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Rundstecker-Adapter
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MGW51
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Beitrag1/2, Verfasst am: 03.09.2007, 17:23   

Betreff:   Rundstecker-Adapter
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An den Anfang setze ich mal ein Bild:


Es zeigt eine gewähnliche Kupplung für die konventionellen Rundstecker, welche noch vor wenigen Jahren allgegenwärtig waren und die wir heute an unseren Geräten in unterschiedlichsten Ausführungen finden. Allen diesen diversen SteckerAusführungen ist gemeinsam ein Stiftdurchmesser von 4 mm - exakt die gleiche Größe wie sie jedem von uns als Bananenstecker bekannt ist.

Zum Vergleich: Der Schukostecker hat ein Stiftma? von 4,8 mm und der Hei?Gerätestecker ein solches von 6 mm.

In die hier gezeigte Standardkupplung können selbstverständlich auch Schokostecker eingeführt werden; das ist nicht verboten, nur unzweckmüßig weil damit der Sinn des Schukosteckers hinfällig ist.

Umgekehrt kann ein Standard-Rundstecker in einer Schukosteckdose - nachdem man ihn entsprechend zugerichtet hat - keinen 100%-igen Kontakt bekommen und somit nicht betriebssicher sein. Also werden auch noch die Stifte gewaltsam aufgefedert bzw. an "neueren" Steckern entsprechend aus ihrer Flucht gebogen. Wenn dann das Rudiment des SteckerGehäuses zerbricht, wird es fix mit Heftpflaster umwickelt und stolz zeigt man sein Werk herum!

Nein, kein Horrorfilm - denn selbst so dutzende Male vorgefunden und die Besitzer oder Erfinder solcher Superstecker erzählten dann auch voller Stolz wie sie es gemacht hatten. Naja, freilich muß man dann schon die Frage mit entsprechender Ehrfurcht in der Stimme formulieren Smile


Die oben zu sehende Kupplung zeigt deutlich erkennbar einen breiten Kragen. Ein solcher ist an dem von mir benutzten Adapter nicht zu erkennen und das aus gutem Grund: Ich habe ihn eigenh?ndig abgesägt! Es gab seinerzeit TV-Geräte, bei denen mit abnahme der Rückwand auch zugleich die Netzleitung vom Gerät entfernt wurde - sie war über eine spezielle Steckvorrichtung in die Rückwand eingebaut. Die Steckerstifte auf dem Chassis hatten sinnigerweise den genormten Abstand wie ihn jeder Rundstecker hat und somit paßt eine entsprechende Kupplung auch da drauf. Vorausgesetzt, sie hat keinen Kragen! Damit wurde sicher verhindert, daß ein erkundungsw?tiger aber unbedarfter Tüftler das offene Fernsehgerät unter Spannung setzen kann.

Diese technische Lösung ist keine DDR-Erfindung, sie wurde in dieser Art schon vor dem WK2 von einigen Radioherstellern (Körting, Saba u.a.) so praktiziert. Das werden viele radiosammler so aus eigenem Erleben wissen. Was sie nicht unbedingt wissen ist der Umstand, daß die damals zeitgenössischen Steckkupplungen von Haus aus nicht mit einem Kragen ausgestattet waren. Das mutet ungeheuerlich an, indes sollte man sich vor Augen führen, daß die Menschen in den 20-ern...30-ern eben noch weitaus mehr Respekt vor solchen, dazumal noch recht jungen Errungenschaften wie Elektrizität und Radio hatten. übliche Wohnr?ume waren mit einer Brennstelle nebst dazugehörigem Schalter und, wenn es hoch kam auch noch mit einer Steckdose versehen. Da durfte nicht jeder einfach mal am Lichtschalter drehen oder gar das Radio einschalten - wenn denn schon so ein Kasten vorhanden war. Ein Antennenschalter neben dem Fenster war Standard und der wurde zum Ende der Sendung umgelegt, die Antenne geerdet! Der Netzstecker herausgezogen - mann kann ja nie wissen...! Sie taten gut daran, unsere Eltern und großeltern denn sonst wären noch viel mehr Geräte durch Gewittereinwirkung zerstört worden.

Doch zurück zum Schutzkragen.
Dieser verhindert sicher eine Ber?hrung mit stromführenden Teilen während des Kuppelns. Dazu siehe die beiden folgenden Bilder:


Das Bild zeigt den Rundstecker zum Zeitpunkt da die Steckerstifte die KontakthÖlsen gerade beröhren - ohne eingekuppelt zu sein! Im nächsten Bild der gleiche Zustand, diesmal bei einer Kupplung ohne Kragen; der grüne "Eurostecker" ist vollständig eingekuppelt:


Der Stecker ist zwar ein anderes Modell, doch die BauLängen sind absolut identisch. Zur Verdeutlichung des damaligen "Sicherheitsstandards" folgen zwei Bilder mit einem Leuchtenadapter:


Oben ist der Stecker voll eingekuppelt doch wann bekommt er "Saft" auf die Stifte? Das folgende Bild zeigt es uns:

Auch hier wieder ein geradezu riesiger Zwischenraum zwischen der Steckdose des Adapters und dem Kragen des Steckers. Adapter dieser Bauart können sowohl in Deckenlampen als auch in Tischlampen eingeschraubt werden. Bei letzterer Nutzungsvariante sollten Kinder besser angebunden bleiben Wink

Derartige Adapter trifft man heutzutage kaum noch in Gebrauch an. Gleichwohl sind auch sie ein bewahrenswertes Stück Technik-Geschichte und in einem Museumszimmer durchaus zur Präsentation geeignet.

Kommen wir nochmal zu meinem Adapter und dessen Innenleben:


Hier ist gut zu erkennen, daß der Flachstecker bombenfest von der Zugentlastung an seinem gewulsteten Kabelaustrittsende gehalten wird. Die Zweidrahtleitung wurde aufgetrennt und die Enden verlötet - daran könnt Ihr in etwa erkennen, daß ich diese Adapter in den Endsechzigern anfertigte. Die grünen Stecker stammen von Unterwasserheizern aus dem Aquarienbedarf. So ein Heizer kostete seinerzeit ca. 3,50 DDR-Mark, wenn er durchfeuerte war das kein Drama. Die Anschlußleitung war zu nicht viel verwendbar, für den gezeigten und ähnliche Zwecke aber ideal. Auf zwei Sache nmöchte ich noch hinweisen: Die Klemmung wie sie der linke Anschluß zeigt ist so inakzeptabel weil liederlich und damit nicht betriebssicher - es ist davon auszugehen, daß dies so als Demo konstruiert wurde. Die rechte Klemmstelle ist einwandfrei. Die Steckerstifte hingegen sind bei genauem Hinsehen verbogen! Dasmüssen sie auch weil sie sonst in einer Schukodose keinen ordentlichen Kontakt bekommen denn ihr Stiftdurchmesser beträgt gerademal 4,0 mm und nicht 4,8! Diese Stecker waren nicht vorgesehen für die Benutzung von Schukosteckdosen! Dafür gab es extra solche mit verstärkten Stiften, kenntlich daran daß die isolierten Enden der Kontaktstifte nicht abgesetzt erscheinen. Auch haben diese Stecker eine andere Form. Sie wurden in eben dieser Form mit unterschiedlichen Leitungstypen ausgestattet und für Belastungen bis zu 10A/250V produziert. Die zulässige Belastung ist unausl?schbar als Reliefschrift in einer speziellen Daumenmulde geprägt. Die Form dieser Stecker verbietet leider eine sichere Montage nach obigem Schema an eine Kupplung.


Diese Flachstecker wurden mit 4,8mm starken Kontaktstiften hergestellt um einen sicheren Betriebszustand auch in den sich verbreitenden Schukosteckdosen zu gewährleisten. Dem Umstand, daß ihre Benutzung ebenso in normalen Rundsteckdosen für 4,0mm starke Kontakte möglich ist wurde dadurch Rechnung getragen, daß alle neu produzierten Rundsteckdosen mit zusätzlichen Federstahlklammern über den KontakthÖlsen ausgestattet waren. So konnte auch ein Dauerbetrieb mit der maximalen Belastung von 10 Ampere an der Steckdose keinen Schaden anrichten. In ältere Kupplungen und Steckdosen sollten keinesfalls Stecker mit 4,8-er Stiften eingekuppelt werden!

Nun zurück zu den Kupplungen. Dazu ein paar Bilder:

Im Gegensatz zu meinem Adapterbeispiel am Anfang dieses Beitrages zeige ich Euch hier eine industrielle Standardkupplung aus Vorkriegstagen. Extra in großaufnahme, damit es nicht den Anschein hat daß es nur ein Rundstecker ohne Stifte ist Smile Diese Kupplung ist mit VAUDEHA gezeichnet und für 6A/250V zugelassen. Ein VDE-Zeichen trägt dieses Teil nicht. Anmontiert ist sie an einer klassischen textilummantelten Einzeladerleitung deren anderes Ende einen Rundstecker trägt.


Dieser Stecker ist ebenso für 6/250 klassifiziert und hier findet sich auch das Zeichen des VDE wieder.
Diese zweimetrige "Verlängerungsschure" ist vollkommen im Originalzustand erhalten - ihre Betriebssicherheit allerdings nicht mehr gegeben! Dazu an anderer Stelle mehr.

Wovon die eigentliche, und durchaus tödlich endend könnende Gefahr dieser Kupplung sowie meines Adapters und natürlich ebenso des Lampenadapters und vieler anderer Geräte dieser Epoche ausgeht will ich mit Hilfe folgender Bilder untersetzen.


Nun, hier ist wohl klar zu erkennen, was passieren kann und es sollte auch einleuchten, warum der hier von mir entfernte Kragen Schutzkragen heißt, obwohl es sich nicht um eine Schukokupplung handelt. Dieser Adapter ist also keineswegs als alltagstaugliches AnschlußGerät zu betrachten sondern dient einzig der Benutzung bei Reparaturen an Geräten die dessen Benutzung zwingend erfordern! Und sollte jemand glauben daß es keine weiteren AnwendungsMöglichkeiten gibt, so irrt derjenige. Hier ist eine:

NICHT als Arbeitsanleitung gedacht!


Man kann durchaus auf diese Weise eine Reihenschaltung zweier Verbraucher basteln - wie oft, daß weiß ich nicht! Ich weiß nur, daß man soetwas gemeinhin als Wahnsinn bezeichnet und ich bin mir darüberhinaus absolut sicher, daß den Herstellern seinerzeit derartige Einsatzzwecke nie in den Sinn gekommen waren. Bei Benutzung einer intakten Standardkupplung wie ich sie im ersten Bild dieses Postings zeige, ist eine derartige Manipulation durch den Schutzkragen absolut unmöglich.

An dieser Stelle möchte ich das Kapitel Adaptierung ersteinmal beenden und öffne den Thread für evtl. DiskussionsBeiträge.
Was es zu den einzelnen, unterschiedlich geformten "Altsteckern" zu sagen gibt, wird in dem von Jürgen dazu eröffneten Thread behandelt werden und wir wollen versuchen auf alle Haken und ?sen bei der Kabelkonfektionierung hinzuweisen, damit jeder Anwender seine musealen Schätzchen gefahrlos betreiben kann. Eine minimale Grundaufmerksamkeit muß der Nutzer von "Strom aus der Dose" bereit sein mitzubringen - dann kann auch kein Malheur passieren.

Ein alter Holzkasten mit einer "Schukoschnure" dran ist jedenfalls als Irrsinn einzustufen - sowohl technisch als auch optisch. Das soll nicht als Dogma verstanden werden, es kann durchaus Geräte geben, welche einen SchutzleiteranSchluß verlangen und ihn dann auch bekommen müssen! Die Welt besteht nicht nur aus Radio - es gibt auch Tonbandgeräte und mehr. Bei diesen ist nunmal ein SchutzleiteranSchluß gar nicht so selten Standard.

Zur Beschaffung von zweiadrigen Leitungen mit angespritztem Flach- oder Konturenstecker werde ich etwas im Bezugsquellennachweis schreiben.
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Grüße aus der Lausitz von MichaelZ.

Die Reform der Rechtschreibung ist ein Symptom dafür, daß die Deutschen ihre Sprache nicht lieben.
(Eugen Ruge, Schriftsteller, 2018)
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Beitrag2/2, Verfasst am: 05.09.2007, 14:43   

Betreff:
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Herrje, kaum fertig schon eine Frage:

Die in voranstehendem Beitrag gezeigten Flachstecker stammen allesamt aus DDR-Produktion. Die beiden mit den dicken Stiften sind einmal mit Zweidrahtleitung und einmal mit PVC-Schlauchleitung konfektioniert. Die von mir genannte Belastungsgrenze von 10A trifft nur auf diese letztgenannte zu! Der Stecker mit der YZ-Strippe ist unübersehbar und unausl?schbar mit 2,5A zulässiger Strombelastung gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung befindet sich auf der dem Betrachter abgewandten Seite.
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