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SRR MTG 7E84 - umfangreiche Grundinstandsetzung
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MGW51
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Beitrag1/4, Verfasst am: 19.09.2012, 22:17   

Betreff:   SRR MTG 7E84 - umfangreiche Grundinstandsetzung
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Die Typenbezeichnung suggeriert unwillkürlich einen Rundfunkempfänger und das ist so falsch nun auch wieder nicht! Genauer gesagt, stecken im 7 E 84 ein Chassis vom Typ 7 E 81 und obendrüber ein Chassis des einzigen Rochlitzer Magnettongerätes, welchem man keine anderweitige Bezeichnung zukommen ließ - es lohnte wohl nicht, was angesichts der geringen Stückzahlen auch einleuchtet.

Das Rochlitzer MTG als solches stellt eine Nachentwicklung des aus dem BG 190 in Staßfurt abgeleiteten MTG 19 dar. Wie bekannt, ist letztgenanntes mit einem abgewinkelten Chassis - ähnlich dem BG 19 - ausgestattet. Diese Bauform ist zwar ergonomisch aber in Fällen wo der Einbauort oberhalb eines Rundfunkempfängers Erfolgen soll / muß, stellt es für die Gehäusegestaltung eine sehr hohe Hürde dar.
Aus diesem Grunde hat man in Rochlitz das Chassis als gerade Platte konzipiert und in gleichem Zuge wurden auch einige Schwachpunkte des Staßfurter MTG angegangen.

Da ist an erster Stelle die Integration eines HF-Löschkopfes zu nennen. Nicht weniger bedeutend ist die konstruktive Lösung der Wickelkupplungen samt der Richtungsumsteuerung. Anders als bei den Staßfurter und später dann Thalheimer MTGs ist es beim Rochlitzer Gerät nicht notwendig, für den Rücklauf das Band anders einzulegen und irgendwelche Manipulationen an den Wickeltrieben vorzunehmen - es genügt einfach den Schalthebel auf Rücklauf zu schwenken und gut! natürlich darf man nicht vergessen, zuvor die Betriebsart mit dem Zentralschalter von Aufnahme auf Wiedergabe zu stellen! Die Klauenkupplungen der Triebe greifen absolut sicher und nehmen die betreffende Spule problemlos mit.

Eine weitere Besonderheit weist die Betriebsart Plattenspieler auf. Besonderheit ist freilich hier nur im Vergleich zu den Staßfurter / Thalheimer MTGs zutreffend! Der Rochlitzer Konstrukteur benutzt ebenso den Telefunkenarm aus den 30-ern, komplettierte diesen aber mit einem eigenen Netzschalter, der in der üblichen Weise - also mittels kurzem Rechtsschwenk - den Plattenantrieb einschaltet. Am Plattenende schaltet dann die von der Auslaufrille initiierte Schwenkbewegung den Antrieb mittels Anlaufst??el wieder stromlos.


Nun zu den weniger schönen Details.
Als Antriebsmotor dient ein fliehkraftgeregelter Phonomotor mit Schraubengetriebe, dessen rechtwinklig zur Rotorachse austreibendes Wellenende mittels aufgesteckter, per Schrauben fixierter Aluminiumdrehteile sowohl zwei Riemenscheiben als auch die gewaltige Tonrolle sowie am oberen Ende mit dem massiven 12'' Plattenteller komplettiert wird.

Dieser Motor, der ebenso kein Fabrikschild aufweist, ist vermutlich ebenso ein Rochlitzer Kindel, wie seinerzeit viele Firmen Motore dieser Bauart fertigten. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, daß es sich um einen Phonomotor aus Hartha handelt.
Der neuralgische Punkt ist hier das BasisGehäuse des Reglers. Es ist aus einer Art Zinkgu? gefertigt und damit ist klar, daß der Motor selbst so nie mehr funktionieren können wird!
Das Gehäuseteil beginnt bereits zu zerbröseln - somit kann man es nicht mehr auf der Rotorwelle des KurzSchlußl?ufers mit den Klemmschrauben fixieren. Es gibt nur eine Lösung: Ersatz durch einen intakten Regler bzw. ein entsprechendes Einzelteil. Alternativ bliebe noch Umbau auf einen anderen Motor dieser Bauweise. Das aber möchte ich unter allen Umständen vermeiden; wenn alle Stricke rei?en, muß ich so ein Teil in Einzelfertigung herstellen. Nichts ist unmöglich!
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
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Beitrag2/4, Verfasst am: 23.09.2012, 19:51   

Betreff: SRR MTG 7E84 - ein harter Brocken!
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Die Ausgangssituation soll durch zwei Bilder dargestellt werden:


Was mich im einzelnen wirklich erwartete, waren ein paar handfeste überraschungen. Doch zunächst ging es ersteinmal darum, die mechanischen Funktionen wieder so herzustellen, daß ein störungsfreier Betrieb überhaupt möglich wird. Diese Arbeit beginnt sinnvollerweise mit dem Motor.

Ein funktionierender Motor ist auch die Voraussetzung dafür, daß man die vermuteten Funktionen des Laufwerkes in der Praxis nachvollziehen und dasselbe entsprechend korrekt einstellen kann. Um das zu ermöglichen, hatte Ingo aus einer seiner Schatzkisten ein altes Zittauer Phonolaufwerk geangelt und mir zum Zwecke der Teilegewinnung überstellt. Mit etwas Improvisionswillen gelang es dann auch, diesem Motor die Gu?fassung des Reglers zu entnehmen und mit dem Anker des Rochlitzer Gerätes zu verheiraten. Auch die Federn der Fliehgewichte konnten nach einer 180? Wendung - welche wegen deren einseitig größeren Langlöchern erforderlich wurde - auf der Fassung verschraubt werden. Der anschließende Versuch eines Testlaufes war ernüchternd: Stromaufnahme = 0 !
Die Untersuchung brachte eine Unterbrechung in einer der vier Feldspulen ans Tageslicht wacky
Der Not gehorchend wurde das Feldpaket des Schlachtmotors gezogen und vermessen - es sollte problemlos passen und es ist auch elektrisch intakt. Allerdings, dieser einfache Leisniger Phonomotor besitzt nur zwei gegenüberliegende Feldspulen
und demzufolge auch einen gänzlich anderen, kleineren Anker.

Alleine vom bloßen betrachten der beiden Felder ist unschwer zu erkennen, daß der Rochlitzer Motor nicht nur ein größeres Drehmoment entwickelt, er garantiert darüberhinaus auch einen gleichmäßigeren Rundlauf - selbstverständlich stets in Verbindung mit dem aufgesetzten 12"Gu?teller! Hier noch mal eine ander Ansicht der beiden Feldpakete:


Doch was sollen allerlei Überlegungen, es muß erstmal irgendwie weitergehen: Versuch macht kluch!
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Beitrag3/4, Verfasst am: 08.04.2014, 16:20   

Betreff:
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Ein paar Meter hat der Motorkr?ppel schließlich geschafft, bis ihm die Puste ausging und ich das Spiel beendete. Bis hierher OHNE aufgesetzten Plattenteller, um die Funktionsweise der einzelnen Bauteile besser beurteilen zu können.
Anschließend den Teller aufgestecket und nochmal Strom auf das Triebwerk gegeben - mit einem Anschubser kam es dann auch im Leerlauf auf Touren, eingekuppelt machte es aber bald wieder schlapp. Zwar lief die Chose noch weiterhin, aber viel zu langsam! Das ist natürlich nicht verwunderlich, begrub aber erstmal meine Hoffnungen auf einen, wie auch immer gearteten Notbetrieb.

Der Versuch, eine Schallplattenüberspielung wenigstens im Ansatz vorzunehmen ging auch in die Hose. Mit hängen und w?rgen blieb die Drehzahl nach Aufsetzen des Abtasters zwar zu gering aber konstant - bei Zuschaltung des Bandantriebes ging dann der Notmotor in den Streik.


Soweit ist die Sache erst einmal gediehen, die Verdrahtung wurde weitgehend korrekt hergestellt und einige defekte Bauelemente erneuert. Das Neuwickeln der einen Feldspule stellt gleich eine mehrfache Herausforderung dar, indem diese Spule ersteinmal ausgebaut werden muß - ohne die anderen zu beschädigen! Nun ja, kommt Zeit und Mut - dann geht es ans Eingemachte Mr. Green
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Beitrag4/4, Verfasst am: 21.04.2014, 22:38   

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Hallo Michael,

auch wenn ich 0 Ahnung von dem Gerät habe, immer wieder schön Deine Ausführungen zu lesen.

Gruss Andre
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