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Die Katastrophe von Genthin - 1939
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MGW51
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Beitrag1/4, Verfasst am: 22.12.2009, 12:14   

Betreff:   Die Katastrophe von Genthin - 1939
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Der SZ-Aufsatz widmet sich einem der schwersten Zugungl?cke in Deutschland mit 278 Toten und 453 Verletzten.
Wenn man das Bild betrachtet, dann ist kaum vorstellbar daß Lokführer und Heizer des auffahrenden Zuges dieses Inferno überlebt hatten. Beide wurden späterhin verurteilt - ob rechtens oder nicht, wollen wir nicht entscheiden. Zu viele Ungereimtheiten, Fehlentscheidungen, Mißverständnisse und nicht nachvollziehbare Begleitumst?nde führten zu einer unglücklichen Verkettung von Umständen, die schließlich in dem Fiasko ihren Endpunkt fanden.

Waren es im vorliegenden Fall einzig menschliche Fehlhandlungen, verbunden mit der damals neuen, auf dieser Strecke - wohl auch kriegsbedingt - noch nicht vorhandenen INDUSI, welche in ihrer Gesamtheit als Ungl?cksursache anzusehen sind, so ist für die Zugkatastrophen der jüngsten Vergangenheit wohl einzig die Profitgier als ursächliche Triebkraft für die geduldete, mindestens aber billigend in Kauf genommene Schlamperei auszumachen. An fehlender Technik und fehlendem Wissen mangelt es jedenfalls nicht!

Das Bild öffnet den vollständigen Artikel zu diesem Drama.

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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)

Zuletzt bearbeitet von MGW51 am 04.12.2013, 04:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Arno
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Beitrag2/4, Verfasst am: 28.12.2009, 15:58   

Betreff:
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Hallo Michael,
sehr schlimm und traurig, habe eben den Artikel gelesen. Diese fatale u. unglückliche Verkettung mehrerer Ursachen ist ja leider typisch für solche Katastrophen. Gut, das man über die Jahre doch einiges aus solchen Ungl?cken gelernt hat, wenn auch nicht bzw. wahrscheinlich niemals genug. Das Thema Sicherheit ist ja mittlerweile bei vielen bzw. zumindest größeren Unternehmen sehr wichtig. Auch ich habe mich in den letzten Jahren meiner beruflichen Aktivitäten im Zusammenhang mit der eigentlichen Projektarbeit sehr viel und zunehmend um das Thema Sicherheit kümmern en. Die Firmen, die für uns arbeiteten, mussten alle entspr. zertifiziert sein und v.Ort nach einer Sicherheitsbelehrung erst mal eine entspr. Prüfung bestehen um überhaupt bei uns arbeiten zu dürfen.Vor dem Beginn der Projektarbeiten waren entspr. Sicherheits- bzw. Risikoanalysen Pflicht!

Gruß
Arno
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Phonomax
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Beitrag3/4, Verfasst am: 18.06.2013, 16:55   

Betreff:
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Durch meinen Eisenbahningenieursvater mit nachhaltiger Berliner Reichsbahn-Vergangenheit zwischen 1929 und 1945 könnte ich eine ganze Reihe von Anmerkungen zu Genthin 22.12.1939 machen, denn er erzählte im Gegensatz zum ebenfalls verheerenden Frontalzusammensto? zwischen Markdorf und Kluftern auf der eingleisigen Bodenseebahn wenige Stunden nach der Katastrophe von Genthin immer wieder davon. So hatte die Strecke an sich sehr wohl INDUSI; sie war aber mit Kriegsbeginn abgeschaltet worden.

Die verursachende (also auffahrende) Lok des D180 (01 158) wurde wohl nicht zuletzt infolge des dramatischen Lokmangels der Reichsbahn binnen kürzester Zeit wieder aufgearbeitet und existiert in Gestalt der DR-Rekonstruktion 01 531 gar noch heute und war bis vor etwa 12 Jahren auch noch betriebsfähig, was durch eine Hauptuntersuchung (wollte man sie denn) für weitere sechs bis acht Jahre 'verlängert' werden könnte. Ob auf den Radsternen allerdings auch bei dieser Lok noch heute die Nummer jener 01 158 eingeschlagen steht, weiß ich nicht, obgleich ich mich um Aufklärung bem?ht habe. Die 18 201 führt dort bis heute die Nummer ihrer Mutter 61 002 spazieren.

übrigens beschäftigten sich im Jahre 1970 das Lok Magazin, 1982 der "Modelleisenbahner" der DDR mit dem Ungl?ck, und Erich Preu? publizierte 1991 bei transpress eine neuere Bestandsaufnahme, die möglicherweise auch neu aufgetauchtes Material der Staatsanwaltschaft Magdeburg auswertet. Sie allerdings hatte Hans Joachim Ritzau auf Anfrage im Mai 1992 mitgeteilt, dass man keine Unterlagen zum Ungl?ck vom 22.12.1939 mehr vorliegen hätte.

Als beklemmendes Detail mag gelten, dass der verursachende Lokführer Wedekind eine Neigung gehabt zu haben scheint, Signalstellungen Hp0 mit Mut zur L?cke wahrzunehmen. Gegen ihn gab es nämlich schon 1917, 1922 und 1931 Verfahren wegen der Vorbeifahrt an haltzeigenden Signalen. 1925 lief eine weitere Untersuchung gegen ihn, weil er die Ausfahrt groß Quenstedt passiert hatte, ohne sich sicher zu sein, ob sie denn freie Fahrt gezeigt hatte. Hier war er nach der Vorbeifahrt aber stehen geblieben und hatte sicherheitshalber nochmal nachgesehen...

Hans-Joachim
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MGW51
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Beitrag4/4, Verfasst am: 04.11.2013, 14:19   

Betreff:
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Lieber Hans-Joachim,

Achtung Ironie:
mit ein paar Tagen Verspätung
treffe ich auf diese interessante Ergänzung aus Deiner unnachahmlichen Feder - wie immer neben den Fakten auch ein Lesegenu?.

Was mich völlig erstaunt ist der Umstand, daß die Verursachermaschine noch existent zu sein scheint. Allerdings, ich vermute mal, daß sie in privatem Besitz eines Traditionsvereines steht und wenn man sich mal anschaut, was heutzutage für die HU einer Dampflok hingebl?ttert werden muß, dann darf es nicht verwundern, daß diese Maschinen mehr und mehr zum Standbild vergammeln.

Sind schon die normalen Betriebskosten erheblich, die notwendige Infrastruktur fehlt ja nahezu vollständig und muß auf längeren Ausfahrten irgendwie mitgeführt werden. Bis vor wenigen Jahren existierten hier in der Region noch mindestens zwei betriebsfähige Wasserkrane - das ist alles Geschichte, genau wie eine vernünftige Bekohlung.

Die Zeit bleibt halt nicht stehen, auch wenn das manchmal sehr wünschenswert scheint und das nicht allein aus nostalgischen Erwägungen.

Nicht verstehen kann ich, daß man einen derart verantwortungslosen oder auch überheblichen Maschinisten immer weiter auf die Menschheit losgelassen hat. Es waren ja nicht "nur" Menschenleben zu beklagen sondern auch enorme wirtschaftliche Sch?den und das zu einer Zeit, da die Wirtschaft hauptsächlich in die Produktion von Kriegsgerät eingebunden war. Sogar kleine private Handwerksbetriebe mußten in dieser Zeit ihren Teil für "des Führers Visionen" beitragen und - das sei nicht verschwiegen - sie haben es mehrheitlich wohl nicht ungern getan denn andere lukrativere Aufträge waren Mangelware . . .
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