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Kabel & Leitungen: Alu - Kupfer oder ALKU
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MGW51
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Beitrag1/7, Verfasst am: 24.06.2007, 14:16   

Betreff:   Kabel & Leitungen: Alu - Kupfer oder ALKU
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Getter schrieb wie folgt:
Bewickelt mit Aluminiumdraht (billiger als Cu oder aufgrund von Materialknappheit?),

Lieber Burkhard, eigentlich hast Du diese Frage schon selbst beantwotet! Ich werde trotzdem nochmal drauf eingehen, weil es manchem Leser vllt. nicht so klar ist.

Billiger als mit einer Kupferwicklung kann ein guter Trafo nicht sein. Es sind ja nicht die reinen Materialkosten des Drahtes, welche hier zu Buche schlagen. Hinzurechnen müssen wir ebenso die Transport- und Lagerkosten, die Kosten für Verpackung und Versand und die allgemeinen Herstellungskosten überhaupt und da geht es schon los mit dem Dynamoblech und dem für die Kernbleche nötigen Stanzwerkzeug welches eben mit steigender Kerngröße ggfs. auch eine größere, leistungsfähigere Stanzmaschine erfordert. Bei dadurch größerem Volumen eines Trafos wird ggfs. auch ein wesentlich größeres Gehäuse erforderlich, so. z. B. bei den "Konstanze" Modellen, magnetische Spannungskonstanthalter deren Trafos und Drosseln mit einer Kupferwicklung deutlich kleiner sein könnten.

Schon bei diesen wenigen Details - das kann man noch weitaus tiefer fortsetzen - wird klar, daß hier nicht ein paar eingesparte Groschen den Ausschlag geben können weil es die garnicht geben kann. Es geht einzig darum, daß Kupfer in der DDR ein streng limitierter Werkstoff war, selbst zu Zeiten Allendes. Und so rosig war eben die Freundschaft mit dem "großen Bruder" nun auch wieder nicht, als daß der uns hätte mit solcherlei Rohstoffen beschenkt. Im Gegenteil, und hier erinnere ich nur mal an die SDAG "Wismut" als ein Beispiel für "Wirtschaftshilfe" im Sozialismus. Die Erblast aus dem von Deutschland verlorenen Krieg sollte sich nachhaltig auf die gesamte Lebenszeit der späteren DDR bis zu ihrem Ende hin auswirken!

Die Vor- und Nachteile von Alumnium waren hierzulanden natürlich auch bekannt und so versuchte man stets, aus dem verfügbaren durch Veredelung die eine oder andere Eigenschaft herauszukitzeln. Ein Beispiel ist der AlCu-Draht. Kennen Wessis nicht weil sie es nicht nötig hatten etwas derart obskures zu erfinden: Vereinfacht ausgedrückt ist das eine Aluminiumseele welche durch eine dünnwandige Kupferumhüllung in inniglicher Verbindung aufgewertet wird. Bereich Elektroinstallation!
Welche Schwierigkeiten damit im Zusammenhang stehen wird ein unbedarfter Laie gar nicht ermessen können. Es ist eine technische Meisterleistung, wenngleich es nie ein vollwertiger Ersatz für einen massiven Kupferleiter sein kann. Ich habe noch eine Rolle AlCu-Kabel im Regal, wer sowas mal selbst in die Hand nehmen möchte muß sich halt melden.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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Andreas
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Beitrag2/7, Verfasst am: 25.06.2007, 15:47   

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Chile war der Hauptlieferant von Cu für die DDR. Nach dem Putsch und Umsturz dort war diese Quelle plötzlich weggebrochen. Und der Bedarf war nach wie vor da. Also wurde alles aufgeboten, überall wo es möglich war, Cu zu ersetzen.
Kann mich entsinnen, das es sogar in der KFZ-Elektrik Versuche gab, Cu durch Al zu ersetzen. Die Masseleitung zw. Autobatterie und Chassis wurde da auf einmal durch einen geflochtenen Al-Zopf bewerkstelligt. Mit mäßigem Erfolg, die Vibrationen an dieser Stelle hat das Al nicht so einfach weggesteckt.

Elektroinstallation in Wohnungen und Häusern fand auf einmal mit Al statt. Das funktionierte so einigermaßen. Aber oft durfte man an diesen Drähten nicht wackeln. Probleme ga es auch an den Klemmstellen wegen der elektrolytischen Reaktion. Wenn da keine Alcu-Scheiben dazwischen kamen, blühten die Klemmstellen wunderschön auf, mit dem Ergebnis des gestiegenen Übergangswiderstandes, der war dann wieder Ursache für Wärmeentwicklung wenn mal etwas mehr Strom gezogen wurde und so kam es in schöner Gleichmäßigkeit sogar zu Wohnungsbränden, ausgelöst in einer Abzweigdose.

Wo das Kupfer problemlos durch Aluminium ersetzt wurde waren die Klingeltrafos. U-Kerne mit getrennten Wickelkörpern für Prim. und Sek.. Diese Trafos waren in Bakelitgehäuse montiert, sek. meist 6 V 0,5 oder 1 A Und waren der Stromlieferant für Haustürklingelanlagen. Solche Trafos hab ich hier noch rumliegen, sind gut für kleine Basteleien zu verwenden.
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Gruß
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Beitrag3/7, Verfasst am: 25.06.2007, 17:03   

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außerdem gab es in der DDR einige Jahre lang ein "Verwendungsverbot für Kupfer" für Elektroinstallationen. Deshalb findet man vor allem in Plattenbauten sehr häufig Alu-Kabel. Deren größter Nachteil war neben der geringeren Bruchsicherheit auch das "Kriechen" des Aluminiums in Klemmverbindungen. Das Metall kriecht aus der Klemme heraus, damit lockert sich die Verbindung und die Brandgefahr steigt. Wer also noch Alu-Kabel in seiner Hausinstallation liegen hat, sollte die Klemmverbindungen an Lampen, Steckdosen und vor allem am Elektroherd von Zeit zu Zeit nachprüfen, ob sie sich gelockert haben.
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TipFox
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Beitrag4/7, Verfasst am: 25.06.2007, 21:35   

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Kleine Anekdote am Rande zu Alu:

Als ich (noch unerfahren) bei der Fehlersuche an einem "Anrufordner" des Wählvermittlungssystems 55 die Spulen sah, traf mich fast der Schlag: für mich völlig blanke Drähte lagen da einfach auf- und nebeneinander, für mich ganz klar: "verglüht" Wink

Nix da - war nur Aludraht, der isoliert sich selbst mit Aluminiumoxyd und sieht dann immer noch blank aus (jedenfalls im Vergleich zu CuL ) ....
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Gruß TipFox
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Beitrag5/7, Verfasst am: 26.06.2007, 00:28   

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Das blanke Drähte gewickelt wurden kenne ich nicht. Auch bei den Trafos und Vorschaltdrosseln, die mir hier noch rumliegen, ist der Draht Lackisoliert, sieht Goldgelb aus.

aber man lernt nicht aus.
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Gruß
Andreas
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Beitrag6/7, Verfasst am: 26.06.2007, 01:59   

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Hallo Alu-Fans...

ich finde den thread absolut Klasse. Ich, als studierter Energietechniker kenne nur fliesende kA und MV in Cu-Leitern (das Radiobasteln natürlich ausgenommen), nun kommt ihr daher und erzählt, wie die halbe DDR mit Aluminium verkabelt wurde, was wir zur damaligen Zeit als Kühlkörper für die 2N3055 in unseren Selbstbauverstärkern verwendet haben.
Keep on talking!! Ich lese gerne solche Sachen unserer sozialistischen Stammesbrüder...

Viele Grüße, Dieter
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TipFox
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Beitrag7/7, Verfasst am: 26.06.2007, 20:28   

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Hallo Dieter,

also meine Story war aus dem Westen Wink

Auch hier wurde viel Alu statt Kupfer verwendet, nicht nur bei den schon erwähnten Magnetspulen - auch in Fernmeldekabeln.

Und da die alten Kabel nicht automatisch ausgewechselt wurden, sondern nur bei richtigen Fehlern, gab es diese Kabel bis in die 70'er Jahre - in Betrieb!
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Gruß TipFox
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