so schlecht ab.

Die "EndLösung" für den AM-Rundfunk kann ich mir allerdings auch nur auf Basis einer internationalen sprich mitteleuropäischen GemeinschaftsLösung vorstellen. Allerdings läuft ddie Zeit gegen eine solche Lösung; sie müßte also ziemlich rasch kommen. Am Geld kann es überhauprt nicht scheitern denn das ist zu Hauf vorhanden. schließlich reicht es locker um in der Welt als Kriegspartei zu agieren, anderen Schwachsinn mit rein nationaler Wirkung mal gänzlich ausgeklammert. Sollte die EU doch mal was sinnvolles beschließen anstatt einen "Krieg" gegen Glühbirnen zu fechten, doch dazu benötigte man Fachleute und keine beschränkten Politokraten die nichts anderes als Erfüllungsgehilfen ganz bestimmter Interessenvertreter sind. Gebühren bräuchten dafür auch nicht erhoben werden, es geht ja bekanntermaßen bei der DW auch und das seit Jahrzehnten! Jedenfalls wünschte ich mir, daß die Stimme vom Raderberggürtel nicht verstummen möge. Klar, das ist KW doch eine zusätzliche Aufschaltung auf einen MW-Sender stellt ja nun wirklich kein Problem dar.

Auf Langwelle 183 kHz sendet seit 1955 der älteste private Rundfunksender in Deutschland, Europe 1, mit einer Leistung von 2.000 kW aus Felsberg-Berus nach Frankreich. Die Existenz dieser Station resultiert aus dem besonderen Statut des Saarlands. Warum soll etwas vergleichbares nicht auch auf MW für "ganz Europa" möglich sein? Wenn der Inhalt stimmt, die Bandbreite stimmt und die zugeteilte Frequenz auf Basis internationaler Verträge auch wirklich entsprechende Priorität genießt, dann werde nauch die Hörer da sein. Man kann das seitens der Industrie sogar mit einer aus alten Zeiten bekannten "grünen Taste" dem Hörer einfach nahebringen ohne ihn dabei oder damit zu bevormunden. Das wäre eine wirkliche sichere Informationsquelle, keine Dudelwelle, wobei es freilich völlig ohne Musik auch nicht geht. So wie früher 904 oder DSS kann ohne weiteres der Sendebetrieb auf feste Präsenzzeiten beschränkt werden, dazwischen Pausenzeichen mit Stationsansagen welche mit verringerter Sendeleistung abgestrahlt werden. Damit sind nationale Gepflogenheiten gut anpassbar. Die Personalkosten - der Hauptkostenfaktor - lassen sich auf diese Weise gut optimieren.

Also technisch wie ökonomisch gibt es aus meiner Sicht nichts, was gegen die erfolgreiche Einführung einer so bzw. so ähnlich gearteten "Europawelle-AM" spricht. Nichtmal wenn der Digitale Rundfunk wie auch immer zwangseingeführt wird, müßten digitale Empfänger darauf verzichten weil es kein Problem ist, einen entsprechenden separaten AM-Empfangsteil zu integrieren. Der nicht kompensierbare Vorteil einer MittelwellenLösung besteht eben darin, daß europaweit vermutlich Milliarden von Rundfunkempfängern existieren, die mit diesem Frequenzbereich ausgerüstet sind und, daß es eben ganz einfach ist, sich einen Empfänger für dieses Band aus einem alten KüchenGerät zusammenzurödeln. Sowas sollte eigentlich Unterrichtsstoff sein!

Zitat:
Ohne die Notwendigkeit von Autoradios wäre es vermutlich schon heute zu Ende mit dem "Radio". In dem Augenblick, in dem es für Verkehrsinfos Alternativen gibt, ist es vorbei!

Lieber Jürgen, Deiner Aussage stimme ich voll zu, wenngleich ich das nicht gutheißen mag.

Es ist für mich nicht vorstellbar, einen Radioersatz in Form des Navis - als Beispiel - zu akzeptieren. Das ist eine praktikable Lösung bzgl. Verkehrsinformationen. Allerdings besteht aus meiner Sicht hier eine höhere Gefahr, der dann auf einen einzigen Punkt konzentrierten InformationsFälle zu erliegen. Das Navi mit seiner Sprachfunktion sollte räumlich getrennt agieren, so daß man die Quelle klar orten kann ohne nachzudenken. Das Radio dagegen kann im Hintergrund weiterlaufen, Programmunterbrechungen wegen Verkehrsdurchsagen sind so auch einfach wahrnehmbar - so man das möchte!
Klar, es wird so kommen daß es für alles was "Krach machen kann" nur noch ein multifunktionales Gerät geben wird doch diese Zukunft sehe ich noch lange nicht gekommen. Und brächte ein übergeschnappter Konzern sowas morgen auf den Markt, dann muß eine Käufer aber schon arg mit dem Klammerbeutel gepudert sein um den Käse zu kaufen denn erstens wäre es kein Schnäppchen und zweitens würde das Teil sicherlich nur in wenigen Bundesländern funktionieren und außerhalb der Grenzen von D wohl völlig nutzlos sein Laughing
Insofern hast Du schon recht, daß es zum Großteil an der stümperhaften Ideenumsetzung scheitert wenn hierzulanden etwas Neues kreiert werden soll. Doch nach meiner Meinung ist hier ausschließlich die Politik an diversen MissErfolgen schuld denn ich vertrete die Auffassung, daß ein so elementares Medium wie der Rundfunk einzig der Obhut des Staates unterstellt sein muß um zu funktionieren. Es wird doch wohl genug einseitige Lobbypolitik gemacht und daran hängen auch immer MilliardenBeträge. Etwas neues einzuführen ist nicht an sich verwerflich - verwerflich ist es aber, wenn das seit fast einem Jahrhundert funktionierende System zu Grabe getragen wird bevor das hochgelobte Neue auch nur die Spur eines Beweises für dessen angebliche Vorteile bei erwiesener Praxistauglichkeit erbringen konnte. Das ist ja genauso als hätte man 1950 alle AM-Sender in D abgeschaltet, nur weil es da die ersten UKW-Gehversuche gab. Klar, das Militär nutze die UKW schon lange vorher doch als Rundfunkband war sie erstmal neu und bedeutete auch noch sehr viel zu erkunden. Auch Inhalte fehlten Anfangs nahezu völlig bzw. wurden sie lediglich als AlternativempfangsMöglichkeit zu bestehenden Mittelwellensendungen angeboten. Diese direkte VergleichsMöglichkeit gab sicher den Ausschlag, daß die "Neue Welle" breiteste Akzeptanz erfahren hat. Es hatte aber Jahrzehnte gedauert, ehe der UKW-Rundfunk die MW ins Abseits gedrängt hat. Und genauso wie sich 1950 kein bei klarem Verstand befindlicher Käufer einen reinen FM-Empfänger hätte aufnötigen lassen, wird das 60 Jahre später mit einem reinen Digitalkasten prinzipiell ebensowenig gelingen. Einfach weil niemand sowas wirklich braucht und weil sich denkfähige Menschen nicht freiwillig vergewaltigen lassen! Es ist vorstellbar, daß sich Hörfunk hierzulanden nur noch auf einige private Regionalsender und ansonsten auf die reinen Bedürfnisse der autofahrenden Menschheit beschränken wird, sich also quasi selbst abschafft; Inhalte die es nicht gibt kann man nicht senden, deswegen mein Pro zur "Europawelle-AM" Smile

Man wird ja mal ein bisschen träumen dürfen...
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TipFox
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Beitrag8/15, Verfasst am: 19.06.2011, 15:50   

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Hallo Michael,

stelle Dir vor, es hätte bei Einführung von UKW schon ein Internet gegeben - glaubst Du, dass dann heute auch nur noch ein MW-Sender arbeiten würde?

Der "Fernempfang" war das einzige Argument für den Erhalt der AM-Bereiche - heute alles nicht mehr erforderlich. Es gibt sogar "Funkamateure", die "QSOs" über das Internet führen - und halt Dich fest: da werden sogar Störungen und Fading simuliert, man fasst es nicht!

Verloren gehen werden uns die AM-Sender in naher Zukunft trotzdem nicht völlig - es gibt noch genügend Größenwahnsinnige Regenten, die damit ihre "Weltanschauung" verbreiten - und die wollen das nicht über das "böse Internet" tun ...

Aber jeder Sender, der sich selber tragen muss, wird in aller nächster Zukunft abschalten (müssen), dazu muss man kein Betriebswirt sein.

Was die Digitalisierung des (SAT)Fernsehens angeht, so ist doch völlig klar, worauf das hinausläuft: Bezahlfernsehen bzw. "Pay-per-view", aber das merkt die Masse erst, wenn der Decoder schwarz bleibt Wink

Zum Glück gibt es da z.Zt. noch einen kräftigen "Widersacher" - die Kabelnetzbetreiber. Denen geht jetzt schon die "Muffe", dass ihre Kunden merken könnten, dass DVB-T in vielen Gegenden gar nicht eine so schlechte Alternative ist ... also ich empfange damit 24 Programme.
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Gruß TipFox

Zuletzt bearbeitet von TipFox am 13.11.2013, 19:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag9/15, Verfasst am: 19.06.2011, 20:51   

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Zitat:
stelle Dir vor, es hätte bei Einführung von UKW schon ein Internet gegeben - glaubst Du, dass dann heute auch nur noch ein MW-Sender arbeiten würde?

Einverstanden, wenn man die Akzeptanz bzw. Verbreitung der Internetnutzung im heutigen Maßstab auf das Zeitfenster um 1950 überträgt hätte sich aller Wahrscheinlichkeit nach der gesamte Rundfunk längst selbst gekillt.
Achtung Ironie:
Nur die GEZ würde mit den verstärktem Mitarbeiterbestand durch die Lande ziehen und für den Besitz von rundfunktechnischem Gerät eine nach oben offene Luxussteuer mit Brachialgewalt einzutreiben versuchen.

Ich will es mal anders sagen, die Sendeanstalten sind doch selbst daran Schuld, daß sie keine Akzeptanz auf dem normalen Verbreitungsweg mehr finden. Es hat sie ja niemand dazu gezwungen, ihre Inhalte per Internet zu verbreiten - also wollen sie doch letztlich nichts anderes als missionieren und zugleich haben sie sich damit eine neue Einnahmequelle erschlossen indem auf Computer eine Zwangsgebühr erhoben wird. Egal ob man die angeblich vorhandenen Inhalte technisch überhaupt nutzen kann! Als selbständiger hat man zum Glück die Möglichkeit sich gegen solche und andere räuberische Methoden erfolgreich zur Wehr zu setzen. große Unternehmen haben da die A-Karte.

Zitat:
Es gibt sogar "Funkamateure", die "QSOs" über das Internet führen - und halt Dich fest: da werden sogar Störungen und Fading simuliert, man fasst es nicht!

Was das für "Funkamateure" sind, welche den von Dir beschriebenen Affenzirkus veranstalten, will ich jetzt nicht weiter erörtern; nur soviel: Solche Perlen hätten in der DDR im Höchstfall ab und an in einer unserer Klubstationen Kaffee ausschenken dürfen; von einer Einzelgenehmigung garnicht zu reden Mr. Green Heute geht das eben anders - man muß nur ein paar Scheine hinblättern und gut. Bei uns hatte das im Monat 1 ganze Mark gekostet! Klar, Einzelgenehmigung war schon etwas teurer, die Technik mußte von der Post geprüft und abgenommen werden - das kostete auch ein paar Märker. Verglichen mit heute aber wirklich lächerliche Beträge die aus der (heutigen) Portokasse locker zu begleichen gewesen wären. Es muß aber auch gesagt werden, daß es keinen durchsetzbaren Rechtsanspruch auf Erteilung einer Einzellizenz gegeben hat. Neben dem Nachweis der fachlichen Fähigkeiten, der durch den nahezu vollständigen Selbstbau der Sende-Empfangsanlage einschließlich umfassender Dokumentation zu erbringen war, hat man auch die persönliche Integrität hinterfragt. Parteimitglied als Voraussetzung ist Quatsch - aber ganz sicher schlug das nicht nachteilig zu Buche Smile Es wurde sehr darauf geachtet, daß ein sauberer Betriebsdienst von der hohen Qualifikation der Funkamateure im Sozialismus -
Achtung Ironie:
wo sonst auch
- weltweit für Anerkennung sorgte. natürlich kann man das auch einseitig als ideologischen Knüppel ansehen! Meine Meinung dazu ist aber eine andere. Disziplin und Akuratesse haben noch keinem Menschen geschadet und wenn man einen akribischen Betriebsdienst führt, dann tut man das doch zuallererst um sein eigenes Ansehen zu stärken. Vielleicht bin ich da etwas nahe an Preussischen Traditionen, mag sein, aber damals, zu DM-Zeiten, fand ich das weder belastend noch in irgendeiner Form als überholt oder gar antiquiert. Mit der Rufzeichenumstellung auf Y hatte für mich allerdings der Amateurfunk in der DDR aufgehört zu existieren. Das war eine durch nichts zu rechtfertigende politische Einmischung des Staates in die Interessen der Funkamateure und stellte zuallererst einen Identitätsverlust dar. Es sind damals viele Amateure ausgetreten, auch wirklich namhafte OMs, denen das ebenso voll gegen den Strich ging. Repressalien hatte deswegen niemand hinnehmen en.
Ich habe das so ausführlich abgehandelt um einmal mehr zu verdeutlichen, daß unser Hobby auch immer einen politischen Aspekt hat. Es beschränkte sich eben nicht nur auf die Störsender diesseits der Elbe, die mehr als dreihundert Sendestationen welche von Westdeutschland aus die DDR-Bevölkerung
Achtung Ironie:
völlig uneigennützig aufzuklären versuchten
waren ja vorher schon da. daß man eine solche Art von ideologischer Diversion tatenlos hinnehmen werde, durfte doch wohl kein ernsthafter Mensch geglaubt haben. Die Gegenmaßnahmen waren auch nicht die feinsten - eben Notwehr - die Leidtragenden davon waren einzig die Rundfunkteilnehmer. Wessen Rolle in diesen jahrelangen Grabenkämpfen die beschissenere war,müssen wir nicht diskutieren. Wir sollten aber alles dafür tun, daß alle diese Sachen nicht dem Vergessen anheimfallen, der Rundfunk hat sehr viel für die Entwicklung der ganzen Menschheit getan, auch dem Amateurfunk verdankt die Menschheit so manche positive Entwicklung und nicht zuletzt verdanken nicht wenige Menschen dem Wirken von Funkamateuren ihr Leben!

Zitat:
Aber jeder Sender, der sich selber tragen muss, wird in aller nächster Zukunft abschalten (müssen), dazu muss man kein Betriebswirt sein.

Stimmt, das wird so kommen, deswegen kann m.E. nur eine länderübergreifende "Europawelle" die aus Steuermitteln bzw. EU-Mitteln (was prinzipiell das Gleiche ist) finanziert wird für den dauerhaften Erhalt eines wie auch immer gestalteten AM-Hörfunk aufkommen. Nationale Alleingänge bringen da garnichts.

Deine Ansicht über den AM-Rundfunk als politische Waffe im Sinne einer Ideologieverbreitung teile ich, auf Europa bezogen, so nicht; glaube eher daß diese Zeit abgelaufen ist. Auch für den Agentenfunk ist die Bedeutung von AM-Rundfunk wohl eher verschwindend gering. Die Zeiten von "über ganz Spanien wolkenloser Himmel" werden nicht wiederkommen, nicht in Europa. In Afrika mag das anders sein - dort wird der konventionelle Hörfunk vermutlich noch längere Zeit auf AM arbeiten.

Der Fernsehrundfunk stellt wohl den oder die Satelliten in den kommenden Monaten auf digitale Aussendung um. Eine derartige Information war vor ein paar Wochen in der Tagespresse zu lesen. Naja, dann muß er das tun - ich werde mal schauen, ob der Sender Görlitz noch auf K7v im Band III zu empfangen ist. Wenn nicht dann nicht. Die Glotze hat für mich eigentlich nur Bedeutung als EndGerät am Videorecorder Smile
Man kann wohl vorhandene Sat-Empfangsanlagen umristen - die Frage ist nur ob sich das auch in irgendeiner Beziehung lohnt. für mich selbst kann ich das strikt verneinen - nicht so für meine Frauen. Die machen mir garantiert die Hölle heiss wenn sie ihren Herrn Jauch und was weiß ich noch so nicht mehr sehen können. Da werde ich also kuschen - der häusliche Friede hat Priorität zumal man mich bei solchen Supersendungen wenigstens absolut in Ruhe läßt Mr. Green Ganz ehrlich, ich finde es nicht verwerflich wenn man "ab und an ein paar Groschen in den Schlitz stopft" um dann aber wirklich das zu sehen was man zu sehen wünscht! Im Kino kostet es ja auch Eintritt - warum soll es im Latschenkino anders sein? Das ist bedeutend ehrlicher als jede Art von Gebührenabpressung für irgendwelchen zweifelhaften Käse den ich gar nicht hören und sehen will. Ob es dann so sein wird wie ich es mir erhoffe...

Kabelfernsehen hätte ich gerne! Nicht zum gucken sondern für "schnelles Internet". Das wird es zu meinen Lebzeiten hier leider nicht geben; weder drahtgebunden noch via UMTS. Soviel ist sicher.



Tja, was so ein kleines Bastelprojekt doch für "weltbewegende politische Verwicklungen" am Schlepptau hängen hat Smile Es geht um Rundfunk und Rundfunk war und ist zu allen Zeiten hauptsächlich ein politisches Instrument der jeweiligen Herrschenden. Das sollte nie aus dem Blickfeld geraten. Auch eine "Europawelle-AM", so es sie denn gäbe, wäre ein politisches Instrument. In diesem Falle ein solches, das dem Europäischen Parlament unterstehen müßte um seine Aufgaben erfüllen zu können. Europa, die Welt, braucht das AM-Radio denn anders als das hochgepushte Internet kann ein Radiosender nicht so einfach unbemerkt von Kriminellen manipuliert werden um seine Teilnehmer zu Beträgen.
Neue Techniken lassen sich nicht aufhalten - sofern sie dem "Kunden" auch einen Nutzen bieten. Der Drahtfunk wurde ja auch vor Jahrzehnten eingestellt weil er zum Schluß hin kaum noch Teilnehmer hatte. Das "Radio" war einfach besser geworden, das Sendernetz zunehmend verdichtet so daß auch entlegene Gebirgsregionen in höherer Qualität versorgt werden konnten. Radio sehe ich als einen Teil unverzichtbarer Kultur und Kulturgeschichte, gleichbedeutend mit Theater und Konzert, vom Gebrauchswert deutlich über dem Fernsehen angesiedelt und mithin unabkömmlich. "Die größten Hits" kann man sich aber wirklich schenken - das ist schade um den Strom denn dafür braucht es kein Radio mehr.
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Beitrag10/15, Verfasst am: 19.06.2011, 22:18   

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Hallo Michael,

Europa meinte ich auch weniger - eher etwas östlicher Wink

Bei mir geht das ganz einfach, ich kann ein Spektrum von 20khz bis 30MHz abfragen - dann suche ich im Bereich über 2 MHz nach den stärksten Signalen - und was habe ich dann? China, jedes Mal Wink

Was mit den Funkamateuren passieren wird, kannst Du bereits heute im CB-Funkbereich feststellen: absolut tot ....

Das bedaure ich - schließlich bin ich seit 1978 SWL - aber das nützt leider nix, heute wird gesimst oder gechattet. Auch eine selbst gebaute Kilowatt-Sendestation beeindruckt heute kein Kid mehr - weil jedes Handy mehr kann. So scheint es zumindest Wink

Vielleicht sind wir aber auch nur im "früher war alles besser - Alter" angekommen ? Smile
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Gruß TipFox

Zuletzt bearbeitet von TipFox am 18.08.2022, 18:36, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag11/15, Verfasst am: 19.06.2011, 23:41   

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Zitat:
Vielleicht sind wir aber auch nur im "früher war alles besser - Alter" angekommen ? Smile


Lieber Jürgen, das will ich garnichtmal als so abwegig ansehen!

Ich glaube, daß es letztendes einer gehörigen Portion von Selbsterlebtem bedarf um so eine Ansage machen zu können. Als nostalgische Verklärung will ich das aber nicht bewerten - es ist eben so, daß man das vergehende oder gar schon vergangene Gute mit entsprechend schönen und guten Erfahrungen verknüpft. Freilich auch mit den weniger angenehmen doch komischerweise zwingt uns ein Naturgesetz dazu, Negativerlebnisse unterschwellig auszublenden.

Dem gegenüber steht das was man (ich) nicht kennt, noch nicht, und / oder meint nicht zu brauchen wie z.B. ein Handy. Damit soll man ja auch Radio hören können - zumindestens behaupten das einige Leute von denen ich widerrum behaupte, daß sie nicht wissen von was sie reden weil sie Radio selbst nie erleben durften.

Es ist einfach zu komplex - der Europäische Rat vergattert seine Mitgliedsstaaten den analogen Rundfunk bis Anfang 2012 abzuschalten und alle alle nicken brav mit dem Kopf anstatt diesen bekloppten Eurokraten "ein paar aufs Maul zu hauen". Schlimmer noch, man bezahlt diese Strolche gut und reichlich indem man das Volk weiter ausquetscht wie eine reife Zitrone.

Es ist nur scheinbar ein Atagonismus: früher war alles besser - aber keiner will das früher wiederhaben!

Die sonderbare, als gegensätzlich empfundene Aussage konnte ich als junger Mensch oft feststellen aber nie nachvollziehen, geschweige denn verinnerlichen. Das liegt aber nur daran, daß man diese Feststellung auf ein einzelnes Ereignis / Gegenstand etc. bezieht. Wenn man aber die Gesamtheit aller Lebensumstände im Zeitfenster "früher" saldiert ergibt sich darin eine Logik: Positive Aspekte werden laut aufgezählt; negative Aspekte dagegen "unterschlagen", man muß sie gezielt abfragen. Die simple Logik lautet: Lachen ist gesünder als weinen! Deswegen unterdrücken wir unbewußt alles das was uns in irgendeiner Form in der Lebensfreude beschneiden könnte. Diese Unterdrückungsautomatik versagt unter bestimmten Umständen - dann zeigt sich das Krankheitsbild der Depression, welches sehr unterschiedlich ausgebildet sein kann.

Ich kann nur für mich sprechen: Gesimmst habe ich im Leben noch nie und habe das auch nicht vor. Ebensowenig werde ich jemals twittern oder facebooken. Es genügt mir völlig gesehen zu haben, wie sich dort einige Menschen restlos zum Löffel machen, so erbärmlich daß es mir schon peinlich ist das gesehen zu haben!
wäre ich Personalchef, dann müßte ich solchen Schwachsinn regelmäßig ansehen. würden die Menschen welche sich selbst so ihrer würde berauben ein einziges Mal nach einer Antwort auf die Frage "Wem nutzt es?" suchen, wäre das ihrer späteren Laufbahn ganz sicher nicht abträglich.
Mir genügt schon das, was unter Mißbrauch meines Namens im WWW abrufbar ist und was ganz sicher nicht von mir publiziert oder beauftragt wurde. Darüber rege ich mich nicht mehr auf, dagegen zu Felde ziehe ich wegen Sinnlosigkeit aber auch nicht mehr. Mit der Zeit habe ich gelernt auf solche Attacken einfach nicht zu reagieren. Ja, früher war alles besser - da gab es sowas nicht! Da hatte man wenigstens noch reale "Gegner" die man wegen Verleumdung vor den Kadi zerren konnte. Und das Resultat? Aufregung, Ärger, vllt. im ersten Augenblick ein bisschen Genugtuung aber im Saldo ist dennoch immer etwas Dreck kleben geblieben denn die drei Zeilen des Dementi werden kaum zur Kenntnis genommen und wenn doch, naja, wer weiß, irgendwas wird schon dran gewesen sein Laughing
Was ist nun wirklich besser?

Ich möchte noch klarstellen, daß Vergessen als geriatrische Ausfallerscheinung nicht mit dem scheinbaren Vergessen als biologische Schutzfunktion des gesunden Organismus zu verwechseln ist!
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Beitrag12/15, Verfasst am: 20.06.2011, 01:06   

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Zitat:
Wenn in einer Millionenmetropole wie Istanbul kein einziger AM-Sender empfangbar ist, dann muß man sich über eine kommende Katastrophe keine großen Gedanken machen.


Vielen Dank aber auch ! Smile

Die Millionenmetropole Istanbul hat geschützte 15 Mio Einwohner - also annähernd soviel wie die ganze DDR.
Sie gehört zu den drei erdbebengefährdetsten Städten der Welt (+ Tokyo und San Francisco). Das letzte große war 1999 mit 17000 Toten. Das nächste wird kommen, das ist sicher. Erwartet wird jederzeit ein Beben von der Stärke 7 oder mehr. Gerechnet wird mit Toten im 6-stelligen Bereich.
Ich beruhige mich etwas mit dem Wissen, daß die Deutsche Schule gerade sehr aufwändig "erdbebenertüchtigt" wurde und das Generalkonsulat auch schon über 100 Jahre steht ...
Beunruhigend aber sind unsere Kommunikationswege im Fall der Fälle: Kabelgebundene Computernetze. Die fallen mit Sicherheit aus. Mit unseren HandfunkGeräten und Handys werden wir nach Pländerern und umherirrenden Hunden werfen können. Vor zwei Jahrzehnten hatten die Auslandsvertretungen noch KW-Sende-und Empfangsanlagen. Wir haben sie verschrottet.
Falls der Generator anspringt, werden wir wenigstens über die TV-Sat-Anlage schauen können, wie ARD und ZDF berichten.
Ach ja: Sat-Telefon ist auch vorhanden, monatlicher Funktionstest immer erfolreich.
Aber was wird sein, wenn tausend oder mehr dieser Dinger gleichzeitig den Funk(um)weg über das All suchen ???

Istanbul lebt mit der Angst vor dem Beben

Ne denn: Gute Nacht !
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Beitrag13/15, Verfasst am: 20.06.2011, 03:06   

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Zitat:
Vor zwei Jahrzehnten hatten die Auslandsvertretungen noch KW-Sende-und Empfangsanlagen. Wir haben sie verschrottet.


Das sollte reichen, um jene die das damal angewiesen haben nach Fukushima zu deportieren. Und die Eurokratenclique gleich hinterher. Da können sie sich beim Wasserschöpfen abwechseln.

Aber ganz im Ernst, früher war wirklich alles besser - das ist erneut ein Beweis dafür!

Natürlich kann eine KW-Station kein Erdbeben aufhalten und ein Mittelwellensender wird auch keinen Tornado verhindern können. Aber um großflächig die Menschen zu warnen und entsprechende Instruktionen zu geben, gibt es nunmal kein verlässlicheres Medium. Die Abschaltung eines solchen Dienstes kommt einer vorsätzlichen Körperverletzung oder auch vorsätzlichem Totschlag gleich.

Wie ich schon schrieb: für genügend Profit geht man auch ohne Skrupel über Leichen! Das ist Politik - keine unvermeidbare "höhere Gewalt"!
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Beitrag14/15, Verfasst am: 23.06.2011, 10:04   

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Zitat:
... werde mal schauen, ob der Sender Görlitz noch auf K7v im Band III zu empfangen ist.


Und ich schaute Smile

Habe dazu mal auf die schnelle den kleinen Casio-Scanner an ein Netzteil gesteckt und eingeschaltet. Handbetrieb mit der ausgezogenen Teleskopantenne - also alles nur nichts optimales.

Zuerst der Test im Band III: Der Scanner rastete bei K6/7 ein und brachte mir ein verrauschtes Bild, ohne Ton, aber mit deutlich lesbarem Text. Augenscheinlich also der Görlitzer Sender da ich den Dipol in der Vertikalen halten mußte um das Bild nicht zu verlieren. Ob der Parallesender in Polen, der seit alten Zeiten auf K6 H zu empfangen war noch arbeitet, konnte ich mit dem kleinen Gerätchen und ungünstigem Standort nicht ausmachen.

Die Umschaltung auf UHF brachte zwei Treffer: Im Band IV auf K29 meldet sich TVP1 und auf K33 TVP2. Beide in zufriedenstellender Qualität empfangbar. Gestern abend konnte ich auch noch im Band V einen Sender feststellen aber nicht identifizieren.

Die Kanalangaben sind nur als Richtwert zu sehen da der Handscanner keine exakte SKala besitzt. Lediglich im Band III ist es etwas übersichtlicher. Band I ist offenbar völlig tot, war hier in Ostsachsen aber nach meiner Erinnerung sowieso noch nie belegt.

Den Empfang im Band III konnte ich gestern abend verzeichnen - ein soeben am Vormittag gestarteter Versuch erbrachte nichts - nichtmal einen Träger. Da aber kein gesunder Mensch tagsüber in die Glotze glotzt, ist es auch nur logisch den Betrieb in dieser Zeit auszusetzen - kostet halt alles auch Strom!

Fotos habe ich versucht - sind aber nur eher berauschend im wortwörtlichen Sinne Smile
Die Kamera hat mit dem Scannerdisplay ein Problem. Na gut, das solls erstmal gewesen sein.

Also ist noch nicht alles am Boden zerstört und ich will es nun genauer wissen und werde mal einen kleinen tragbaren TV mit Batterien vollstopfen. Mal sehen was sich dann im Freiland für Erfolge einstellen Wink
Bedeutung hat es sowieso nicht, ist halt nur Spaß. Der Sender Görlitz-TV arbeitet ja nur zu Präsenzzeiten als Regionalnachrichtenkanal. Dazwischen gibt es automatisierte Werbeeinblendungen regionaler Unternehmen. Inwieweit man eine Sendepause pflegt weiß ich jetzt nicht - werde mal anfragen; es soll ja Leute geben, die sogar Testbilder sammeln Smile

Hier mal ein paar "Bilder" des Versuches:


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Beitrag15/15, Verfasst am: 29.06.2016, 13:55   

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Liebe Bastelfreunde,

nach der Abschaltung vieler starker MW-Stationen benötigt das Retro-Radio dringend ein "Upgrade". Es sind am Abend immer noch viele Stationen empfangbar, aber nur mit sehr "mickriger" Lautstärke.

Ich habe mich daher entschlossen, dem Radio eine 2-stufige NF zu spendieren. Gleichzeitig wird auf das "S-Meter" verzichtet und das Instrument nur noch als Batterieanzeige verwendet.

Zunächst die neue Schaltung von Empfangsteil und Batterieanzeige:





Der Lautstärkeregler wird geringfügig anders beschaltet, ein neuer Kondensator eingefügt (220n) und C3 verGrößert auf 1µF. Das Instrument bekommt einen neuen Vorwiderstand von 680 Ohm, direkt an den geschalteten Plus.

Hier nun die neue NF-Stufe:






Wie man sieht, wurde die Endstufe brutal vereinfacht. Die ursprüngliche "Stabilisierung" erwies sich bei 1,5V als praktisch wirkungslos und wurde überbrückt (daher auch kein S-Meter mehr).

In der Praxis ist es am günstigsten, wenn man zunächst die vorhandene NF-Stufe anpasst. Das ist in der neuen Schaltung Q2. Die 2. Stufe um Q1 muss dann eingeschleift werden und das geht dann am Besten am Lautstärkeregler.

Ich habe das bei mir als "Drahtigel" frei verdrahtet aufgebaut und es funktioniert hervorragend ...

Nun kann ich sogar jetzt am Tag wieder 2 Stationen hören (F & NL) Wink
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Gruß TipFox
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