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Kondensatormikrofon - Eigenbau
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19null5
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Beitrag1/1, Verfasst am: 28.04.2012, 16:53   

Betreff:   Kondensatormikrofon - Eigenbau
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In dem Heft

MIKROFONE
in Anwendung, Schaltung und Aufbau
Anleitungen zum Selbstbau

vom Deutschen Funk-Verlag (1948)


findet sich u.a. eine Bauanleitung für ein Kondensatormikrofon.
Nachfolgend der Text dazu und das darin erwähnte Bild 10.


Das Kondensatormikrofon besteht grundsätzlich aus zwei Bauteilen, die zu einer Einheit zusammengebaut sind. Die Sprechkapsel ist verstellbar, meistens nur schwenkbar auf einem zylindrischen Gehäuse aufgesetzt, in dem der Mikrofonverst?rker untergebracht ist.
Der Verstärker bietet keine besonderen Schwierigkeiten, er arbeitet auf Anhieb, wenn man einige wesentliche Regeln beachtet. Dazu ist zu bemerken, daß die Isolation aller spannungführenden Teile und Leitungen über den Durchschnitt gut sein muß, alle L?tverbindungenmüssen mit Kolophonium gelötet werden. L?tfett oder gar L?twasser ist denkbar ungeeignet. außerdem dürfen Kupfer und Aluminium nicht in direkten Kontakt gebracht werden, beide Metalle vertragen sich nicht miteinander. Wenn wir diese Regeln streng befolgen, werden wir keinen Ärger haben. Das Bild 10 zeigt das Mikrofon im Schema und die elektrischen Daten.
Der Verstärker ist in einem Spulentopf aus Aluminium untergebracht. Als Verstärkerröhre verwendeten wir die MC 1, diese ist noch etwas kleiner als z. B. die bekannte P2000. Aber selbst eine KC1 konnte in dem Spulentopf gut untergebracht werden. Als Übertrager wurde in dem hier beschriebenen Mikrofon ein kleiner käuflicher FernsprechÜbertrager benutzt, der sehr gute Dienste tat. [...] Doch läßt sich mit gleichem Erfolg auch ein üblicher NF-Transformator verwenden mit einem Übersetzungsverhältnis von etwa 6:1.
Das Bild 10 zeigt weiter die Kapsel im Schnitt, ihre Montage sowie das Bohrschema, das die Lage der Schrauben kennzeichnet.
A ist die runde Grundplatte mit einem angedrehten Rohrstutzen. In diesem Rohrstutzen, dem eigentlichen Innenraum der Kapsel, befindet sich die Gegenelektrode E. In der Mitte trägt die Gegenelektrode eine Schraube, die nach der Rückwand, also durch die sogenannte Grundplatte, hindurchführt. Sie bildet die Anschlußklemme der Kapsel und ist mit der eingesetzten Frequenta oder Trolitulbuchse gegen die Masse der Kapsel isoliert.
Um die Anschlußschraube herum gruppieren sich drei Madenschrauben entsprechender Länge, die die Aufgabe haben, die Elektrode gegen den Rand der Kapsel schnurgerade auszurichten. Das Gewinde für diese Madenschrauben soll nicht ganz ausgeschnitten sein, damit die Schrauben stramm im Gewinde sitzen. Das Ausrichten der sauber plangeschliffenen Fläche der Gegenelektrode gegen den Kapselrand geschieht, um es gleich vorwegzunehmen, mit einem Stahllineal. Der Abstand des Randes von der Fläche ist sehr klein, etwa 0,035 bis 0,04 mm. Wir stellen die Madenschrauben so ein, daß zwischen dem Stahllineal und der Gegenelektrode gerade ein Bl?ttchen Zigarettenpapier hindurchgeht.
Nun haben wir noch die beiden Ringe R1 und R2, die ebenfalls aus Metall, also Aluminium bestehen. Zwischen diesen wird mit sechs gleichmäßig verteilten Schrauben die Membran geklemmt; ferner einen Gummizwischenring, der es gestattet, die Ringe in gewissen Grenzen in der Höhe zu verstellen, was die drei Größer gezeichneten Schrauben (Bohrschema) übernehmen. Diese drei Schrauben gehen ohne Gewinde durch die Aluringe und den Gummizwischenring in wieder strammes Gewinde der Grundplatte A.
Wenn wir diese drei letztgenannten Justierschrauben eindrehen, schieben sich die Ringe gegen die Gummizwischenlage, und da diese ja nachgibt, nach unten. Damit legt sich zugleich die zwischen die Ringe eingeklemmte hauchdünne Membran gegen den Kapselrand und wird mehr und mehr gespannt - bis sie rei?t. Aber soweit sollten wir es nicht kommen lassen, außer dem wird die Membran erst bei der Inbetriebnahme des Mikrofons auf beste Frequenzlage nach dem Geh?r getrimmt.
Nun zur Membran. Weiter oben haben wir schon angeführt, wie eine Membran beschaffen sein soll, also in erster Linie leicht, und wir fertigen sie daher aus Seidenpapier. Ja, aber Seidenpapier ist doch ein Nichtleiter. Wie metallisieren wir es? Ein Stück Seidenpapier von 0,02 mm Stärke kleben wir mit Lack auf einen Ring aus Pertinax, dessen lichtes Maß Größer ist als unser Kapseldurchmesser. Wir verfahren dabei genau so, wie wir das für die Memban zum Kohlemikrofon beschrieben haben. Das Papier wird etwas angefeuchtet, damit es nach dem Trocknen stramm auf dem Ring liegt. Dann reiben wir wenig Lack in das Papier, aber nur auf einer Seite, ein. Nur so viel, um die Poren und winzigen Löcher in dem Papier zu schließen. selbstverständlichmüssen wir den Lack erst vollständig trocknen lassen, ehe wir auf die andere Seite des Papiers mit einem weichen Bleistift die Metallisierung aufbringen. Durch mehrmaliges überfahren mit dem Bleistift wird der Graphitüberzug so dicht gemacht, daß an allen Stellen LeitFähigkeit herrscht. Mit einer Glimmlampe überzeugen wir uns von dieser Tatsache. für diese Arbeit können wir eine Spiegelglasscheibe nur nochmals wÄrmstens empfehlen. Zwischen Papier und Unterlage dürfen sich keine Fremdk?rper befinden, sonst rei?t das Papier beim überfahren mit dem Stift. Wenn wir ganz sicher gehen wollen, geben wir auf die graphitierte Seite auch ein wenig Lack, lassen aber den Rand frei, damit die Membran mit den Ringen guten Kontakt hat. Die graphitierte Seite kommt gegen die Fläche der Elektrode zu liegen, darummüssen wir uns vor dem Zusammenbau davon überzeugen, ob Gegenelektrode und Membran frei von Verunreinigungen sind, denn der Abstand beider ist sehr klein!*
Beim Zusammenbau gehen wir am besten so vor: Die jetzt fertige Membran wird mit ihrem Klebering zwischen die Aluringe gelegt und mit sechs
Schrauben festgeklemmt (Graphitschicht gegen Gegenelektrode). Dann schneiden wir mit einer Rasierklinge das überstehende Papier ab, den Spann- oder Klebering heben wir uns für die nächste Membran auf. Nun setzen wir die Ringe oder den Membranteil auf die Gummizwischenlage. Die Membran selbst soll den Kapselrand gerade beröhren, tut sie es nicht, dann schrauben wir die drei Justierschrauben so weit ein, daß sie es tut, denn wir sehen, wie sich der Kapselrand markiert.

*) 0,01 mm starke Folie von alten Melallpapierkondensatoren haben wir ebenfalls mit Erfolg verwendet, indem wir durch einseitigen Lackauftrag die Festigkeit bedeutend erhöht haben. Beim Einbau legen wir die lackierte Seite nach außen.


Bild 10



für die, die es wagen wollen: Viel Spaß beim Nachbau!

Das komplette Heft kann HIER als PDF (>9 MB) geladen werden.

Hajo
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